Spiel mir das Lied vom Rum

Rum kommt von Rumbullion und bedeutet so viel wie Aufruhr, großer Tumult. So erklärt es Charles A. Coulombe in einem der wenigen Bücher zum Thema Melassegetränke: „Rum – The epic story of the drink that conquered the world.“

Aufruhr in Sachen Rum entfachte eine Begegnung Anfang August in der Reingold Bar. Nach dem Motto (bitte gestattet diesem Whisky-Trinker einen schottischen Ausrutscher): „Es kann nur einen geben“, spuckte ein Bacardi-Cowboy ein wenig neben den Napf. Der schnellste Schütze in den staubigen Strassen dieser Stadt kann nur eine Fledermaus am Sattel haben. Alle anderen sind jammervolle Pseudo-Pistoleros. Die Szene wurde eindrucksvoll beschrieben von Christina im Blog des Bartender Labor.

Ein Hut ging hoch, eine weitere Kopfbedeckung landete im Ring, ein dritter wurde mit einer Mischung aus Verlegenheit und Diplomatie vor der Brust gedreht. Der Bacardi-Bunch wollte es sich nicht verderben, mit den poor, lonesome bartendern, die in den rumantischen Sonnenuntergang shaken. Ein Sorry-Schreiben mit Duell-Potential kam mit der Brieftaube, ähh, Fledermaus daher: „Sehr geehrte……“

„…wir setzen das anderweitig fort…“ „Genau!“ dachten sich Zwei Glorreiche Halunken aus der Triobar um vom Rum-Club und ersannen ein Shootout. P8240025Möge der bessere Gewinnen! Wir verkosten die Glorreichen Sieben (eigentlich waren es acht) Rumsorten blind.

Yieeeh-haaw. Duell in Rum-Town. Rasch lud man the good, the bad and the pretty zu der Veranstaltung ein. Für eine handvoll Dollar wurden einige relevante weisse Rumsorten beschafft. Für ein paar Dollar mehr holte man auch noch Minze, Zitrone und Cola herbei.

Alle kamen sie: Sabata, Ringo, Django, Sartana, Icke. Bacardi eröffnete die Runde mit einem statement der Unschuld: „Mein Name ist Nobody, ich habe das alles nie so gemeint und wurde nur Missverstanden.“

Aber: Töte Amigo, meinten die Zwei Companeros. Eastwoodesque kaute einer einen Strohhalm und murmelte verächtlich: „Verdejo!“ Ein anderer zischte stoppelbartschwitzig: „Cartavio“ und spuckte den Kautabak in den Sand. Da 12 Uhr Mittags zeitlich wenig genehm erschien, traf sich eine 19er-Runde um 20 Uhr am Trio Bravo.

Von Angesicht zu Angesicht wurde gerochen, getestet, probiert und verschluckt.  Niemand wusste den Die Rechnung wird mit Blei bezahltInhalt der neutralen Flaschen. Was nippe ich hier eigentlich. Meine erfreut-motivierte Verkostungsnotiz à la „interessante getreidige Modrigkeit“ landete nur auf Platz 6.

Zurecht siegte der Cartavio auf Platz 1, danach platzierte sich der Brugal Blanco auf 2, um mit dem Havana Club Anejo einen starken Verfolger zu wittern. Die Ergebnisse wurden ausführlich dokumentiert in den Blogs von „Lady Delicious“, vom „Rum Club“ und im „Gastronom“.

Die drei Erstplatzierten wurden uns anschließend noch als Daiquiri, Mojito und Cuba Libre in die Linke und die Rechte Hand des Teufels gedrückt. Danach war ich ziemlich high noon. Tags drauf habe ich mir eine Flasche Havana Club gekauft.

Was an dem Abend unterging, aber vom dreckigen Dutzend kolportiert wurde: Ein weiterer Wettbewerb wurde in Sachen Spülmittel für die unendlichen Gläser des Abends ausgetragen. Im Bild: Die Debatte, ob der achtplazierte Rum sich dadurch als Herausforderer von Blitzi, Spüli und Co qualifiziert hat.

Spülmittel?

Eichi = Der Mann, der gerne ißt!

Chinesisch-Nachhilfe für Geburtstagskinder kann sehr erhellend sein.

Gestern war ich es, der Geburtstag feiern durfte. Die Feierlichkeiten zeigten sich sehr abwechslungsreich mit famoser Kulinarik, wundervollen Überraschungen, aber auch Gewitter über dem Biergarten mit anschließender Flucht in die nahe gelegene Homes Bar.

Vielleicht hätte ich mir ein Horoskop erstellen lassen sollen statt dem dämlichen Wetterbericht der Berliner Morgenpost zu vertrauen. Was soll´s. Statt Horoskop gab es fantastische chinesische Erklärungen vom lieben Herrn Wu aus dem Restaurant Hot Spot, der mir die chinesische Deutung des „Eichi“ präsentierte. Es heißt nämlich (und wenig überraschend): Der Mann, der gerne isst!

ai-chiAufgemalt hat er es mir auch. Jetzt erwäge ich selbstverständlich eine Tätowierung.

Kalter Cocktail Krieg – Berlin Dehydriert

Berlin dehydriert! Ein komplexer Aufschrei, den wir Berliner mit sofortiger Wirkung durchaus ernst nehmen sollten!

Wie dehydrieren wir denn und was ist das überhaupt? Zwei Möglichkeiten nennt der Brockhaus: 1. Bei der Dehydrierung werden beispielsweise primäre oder sekundäre Alkohole zur Reaktion gebracht, oder sogar abgespalten. 2. Bei der Dehydration sind wir bedroht auszutrocknen. Beide Definitionen schreien irgendwie nach Maßnahmen in Form von hervorragenden Misch-Getränken.

Oder müssen wir den Hinweis auf den Kalten Krieg ernst nehmen, der ganz unauffällig auf den Einladungskarten vermerkt wurde, die auf den ersten Blick aussehen, wie Tickets zum Tennisturnier? Genau, wir sind in der Stadt der Spione und hinter dem Tresen stehen Smiley´s Leute. Bereit zum Duell mit stählernen Shakern am Eisernen Vorhang. In-filtriert wurden zuvor Vodka und Bourbon in die Mauerstadt.

Total trickreich die Tarnung in Tennistrachten. Wir erkannten sie Agenten bleiben unerkanntdennoch, die üblichen Verdächtigen:  Genossen der Green Door, Lebensstern Lockspitzel,  KGBellini Lounge und der Vietcong von Vis à Vis. Wie zu besten Schlapphut Zeiten traf man sich auf der Galander Glienicker Brücke zum Austausch von Moscow Mule und Lynchburg Lemonade.

Um Berliner Neutralität zu gewährleisten ohne eine Seite zu übervorteilen, wählte man diplomatisch geschickt ein halb und halb Getränk von Mampe. Erhältlich auch als Doppelbeschluss zu 4cl. Ein Elefant, wer böses dabei denkt. Nun konnte mixologisch Weiterlesen

Saliba (Hamburg)

1001 Linse liegt von Rosenblättern umrahmt hübsch dekorativ auf dem
DSC00617

Tisch, auf den man trotz Reservierung und gewaltigem Hunger auf die feine Küche Syriens noch einige Zeit warten darf.
Im Vorraum nimmt der Gast zunächst auf Kissen platz, der obligatorische Tee ist eine angenehme Willkommensgeste. Weiter warten…das Glas Schaumwein ist eine berechtigte Entschuldigungsgeste.

Der Laden brummt. Das Volk strömt. Anzüge, Pradatrittchen, Birkenstock. Alle sind gekommen. Alle wollen Mazza. Alles weitere wird in kauf

Schälchen-Vielfalt

Schälchen-Vielfalt

genommen. Der Verzehr eines Menüs ist quasi Pflicht.

Der Hallencharakter der Räumlichkeiten ist eigentlich sehr authentisch wenn man Syrien und Libanon kennt. Ein wenig Styling gibts obendrauf.
Und die Küche ist auch authentisch. Eine leckere aromatische Vielfalt kitzelt den Gaumen, betört das Auge.
Der Service ist freundlich-routiniert, ohne herzlich zu sein. Ist der Laden voll, wird mit großem Brimborium der Mocca eingegossen. Ist der Laden leer, wird der Wein falsch erklärt und ein Wasser vergessen (das war verzeihlich, da die Flasche Wasser mit unverschämten 7,00 Euro berechnet wird).

Der Süße Abschluß

Der Süße Abschluß

Mocca wird nun nicht mehr angeboten. Die Flasche libanesischer Wein war mit 37,- Euro auch originell im Geschmack und im Preis.
Das Menü “Best of Saliba” mit 39,50 völlig fair. An dieser Stelle formuliere ich die spektakuläre und absolut neue Vermutung, dass die Gastronomie in Deutschland sich über die Getränkepreise finanziert.

Das Saliba hat eine sehr gute Küche. Ich fürchte, es hat zu wenig Herz. Ab dem zweiten Besuch ist die Gefahr gegeben, nicht mehr ganz so begeistert zu sein.

http://www.saliba.de/

Leverkusenstraße 54, 22761 Hamburg

The Shy Chef (Berlin)

Gourmetgenuß im Geheimen – Schlemmen mit dem scheuen Chef.

Ein kleines Abenteuer erwartet verwegene Gerneesser, denen es gelingt, ein Abendessen bei „The Shy Chef“ zu ergattern. Gar keine einfache Aufgabe, aber Mühe, kulinarischer Kampfgeist und Durchhaltevermögen werden erwartet, um sich einen Platz an der Tafel zu sichern, werden aber auch shychef menureichlich belohnt. Erst wenige Stunden vor dem eigentlichen Termin werden die Anschrift und weitere notwendige Geheiminformationen per Mail mitgeteilt.

Nicht weitersagen! „Speak easy, my friend, speak easy“ – sprich leise, hieß es in einer der finstersten Epochen US-Amerikanischer Geschichte, der Prohibitionszeit zwischen 1919 und 1933. Hinter vorgehaltener Hand wurden die geheimen, hochprozentigen Flüsterkneipen verraten, das Speakeasy. Gerade in New York City gibt es auch heute noch eine spannende Vielfalt von Orten mit geheimer Untergrundverköstigung. Mittlerweile ist dieses Phänomen auch in Berlin erlebbar, als Untergrundrestaurant, Geheimbar oder Eingeweihtensalon.

Recht mühsam gestaltete sich die Kommunikation mit den Berliner Küchenkünstlern. Der E-Briefkasten schien agentengerecht tot zu sein, am Ende sicherlich auch wegen eines Wasserschadens in der Küchendecke, der die Kochaktivität  zuletzt vereitelt hatte.

Nun stehen wir hier, irgendwo südlich des Landwehrkanals und sind gespannt, was uns erwartet. Die Klingel ist gefunden, die Türe wird sogar geöffnet, knarzige Altbautreppen führen hoch hinaus und in eine hübsche Wohnung, reichlich mit Kunst ausgestattet an einen Tisch, der für acht gedeckt ist.

Die Gäste sind rasch beschrieben: Alle sind wir absolute Foodies – begeisterte Genießer, neugierige Esser, weitgereiste Besteckwirbler. Alle sind ein wenig stolz, hierher gefunden zu haben – ein Koch aus Turin, eine Österreicherin aus Rom, zwei Berliner, weitere zwei Gäste aus dem Norden des Stiefels und unsere Ehrengäste: Ein Ehepaar aus Connecticut, die hier ihren 51sten Hochzeitstag feiern.

Eine gelungene Feier, denn das Essen ist tatsächlich großartig. Noch besser, als ich erwartet hatte. Orginelle Kreationen, hervorragende Zutaten, fein DSC03221abgestimmte Weine und sehr angenehme und unaufdringliche Gastgeber in einem unbeschwert-privaten Ambiente – ein perfekter Abend. Die zu entrichtende Spende (von 50 Währungseinheiten) am Ende des Abends ist sehr angemessen.

Die Konversation findet selbstverständlich auf Englisch statt. Dennoch hat der Herr aus Connecticut etwas missverstanden. Glücklich strahlt er von Gang zu Gang, froh nippt er am Weinglas und freut sich immer wieder darüber, Gast zu sein bei dem -wie er sagt- „Sly Chef“ (sly = verschlagen, hinterhältig). Wir können es ihm nicht abgewöhnen und auch das „Shy Chef“-Team lächelt nachsichtig.

Neue kulinarische Projekte stehen wohl demnächst an. Ich freue mich schon darauf.

Bis dahin aber: Pssst, hush, speak easy….

Vapiano (Mitte)

Vapiano muss ganz doll toll sein. Schließlich wären die Filialen in Berlin sonst nicht immer so proppenvoll. Warum verstehe ich das nicht? Warum finde ich die Sache gar nicht so dolle? Wer sind diese Menschen? Bin ich ein Aussenseiter?

Ich glaube, diese Menschen sind kulinarisch fragwürdig sozialisiert und systematisch abhängig gemacht worden. Aufgewachsen mit Ronald DSC03209McDonald oder im Home of the Whopper mit goldenen Pappkrönchen zum Kindergeburtstag und nach einer Handvoll Plastik-Giveaways sind sie nun im Erwachsenenalter angelangt und möchten ihre Kindheitserfahrungen neu beleben. Also: Nach geraumer Wartezeit an einem Tresen, Verzeihung: counter, mit einem Plastiktablett voll bunter Pappkulinarik davonwatscheln; nur, dass die Sättigungsgegenstände nunmehr keine schottischen, sondern italienische Namen haben.

Interaktiv darf mitgewirkt werden. Also beim bruzzeln zugucken und eine Plastikkarte umhertragen, auf der die Zeche, hyperstmodern, gescannt wird. Schickes Porzellan, frisches Basilikum auf den Tischen, Kombucha und Bionade – alles für die Zielgruppe. (0,2 Cola kosten 2,25 Euro).

Der Name „vapiano“ verspricht Langsamkeit. Slow food? Geh weiter, aber langsam, bitte. Wer das Vapiano-Konzept für Slow Food hält, hat es nicht besser verdient, was die Verbraucherzentrale Hamburg kürzlich nach einer Untersucheng diverser Vollmundiger Supermarktprodukte zurecht bemängelte: Vanilleeis ohne Vanille; gepresstes Surimi-Fischeiweiss in Garnelenform wird als echte Garnele verkauft, Schoko Keks Bolde von Delacre ohne Schokolade, Lorenz-Bahlsen Wasabi Erdnüsse ohne Wasabi; Du darfst Putensalat ohne Pute und so einiges mehr.

Zurück zu Vapiano: Was ich diesem Lokal am meisten übel nehme? Diese Pasta hat mir einfach nicht geschmeckt!

Ich für meinen Teil habe jedenfalls wieder Lust bekommen a) auf den kleinen Italiener an der Ecke und b) auf frische Produkte vom Wochenmarkt.

Potsdamer Platz 5, 10117 Berlin (Potsdamer Platz)

http://www.vapiano.de

Die Frau im Dunkeln in der Victoria Bar

DSC02856Die Bar als bravouröse Bühne für eine Zeitreise in die Jahre zwischen 1901 und 1935, als es für Frauen eine immense Herausforderung darstellte, sich als Autorinnen und Komponistinnen durchzusetzen. Einige davon legten sich Männernamen zu. So verbirgt sich hinter Henry Love eigentlich Hilde Löwe, Peter Perten heißt in Wahrheit Ruth Feiner. Da gilt es, mehr zu erfahren!

Im Juli entführte die Viktoria Bar in eine musikalische Geschichtsstunde der besonderen Art. Beate Hindermann lud die Sängerin und Schauspielerin Evelin Förster ein, um sie zu deren Projekt „Die Frau im Dunkeln“ zu befragen und zum musikalischen Vortrag zu bitten. Leidenschaftlich berichtet Evelin von ihrer Spurensuche und DSC02857akribischen Recherche zu Frauen, deren künstlerische Leistung teilweise zur Legende, andernteils in Vergessenheit geriet.

So mancher verstaubte Koffer ist dabei wohl auf vergessenen Dachböden zum Vorschein gekommen.

Bekannte Namen wie Mascha Kaleko und Claire Waldorff lassen das Publikum wissend nicken. Die Weiterlesen

Der Garten des Einstein (Tiergarten)

„Das gab´s nur einmal“.  So lautet 1958 der Titel des letzten Films, in dem man Henny Porten erleben konnte. Die Villa der Grande Dame des deutschen Stummfilms, die sich 1933 tapfer weigerte, sich von ihrem jüdischen Mann zu trennen und deshalb von den Nazis boykottiert wurde, DSC03012ist heute für alle offen zugänglich und bildet für viele Berliner einen herrlichen, entspannten Rückzugsraum mit Wiener Kaffeehauscharme.

„Einstein“ mit Kaffee gibt es in Berlin ja diverse. Dieses, an der seltsamen Kurfürstenstraße, gibt´s definitiv nur einmal und es ist auch das einzig Wahre. Diese Meinung zahlreicher Stammgäste teile ich durchaus und vor allem in den Sommermonaten, wenn auf der herrlichen Terrasse Platz genommen werden kann und der Alltag zur Nebensächlichkeit wird.

Im Garten der Villa möchte man sich ach so gerne vorstellen, wie Henny Porten mit Pola Negri und Asta Nielsen einen Champagner zu sich nimmt und die Augen rollt, wenn die Damen den aktuellen Auftritt von Hans Albers im Hebbel-Theater kritisch resümieren.

Ein Schnitzel hätte sie womöglich nicht so dringend benötigt, wie ich an einem hungrigen Samstag.

Zu jDSC03015eder Tageszeit vermag das Einstein glücklich zu machen, egal ob zum Tee, zum Frühstück, zum Dinner, mit einem Kaffee der eigenen Rösterei.

Die Küche ist klassisch, bewährt und frisch. Knackige Salate, deftiges Entrecôte, üppiger Apfelstrudel oder eine geniale Patisserie verwöhnen den Gaumen. Das Schnitzel geht übrigens immer, so verraten es die kontinuierlichen Klopfgeräusche aus der Küche. Weiterlesen

Bierbrunnen (Mitte)

Hot town, summer in the city. Zwei Stunden geredet, Vortrag zum Alexanderplatz. Durst, Hitze. Man möchte sich förmlich in einen Brunnen stürzen. Anita Ekberg hat hier deutliche optische Vorzüge, mit denen ich DSC02864nicht konkurrieren mag, daher wähle ich den „Bierbrunnen“, im Berlin Carré.

Dieses Berlin Carré fasziniert mich. Ein Biotop mit Menschen, die tatsächlich am Alexanderplatz wohnen. Wer nicht glauben kann, dass der Alexanderplatz eine Wohngegend ist, der gehe hierher und spüre einen Hauch von Hauptstadt der DDR. Zeitzeugen mit spannenden Geschichten. Oftmals sind das für meine Recherchen zu Stadtrundgängen die interessantesten Gesprächspartner, die vor kuriosen Erzählungen nur so sprudeln. Aber zurück zum Bierbrunnen.

Ostberliner Befindlichkeiten begegnen sich am Tresen. Ein solider Kümmerling-Trinker beschimpft den unauffälligen Zeitgenossen am Daddelautomaten und gegen 16 Uhr kommt Uwe, der jeden Anwesenden persönlich begrüsst, auch den unbekanntesten. Täglich ist ab zehne jeöffnet, Sonntags ab 16 Uhr.

manne und kalle„Na, Kalle, nochn Bierschönn?“ kommt die Frage der liebenswerten Tagsüber-Bediendame vom Tresen. „Ach, mach noch zweeje!“ gibt Kalle zurück. Das zweite wird für Manne sein, der mit am Tresen hockt und den Kopf noch immer schüttelt.

Nicht über die juhu-juxigen Sprüche, die allerorten verzeichnet sind, wie „Nüchtern siehst Du furchtbar aus,“ oder „Homedrinking kills Gastwirt“. Nein, ich bin es, dessen Habitus die beiden nicht goutieren können. Weiterlesen