Kurze Sendung mit der Fledermaus

Bacardí Legacy in San Juan, Puerto Rico. Genau in diesen Minuten findet eine der anspruchsvollsten und kreativsten Weltmeisterschaften für Bartender statt. Bacardí forderte Cocktail-Künstler in 19 Ländern heraus, um einen neuen Drink zu kreieren, der das Potential zur Legende hat.

Bacardí Legacy 2013

Bacardí Legacy 2013

Die Finalisten der nationalen Ausscheidungen mixen am 25. und 26. April um die Krone. In diesen Minuten endete die Vorausscheidung und der heutige Abend bringt die Verkündung der letzten Acht Finalisten und wird von den Delegationen aus USA, China, Russland, Schweden, Südafrika, etc. erwartet.

Berlinbetrachtungen werden vor Ort getroffen, denn auch Berlin tritt an. Sieger des Deutschland-Finales ist Dennis Wolf aus der Raclette Bar in Kreuzberg.

Er brachte eine überzeugende und charmante Weiterlesen

Design dein Destillat

„Show your spirit!“ So einen Wettbewerb hat´s noch nicht gegeben. Bartender und Spirituosenfachleute entwerfen ein Getränk, eine Spirituose, welche es so noch nicht gibt. Das Siegerprodukt produziert der Spirituosenkonzern und Weltmarktführer Diageo und gliedert es in sein Premium-Sortiment ein. Für den Sieger und seine Rezeptur bedeutet das Ruhm, Ehre und anteilige Gewinnbeteiligung am Verkauf. Nicht schlecht.

Eine Flasche fehlt noch

Eine Flasche fehlt noch

Was wollte ich schon immer trinken? Welches Destillat fehlt der modernen Bar von heute? Welche Getränke-Innovation will ich im Glas sehen? Diese Fragen stellen sich in diesen Minuten Connaisseure, Barleute und Spirituosenfans weltweit. Dies ist ein Wahlaufruf. Der Countdown läuft nämlich. Nur noch wenige Stunden darf gewählt werden. Es geht um Prozentpunkte, in doppelter Hinsicht sogar. Es gilt, abzustimmen. JETZT!

Eine hochkarätige Jury wählte bereits vier Finalisten für das eine Produkt. Ein fünfter Platz ist noch frei und den bestimmt die Wahl per Mausklick auf:

showyourspiritcompetition.com/en-gb/vote

19 Rezepturvorschläge, 19 Innovationen, 19 Inspirationen wetteifern um die entscheidenden Wähler, um die finalen Klicks. Es lohnt sich alleine schon, den Ideenreichtum der Wettbewerber zu erkunden. Aber auch der Bar- vielmehr der Lokalpatriot ist gefordert. Im aktuellen Kopf an Kopf Rennen ist ein Berliner weit vorne mit dabei. Tom Zyankali mit seinem Absinth-Entwurf konkurriert um Zestenbreite mit dem Teedestillat von Dennis Zoppi.

Nur noch wenige Stunden, bis die Abstimmungsphase endet. Montag früh um 11 Uhr mitteleuropäischer Zeit (10 o´clock Greenwich meantime) erfolgt die Schließung des Wahllokals. Kurz darauf gibt Diageo den Spitzenreiter bekannt. Also rein in die browsige Wahlkabine und in die Urne geklickt. Do it now!

showyourspiritcompetition.com/en-gb/

Gleich schlägt´s 13 – Rebellisches Rutz

Zwischen rebellischem Aufbruch und bewährter Rebellion – 12 Jahre Weinbar Rutz.

In der kulinarischen Entwicklung Berlins bedeuten 12 Jahre durchaus eine bemerkenswerte Epoche. Insbesondere dann, wenn ein Restaurant Anfang der 2000er eröffnet und dabei noch die kulinarisch grauenvollen 90er der Spreemetropole vor Augen haben musste, in denen der Abzug der Alliierten, insbesondere der Franzosen, eine der wenigen Gruppierungen aus der Stadt trieb, die bereitwillig gutes Geld für gute Küche gaben.

Rutz ServietteDavor hatten manche Dörfer im Schwarzwald mehr Michelin Sterne, als die Hauptstadt, deren Tourismus-Werber damals zwar mit Currywurst prahlten, nicht aber mit elaborierter Küche auf internationalem Niveau. Schwer getan hatten sich die frühen Pioniere/Missionare, die den heidnischen Slawenstämmen an der Spree den Gourmetaspekt jenseits von Kasseler und Eisbein nahe bringen wollten. Kühn kommen da schon die Gerichte von Jan Peter Drexhage im Hotel Ambassador daher, der Zander an Vanille-Vermouth-Sauce kredenzte. Henry Lévy im Restaurant Maître erhält einen ersten zweiten Stern für Berlin, aber die eingesessenen Kritiker sind überfordert mit seinen Kreationen (das Publikum zuweilen auch mit seinen Preisen). Bei Restaurants wie „Harlekin“ und „Ritz“ endet dann auch schon bald sie Auflistung der hiesigen Gourmettempel. Allerdings bringt mit Siegfried Rockendorf ein weiterer Koch internationales Niveau nach Berlin. Über die 90er Jahre meinte Rockendorf selbst einmal: „1993 bis 1998 waren Jahre des Niedergangs“.

Aber engagierte Visionäre wie Karl Wannemacher im Alt-Luxemburg, der jüngst völlig zu recht die Auszeichnung zum „Förderer der Genusskultur“ von der Jury des eat!Berlin Festivals verliehen bekam, oder Peter Frühsammer, seinerzeit jüngster Sternekoch, trugen die Fackel weiter und bahnten den Weg zum Millennium, jener Jahrtausendwende, um die herum dann doch ein wenig mehr Geschmack zwischen Alex und Weiterlesen