„In meiner Heimat sagt jeder, ich hätte überhaupt kein Talent. Hier sagen sie manchmal dasselbe, aber wissen Sie, auf Französisch klingt es besser,“ sagt der erfolglose Maler Jerry Mulligan (Gene Kelly) in dem Film „Ein Amerikaner in Paris“ und geht erstmal einen Wein trinken.

Les Halles - Park Avenue
Für einen Franzosen in New York, unabhängig vom Talent, lässt sich der Durst auf die Heimat und ihre Weine in der Brasserie Les Halles stillen. Die alten Möbel, das französische Dekor, sie laden ein zu einer kleinen Zeitreise in die alte Welt vor 50 oder gar 100 Jahren. Auch wenn gerade keine Musik läuft, meint man doch, ein fernes Akkordeon zu vernehmen und den Durft der Seine!? Den Duft der Seine? Unsinn! Fleisch. Wir riechen Fleisch! Steak ist das Herzstück von Les Halles, was ein Blick in den großen Kühlschrank oder die offene Küche bestätigt.
Das Lokal ist nicht unbekannt. Es ist quasi das Restaurant zum Buch, seit Anthony Bourdain einer der bekanntesten Fernsehköche der Vereinigten Staaten geworden ist. Am Herd steht er hier nur noch ganz selten, gerne schaut er aber abends auf ein Glas vorbei, wie uns die Bedienung versichert.

Tagsüber entspannt, abends besser reservieren.
Die Weine sind fair bepreist, das Fleisch sah sehr einladend aus. Leider hatte ich morgens um neun noch keine diesbezügliche Ambition. Das Les Halles öffnet bereits um 7.30 Uhr in der Früh und ist daher eine charmante Frühstücksoption. Die morgentliche Karte ist zweigeteilt und bietet ein französisches und ein amerikanisches Segment. Teig vs. Eier könnte man es nennen. Ein köstliches Croissant und frisches Brioche mit hausgemachter Marmelade zum Kaffee in der Press-Kanne. Warum wird in Deutschland eigentlich so selten Brioche angeboten? Es kann so gut sein! Am Morgen jedenfalls bietet das Les Halles eine entspannte Atmosphäre mit einem guten, günstigen Frühstück.
411 Park Ave South, New York, NY 10016. Tägl. von 7.30 Uhr bis Mitternacht.
Das Phänomen der Gastronomie-Imperien ist in Deutschland auch zu finden. Wenn man in München Das Platzl besucht, findet sich Napoleon-Schuhbeck so weit das Auge reicht. Und in Berlin hat Dschinghis-Laggner den Gendarmenmarkt fest im Griff. Wer regiert Hamburg?
Immerhin ist der Keller noch einzigartig. Wenn diese leistungsorientierte Gesellschaft mal mit dem Klonen anfängt, steht so ein Typ hinter jedem MacDonalds-Herd.
Werden wir wohl nicht mehr erleben.
Klingt unheimlich innovativ. Betonung auf unheimlich.
Big Bouchon is watching you – Zu dem Soundtrack aus „Full stained Jacket“: I wanna be your grill instructor…
Mir ist mal so ein Gerücht zu Ohren gekommen, dass der Sohn des drill instructor Anweisungen in seine Küchen mittels Video-Konferenz weitergibt ?!
So’ne Art Chef-on-the-screen ?!!
naja, persönlich steht er vermutlich am ehesten in der french laundry hinterm herd. bouchon ist nicht annähernd so abgehoben wie FL oder per se, ist aber auch eher franz. bistro-küche. also nix extravagantes. wir schwanken aber auch noch. l’atelier wäre auch nicht schlecht.
Thomas Keller ist mir unheimlich, son of a drill instructor. In welchem seiner Restaurants (aktuell sind es wohl acht) steht er denn gerade hinter dem Herd? French Laundry, California; Bouchon, Nevada; Per Se, NYC?
Wir haben neulich einen Blick ins Per Se geworfen. Nicht nur die Preise, sondern auch die Atmosphäre fanden wir abschreckend. Was mögen seine Pommes wohl kosten?
whoa. im les halles frühstücken!!! ich fasse es nicht.
für mich wäre das ja eher eine lunch-adresse. gerade steak frites soll da prima sein… auch, wenn bourdain ungern und voller neid zugibt, daß bouchon (thomas keller) NOCH bessere pommes macht. ich werds im november rausfinden — vegas, baby, here i come ‚-)