Café Einstein Stammhaus (Nicolai Verlag)

Die Geschichte des Berliner Kaffeehauses. Geschrieben von Kirstin Buchinger. Endlich. Längst schien es überfällig, diesem Café endlich eine Chronik zu widmen.

Das Café Einstein ist eine gastronomische Legende und hat für seinen Kaffee, sein Wiener Schnitzel, seine Veranstaltungen, seinen Apfelstrudel(!!) und den Cocktails im Obergeschoss einen festen Platz in den Herzen vieler treuer Stammgäste. (Nicht zu vergessen: der traumhafte Garten) Endlich hat es auch einen Platz im Bücherregal.

Gut, das hatte ich auch im Jahre 2006 gedacht, als unter dem Titel „Berliner Melange“ ein Buch über das Einstein mit Adresse Unter den Linden erschien. Mit Ausnahme des Namens bestehen keine Verbindungen der beiden Häuser. Glücklicherweise haben auch die Bücher gar nichts gemeinsam. Der Linden-Band enthielt eine Art bunte Zettelsammlung mit künstlerischen Beigaben in ein fotografisches Gästebuch. Ein Fall für enge Freunde des Hauses oder den Mängelexemplar-Strich bei Wohltat.

Was Kerstin Buchinger uns vorlegt ist ein richtiges, echtes Berlin-Buch, wofür auch die Nicolaische Verlagsbuchhandlung bürgt, deren Verlagsprogramm in Sachen Berlin für absolute Verlässlichkeit steht.

Das Buch zum Café

Das Buch zum Café

Sie berichtet die Historie, wie der Kaffee Ende des 17. Jahrhunderts  nach Berlin kam und dort seinen Siegeszug antrat. Erst in den berühmten Häusern Unter den Linden, dann, und umso heftiger, im „Neuen Westen“ am Kurfürstendamm. Dazwischen liegt die Villa an der Kurfürstenstraße, räumlich und historisch. Vom „Alten Westen“ südlich des Tiergartens ist wenig übrig geblieben und die Recherche durchweg mühsam. Die Wege in die Archive haben sich gelohnt!

Der Leser hält ein Buch in Händen, das die Geschichte der Stadt erzählt, mit einer Villa als Hauptfigur. Erbaut von einem Nähmaschinenfabrikanten in der Zeit der Industrialisierung; Zeuge eines neuen kreativen Geistes, der den Charlottenburger Kudamm zum bürgerlich-freien Gegenstück zum kaiserlich-konservativen Berlin werden ließ; Wohnhaus von Henny Porten, Stummfilmstar und Begleiterin der „Goldenen“ 20er Jahre; Von Schutt und Asche der Stunde Null zur eleganten Kaffeehausadresse am Boulevard der Bordsteinschwalben mit faszinierenden Gästen, Kellnern und Betreibern.

Flott geschrieben, unterhaltsam und informativ mit schönen Bildern und sogar dem Rezept für den Apfelstrudel.

Kirstin Buchinger: Café Einstein Stammhaus
Die Geschichte des Berliner Kaffeehauses
erschienen 2009 im Nicolai Verlag
ISBN 978-3-89479-510-8

Einzusehen selbstverständlich auch vor Ort im Café Einstein, Kurfürstenstraße 58, 10785 Berlin

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(Bisschen) Trauriger kulinarischer Jahresrückblick

Ich vermag gerade nicht zu sagen, ob es Jürgen Klinsmann oder Hermann Hesse war, der uns seinerzeit ermunterte: “ Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.“

Seien wir optimistisch und gehen davon aus, das dieser Satz auch 2010 Gültigkeit besitzen wird. Mein heutiger kulinarischer Rückblick auf das Jahr 09 geschieht mit einer Träne im Knopfloch. Denn: Berlin ist um einige schöne, originelle, legendäre, kuriose Adressen ärmer geworden. An ein paar davon, die mir fehlen, mag ich kurz erinnern.

China Restaurant Tai Tung

Eingang zum Tai Tung

Eingang zum Tai Tung

Das älteste chinesische Restaurant gibt es nicht mehr. (Also das älteste erhaltene. Chinesische Restaurants in Berlin, vor allem an der Kantstraße, haben sich bereits seit 1923 angesiedelt.)

Über 50 Jahre hielt sich das Restaurant im Bikini-Haus an der Budapester Straße. Damals eine Sensation mit vielen prominenten Stammgästen von Peter Zadek bis Willy Brandt.

Zuletzt kannten viele Berliner das Lokal weniger über die servierten Speisen, sondern vor allem wegen des Plakates in einem der Schaukästen unter den Arkaden, auf dem Harald Juhnke für das Restaurant seines Schwiegervaters wirbt. Warb. Das Plakat wurde entfernt, nichts

Ente

Ente

erinnert mehr an das Tai Tung. Nun gut: Ein filmisches Denkmal gibt es noch. In „Goodbye Lenin“ fährt Daniel Brühl mit Moped in den Westen und hält genau neben dem berühmten Schaukasten. Godbye Tai Tung.

Pata Negra

Die Nachbarn sagen, die gewaltige Baustelle direkt vor der Tür konnte das Restaurant im Instituto Cervantes an der Rosenstraße, gleich hinter dem Hackeschen Markt, nicht verkraften.

Tisch abgeräumt

Tisch abgeräumt

Oder lag es doch an der Tatsache, dass die Bundesdeutsche Skepsis und Ablehnung bezüglich molekularer Küchenexperimente doch zu groß ist. Feiges Deutschland? Langweilige Küchenspießer? Ich glaube, ja. Wenn es hierzulande einmal kreativer molekular zugeht, als mit Hilfe der Fritteuse, gebt mir bitte Bescheid.

Ich habe im Pata Negra gelernt, wie aufregend und kreativ Küche mit molekularen Momenten sein kann. Verspielt, ja, aber stets mit den besten Zutaten. Herrlich chaotische Tischdeko – ich möchte gar nicht erahnen, wieviele der gestapelten und kühn drapierten Gläser zu Bruch gegangen sind – empfing den Gast, der mit besten Weinen versorgt wurde, erstklassig zu den Gängen abgeschmeckt.

Schutzbrille nötig

Schutzbrille nötig

Es schäumte, es dampfte, es war aufregend und intensiv. Wenn beispielsweise zur Kühlung eines Fruchtsorbets flüssiger Stickstoff verwendet wird, anstatt Wasser, so wird mit -196 Grad gekühlt, aber nicht verwässert. Dieses Geschmackserlebnis hat es in sich. Ihr habt es verpasst? Schade.

Diekmann im Weinhaus Huth

Daimler-Areal und Sony-Center sind für mich eine kulinarische Schauderzone. Jedenfalls wenn es um Alltagstauglichkeit geht. Das Facil ist fantastisch und macht mich glücklich, wirkt sich auf Dauer gesehen aber monetär

Gleich geht das Licht aus

Gleich geht das Licht aus

ruinös aus. Da war das Diekmann eine schöne Alternative zu den Touri-Deppen-Neppen-Einrichtungen, den halbherzigen Imbissen und den standardisierten Orten des mächtigen Laggner-Imperiums (Oscars, Lutter&Wegner etc.)

Prachtvolle Weine zu solidem Essen war die Devise. In zahlreichen Publikationen fanden sich Jahr für Jahr 2für1-Gutscheine, die einen Besuch erschwinglich gestalteten.

Einmal begleitete ich eine Gruppe Damen durch ein abwechslungsreiches Berlinprogramm. Für den Abend war ein Musical Besuch am Marlene-Dietrich-Platz vorgesehen. Davor hatte ich ein Abendessen im Weinhaus Huth anempfohlen, welches die anspruchsvollen Ladies glücklicherweise zufrieden stellte. Am Musical-

Servus (leise)

Servus (leise)

Theater stellte sich heraus, das die Aufführung ausfallen musste, wegen Erkrankung wichtiger Darsteller.

Statt mich grimmig zu rügen und die Panne zu bejammern, strahlte die Runde fröhlich und beschloss, zurück ins Diekmann zu kehren, um doch noch ein Dessert zu bestellen. Der Kellner guckte schon ein wenig seltsam….

Vitrum im Ritz Carlton

„Ladies und Gentlemen kümmern sich um Ladies und Gentlemen.“ Diese Philosophie im Ritz-Carlton Hotel hat mir von Anfang an gefallen. In diesem Jahr konnten mich die Ritz-Carlton nicht wirklich glücklich machen. „Wer meine Erlebnisse in Wolfsburg gelesen hat, ist im Bilde.)

2008 löste Hendrik Otto seinen Vorgänger Thomas Kellermann ab, den es aus der Metropole nach Wernberg-Köblitz verschlug. In Windeseile erkochte Otto den Michelin-Stern für das Hotel zurück, der mit dem Weggang  Kellermanns vakant geworden war. Respekt.

Der großartige Koch und wundervolle Gastgeber, Hendrik Otto, gemeinsam mit dem einmaligen Weinfachmann Rakshan Zhouleh (heute im Tantris in München) bescherte mir eines der schönsten kulinarischen Erlebnisse meines Lebens. Ich werde es nie vergessen.

Eine Kochmütze von diesem Abend halte ich in besonderen Ehren und die „Ladies und Gentlemen“ des Ritz-Carlton können sich überlegen, wie sie diesen Verlust wieder gut machen (derzeit sind Mode-Lädchen geplant. Sehr originell.) Man munkelt, Hendrik Otto wird demnächst auf Sylt wieder Gäste verwöhnen. Wo immer er es tut, ich jedenfalls wünsche ihm alles Gute!

Café Möhring

Möhring- vorbei

Möhring- vorbei

1898 eröffnete das erste Café Möhring am Kurfürstendamm, Ecke Uhlandstraße. Nun sind die letzten verschwunden. Am Kudamm sind die Schließungen schon ein wenig länger her, es folgte das Ende der Filiale am Schloss Charlottenburg und als letztes musste das Haus am Gendarmenmarkt dran glauben.

Die Betreiber hatten es hier versäumt, mit der Zeit zu gehen. Formfleisch-Mief  und mittelmäßige Torten in angestaubtem Ambiente konnten den Wettbewerb mit Fassbender&Rausch, Aigner & Co. nicht mehr bestreiten.

geschlossen (Eckhaus)

geschlossen (Eckhaus)

Schade, so ist ein weiterer Traditionsname der Hauptstadt Vergangenheit. Auch wenn die Firma Pfennig die Namensrechte noch besitzt und weiterhin original Berliner Möhring-Produkte bei Hannover produziert.

Demnächst soll an dieser Stelle ein bajuwarischer Brauereiausschank Besucher mit einem Humpen Augustiner erquicken. Joseph Laggner macht es mal wieder möglich. Dem gehört bald die gesamte Charlottenstraße.

So! Genug gejammert. Genug. Genug! Schließlich gab es 2009 auch grandiose kulinarische Augenblicke, glanzvolle Neueröffnungen und schmackhafte Erlebnisse. Und daher freue ich mich auf den Zauber – ab Januar 2010 – und weiteren regen kulinarischen Austausch. Virtuell, reell, Prost!

Eichhorn/Götz: Berlin beisst sich durch

Martin Luther hat gesagt: „Iss, was gar ist, trink, was klar ist, red‘ was wahr ist.“ Da lässt man sich doch gerne Missionieren.

Mir selbst steht natürlich geburtsbedingt die Weißwurst näher als die Weisheit, dennoch wollte ich gerne die Anleitung des großen Reformators befolgen, als mir das Glück auf den Teller hüpfte und ich an einem Buch mitwirken durfte, von dem ich stets der Meinung war, es fehle noch auf Berlins kulinarischen Büchertischen.

Jetzt ist es erschienen und man gestatte mir eine kurze Werbeeinblendung für diese gedruckte gastronomische Gebrauchsanweisung:

Berlin beißt sich durch – Kulinarische Kuriositäten in der Hauptstadt“ von Thomas Götz und Peter Eichhorn

Und darum geht es: So schmeckt Berlin – Die vielseitigste Stadt Deutschlands. Hier treffen die Extreme, Widersprüchlichkeit, Internationalität, Lebendigkeit, Tradition und auch das Chaos aufeinander.

CoverGAstroNicht nur auf den Straßen der Metropole, sondern genauso auf den Tellern, in den Gläsern und an den Tresen der Hauptstadt.

Maultaschen und Heuschrecken, It-Girl und Punk, Zyankali Cocktail und Berliner Weiße.

Stil oder Stilbruch? Extrem köstlich oder kolossal schräg? Lassen Sie sich führen, lassen Sie sich verführen, zu den versteckten kulinarischen Merkwürdigkeiten ebenso wie zu den bewährten schlemmerhaften Besonderheiten.

Ob bewährter Berliner oder Neuling in der Stadt, dieses Buch wird Ihr Leitfaden sein für die ganz besonderen gastronomischen Augenblicke und Abenteuer: Wer wagt, genießt!
Erschienen im Grebennikov-Verlag (ISBN 9783 9417 84017) zum Preis von 14,90 Euro. Erhältlich im gut sortierten Buchhandel!

Eine englischsprachige Ausgabe kommt in diesen Tagen unter dem Titel „Berlin Bites“ ebenfalls auf den Markt.

Zuckerfee (Prenzlauer Berg)

„Was willst Du-hu denn im Prenzlauer Berg? Die Wohnungen sind teuer da und auch der Strassenlärm…“ Diese Frage stellt, bzw. singt Horst Evers in dem wunderbaren Programm „Bezirkslieder – Berlin in den Grenzen von 1998“ DSC03278und zwar angelehnt an den großartigen Song „Wand´rin´ Star“, den Lee Marvin in „Paint your Wagon“ mehr brummt als singt:

(Beispielsweise bei YouTube)

Meiner einer will in den Prenzlauer Berg zum Frühstücken. Für die Vorbereitung einer Stadtführung war ich zuletzt recht viel im Przl.Berg unterwegs und durfte erfreut einige schöne Ecken zur Kenntnis nehmen, die noch nicht mit lonely-planet-flip-flop-Touristen überschwemmt sind. Die Greifenhagener Straße ist so ein Ort. Dort befindet sich eine kleine Oase für Tee, Kaffee und Frühstück – Die Zuckerfee. Ein kleines Puppenhaus, Verzeihung: Feendomizil,  zum einkehren.

Folgt man dem Brockhaus, so sind Feen schöne, zauberkundige, dämonische Wesen, die in Wäldern, Quellen, Grotten und auf fernen Inseln DSC03275Leben. Wie gut, dass es einige von Ihnen in den Prenzlauer Berg verschlagen hat, um dort Kuchen zu backen und Frühstück anzurichten. Davon, dass Feen schnell arbeiten und begabte Servierkräfte seien, steht nichts im Brockhaus, daher sollte man sich für den Besuch bei der „Zuckerfee“ reichlich Zeit mitbringen. Lieber noch etwas mehr, es lohnt nämlich.

Sorgfältig und charmant wird nach geraumer Zeit der Tisch befüllt. Beispielsweise mit Waffeln, Pancakes, Süßem, Herzhaftem. Alles frisch und fein. Dazu gibt es hervorragende Kaffeevariationen und zahlreiche Teesorten oder Smoothies.

Ein Kuchenbüffet, eine Eiscrèmestation und ein Regal mit hübschen Kleinigkeiten zum Kaufen für Daheim, vervollständigen das kleine Prenzl-DSC03277Avalon.

Zurück zur Musik. In ihrer Webpräsentation bezieht sich die Zuckerfee auf Tschaikowsky und den Tanz der Zuckerfee – und da komme ich mit Lee Marvin daher. Und dann auch noch mit „Paint your wagon“, was in der deutschen Version „Westwärts zieht der Wind“ betitelt wurde, dabei zog ich doch frühstückstechnisch definitiv gen Osten.

Also streichen? Nein. Erstmal muss die Zuckerfee erklären, warum auf dem Herrenklo Herr Zappa hängt, gell!?

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Zuckerfee, Greifenhagener Straße 14, 10437 Berlin (Prenzlauer Berg)

www.zuckerfee-berlin.de

Der Garten des Einstein (Tiergarten)

„Das gab´s nur einmal“.  So lautet 1958 der Titel des letzten Films, in dem man Henny Porten erleben konnte. Die Villa der Grande Dame des deutschen Stummfilms, die sich 1933 tapfer weigerte, sich von ihrem jüdischen Mann zu trennen und deshalb von den Nazis boykottiert wurde, DSC03012ist heute für alle offen zugänglich und bildet für viele Berliner einen herrlichen, entspannten Rückzugsraum mit Wiener Kaffeehauscharme.

„Einstein“ mit Kaffee gibt es in Berlin ja diverse. Dieses, an der seltsamen Kurfürstenstraße, gibt´s definitiv nur einmal und es ist auch das einzig Wahre. Diese Meinung zahlreicher Stammgäste teile ich durchaus und vor allem in den Sommermonaten, wenn auf der herrlichen Terrasse Platz genommen werden kann und der Alltag zur Nebensächlichkeit wird.

Im Garten der Villa möchte man sich ach so gerne vorstellen, wie Henny Porten mit Pola Negri und Asta Nielsen einen Champagner zu sich nimmt und die Augen rollt, wenn die Damen den aktuellen Auftritt von Hans Albers im Hebbel-Theater kritisch resümieren.

Ein Schnitzel hätte sie womöglich nicht so dringend benötigt, wie ich an einem hungrigen Samstag.

Zu jDSC03015eder Tageszeit vermag das Einstein glücklich zu machen, egal ob zum Tee, zum Frühstück, zum Dinner, mit einem Kaffee der eigenen Rösterei.

Die Küche ist klassisch, bewährt und frisch. Knackige Salate, deftiges Entrecôte, üppiger Apfelstrudel oder eine geniale Patisserie verwöhnen den Gaumen. Das Schnitzel geht übrigens immer, so verraten es die kontinuierlichen Klopfgeräusche aus der Küche. Weiterlesen

Coffeemamas Hackescher Markt (Mitte)

Eine Tafel auf dem Tresen erklärt: „NEIN, wir haben keine fettarme Milch!“ Ausrufezeichen.

DSC02387Mit etwas Glück ist ein Platz auf einer der Bänke vor dem Café frei. Von hier aus, etwas hinter Sträuchern versteckt, hat man einen entspannten Blick auf den üblichen touristischen Trubel auf dem Hackeschen Markt. Mit dem Kaffee im Becher, Vollmilch dabei, eventuell noch einen Bagel in der Hand, läßt sich eine kleine Auszeit genießen, bevor man durch emsige Markthändler, unfähige Mietfahrraddilettanten, schimpfende Strassenmagazin-Verkäufer und Brigaden von Servierpersonal weiter zieht.

Ich mag die kleinen Auszeiten an diesem Ort, mit gutem Kaffee zu angemessenen Preisen (großer Kaffee 2,50; kleiner Espresso 1,50), dessen Bohnen es auch zum kaufen für daheim gibt. DSC02390

Ein weiterer Spruch fällt auf: „Eine Frau ohne Bauch ist wie ein Himmel ohne Sterne.“ Bezieht sich dieser Satz nun auf die Vollmilch oder die (zukünftigen Coffee-)Mamas? Vermutlich auf beide.

Hackescher Markt, S-Bahnbogen 4, 10178 Berlin-Mitte

Ergänzung 10.09.09: Der Bogen ist eine Baustelle und leider wirkt das alles derzeit sehr geschlossen.

www.coffeemamas.de

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Starbucks Coffee, Ernst-Reuter-Platz (Charlottenburg)

Eine Kaffee-Krake überzieht das Land. Pseudo-Gemütlichkeit soll zum überteuerten Konsum von Bohnengetränken (womöglich noch unter Anwendung von seltsamen Sirups) animieren.

Anscheinend war die Lage im TU-Campus doch nicht die idealste in der Stadt. Zu kostenintensiv die Brühe, zu mager gefüllt das studentische Geldbeutelchen.

Nun hat also die amerikanische Heisswasser-Hydra einen Kopf verloren. Am Ernst Reuter Platz gibt es kein Starbucks mehr.
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Lancia Lifestyle Lounge (Mitte)

Fahren und Trinken. Das ist Lebensgefühl. Hunger auf Stil. Durst auf Design.

Etliche der Schauräume für Automobilisten entlang der Friedrichstraße und Unter den Linden verknüpfen Pferdestärken mit Kalorien und Designobjekten. Auch Lancia macht mit.

Fahren und Trinken. Drink and Drive? Nun gut, Lancia hat sich als Lancia LoungeKooperationspartner keinen Grappa-Produzenten herbeizitiert, sondern setzt auf Espresso der Marke Illy.
Die „Lifestyle Lounge“ (to lounge = faulenzen; the lounge = eleganter Warteraum verrät das Pons Kompaktwörterbuch) ist schon schön schick. Fläzige Couchgarnituren, unbequeme Barhocker, schwarz-weiß kontrastierende Farben, geschicktes Beleuchtungsdesign, modemeinende Zubehör-Accessoires, gähnende Leere.
Es fällt leicht, sich diesen Raum mit einer gut gekleideten, belanglos plaudernden, mit C-Prominenz durchsetzten Meute vorzustellen. Leider kam während meines Aufenthaltes kein einziges langwimpriges Gucci-Mannequin hereingehuscht, kein eleganter Beau im Tom-Ford-Anzug schreitet in handgenähten Budapestern über den roten Teppich (jawohl: beim Eintreten fühlt man sich wie ein Star; nur dass niemand applaudiert). Ich bleibe alleiniger Gast.

Fahren wir fort und trinken Weiterlesen

Silber Antik Café (Charlottenburg)

Erprobte West-Berliner erinnern sich noch an den „Parkplatz an der Leibnitzstraße“. Seit einigen Jahren ist hier ein Piazza-ähnliches Ensemble von Architekt Hans Kollhoff bestrebt, mit Leben gefüllt zu werden.

An einigen Stellen funktioniert das ganz gut. So ist mit dem Umzug des „Il Calice“ schon die erste Fangemeinde auf italienisch-kulinarische Art herübergeschwappt. Die Wohnungen sind auch zunehmend vergeben worden. Spürbar zumindest dadurch, dass sich Neumieter über die Lautstärke des Brunnens am Platze beklagen.

Eine neue Fangemeinde rekrutiert das liebevoll geführte Antik Café. Alle Möbel, Weiterlesen

Montevideo (Schöneberg)

Toller Blick auf einen der schönsten Plätze Berlins, daher stets proppenvolle Terrasse. Innen unspektakulär und geräumig mit Kinder-Ghetto-Ecke. Schöne offene Weine, die der entspannte Service auch bringt, wenn man Geduld hat. Küche unspektakulär und wenig kreativ inspiriert, auch wenn die Speisekarte als Weltreise daherkommen möchte. Nein, nennen wir die Küche ruhig langweilig und dabei recht happig bepreist. Jedes noch so popelige Langweilergericht ist ca. 3.- Euro zu teuer.

Lage bezahlt man halt nicht nur am Brandenburger Tor.

Viktoria-Luise-Platz 6,10777 BerlinSchöneberg

Tel: 213 10 20