everybody´s learning how. Come on it´s a party with Stan. Du dub dub dub…
Stanislav Vadrna ist seines Zeichens der Marken-Botschafter (bzw. Brand Ambassador) der traditionsreichen japanischen Whisky Marke Nikka. Nikka dachte sich einen sehr schönen und ungewöhnlichen Wettbewerb für Bartender aus, den Nikka Perfect Serve Contest, bei dem es nicht nur um den Drink geht, sondern auch um Ästhetik, Präsentation, sauberes Arbeiten und die Kommunikation mit schwierigen Gästen.
Dem Wettbewerb selbst konnte ich nicht beiwohnen, was sehr schade ist, da die „schwierigen Gäste“ durch die Jury verkörpert wurde, bestehend aus Dirk Becker (Rum Club), Mike Meinke (Triobar) und Ricardo Albrecht (Lebensstern), die ich zu gerne in diesen Rollen erlebt hätte. Verlockender Hauptpreis ist eine Reise nach Japan. Berlin bildet einen der Orte der Vorausscheidung. Das Finale steigt am 27. September in Paris.
Zuvor gab es in den schönen Räumlichkeiten der Bar Lebensstern einen Vortrag von Stan, der die Geschichte der Destillerie, Verkostung einiger Destillate und Hinweisen zu Drehmomenten von Flaschen und Sauberkeit von Fingernägeln beinhaltete.
Ich war sehr gespannt auf den Vortrag, da mir bereits bekannt war, dass die Unternehmensgeschichte von Nikka sehr spannend ist. Zudem konnte japanischer Whisky mich bislang nur teilweise überzeugen und so freute ich mich auf die Erkenntnisse der Verkostungen. Auch von Stanislav hatte ich bereits viel sympathisches gehört und war neugierig auf den Mann, der uns in seinem sehr individuellen und extrovertierten Outfit, das irgendwo zwischen Mainzelmännchen und Rattenfänger von Hameln angesiedelt war, belehrend gegenüber trat.
Die Firmengeschichte von Nikka vermag zu unterhalten: Ein leidenschaftlicher junger Japaner und Whisky-Enthusiast wird in den 1920er Jahren nach Schottland geschickt, um dort in wenigen Wochen die Whisky-Industrie und ihre Produktionsverfahren auszuspionieren. Er verliebt sich in eine Schottin, kehrt mit ihr nach Japan zurück, um dann 1924 mit dem ersten Produkt der neuen Destillerie einen sensationellen Flop zu erleben.
Stan erklärt, dass wegen der Erdbebengefahr in Japan, die Fässer nur auf eine geringe Höhe von zwei Fässern gestapelt werden und er überrascht uns mit der Namensgebung von Nikka, die auf Dai-Nippon-Kaju zurück geht, was „große japanische Apfelsaft-Firma“ bedeutet.
Die Whisky Auswahl, welche der Zuhörerschaft präsentiert wird, besteht aus vier Pure Malts, also verschnittenen Single Malts, und nur zwei echten und gereiften Single Malts, was sicherlich der Frage der Mixablität geschuldet ist, wenn es um Barkeeper und nicht um Pur-Genießer als Zielgruppe geht. Der Moderator wirkt unfroh, hart an der Grenze zu ungehalten, wenn Kommentare wie „scharf, medizinisch, langweilig“ geäußert werden, er freut sich hingegen über „fruchtig, würzig, lang anhaltend und komplex“. Das Phänomen, dass 80% der Fässer für die Lagerung „First Fill Bourbon Cask“ seien, betont er beständig, ohne es befriedigend erklären zu können. (Wäre diese jährliche Investition nicht extrem teuer??“)
Ein wenig Mitleid verspüre ich mit dem Vortragenden, als er dem Publikum die Bewegungsabläufe im Umgang mit Flaschen und Gläsern, gepaart mit Mimik und Gestik näher bringen möchte. Er hüpft und fuchtelt eine Wer-Bin-Ich-Performance daher und möchte für sein Pantomimisches Ratespiel als Antwort so gerne hören: Jean-Paul Belmondo. Die vielstimmige Rategemeinschaft (nieder)schmettert jedoch lediglich ein mehrfaches: Louis de Funès. Das ist bitter und zeigt, dass das Auswärtige Amt recht hat, wenn es nicht jeden sogleich zum „Botschafter“ ernennt, sondern vorher erst einmal einen Gesandten erprobt.
Der Wettbewerb: www.mixology.eu/de/blog/nikka-perfect-serve-contest
Der Whisky: www.nikka.com
Der Vertrieb: haromex.com
Die Location: lebensstern-cocktailbar-im-einstein
P.S.: Während ich dies schreibe, trinke ich ein Glas einige Gläser Nikka Yoichi, 16 Jahre, 62% Alc., Vintage 1991, Sherry Cask No. 129493 und bin sehr begeistert!
*lach*
Vilmos, du hast mir das Wort aus dem Glas gefischt!
Abend ist gut…Für 13 Uhr wurde zur Whisky-Verkostung eingeladen.
Na denn: Prost!
das klingt sehr interessant und nach einem sehr netten abend.