Zacapa Room goes Berlin(ale)

Die Berlinale macht es möglich. Ein Zacapa-Room verwöhnt während der Filmfestspiele die Berliner mit Rum und Cocktails im eleganten Ambiente des Ritz-Carlton Hotels. Ein wenig wie im Film. Oder im Märchen? Alles auf Anfang. Klappe:

Die Göttin hat mir Tee gekocht und Rum hinein gegossen.
Sie selber aber hat den Rum ganz ohne Tee genossen.

So schreibt Heinrich Heine in „Deutschland ein Wintermärchen“ und bekennt sich zum Zuckerrohrdestillat aus den fernen Gefilden der mittleren und südlichen Amerikas. Wer in den letzten Jahren mit Rum in Berührung kam, wird sicherlich auch über die markante dunkle Flasche mit der Bastumreifung gestoßen sein. Der Rum aus Guatemala fand bereits zahlreiche treue Freunde und gilt als das Produkt, was die Tür aufstiess, um Rum als Edel-Spirituose zum puren Hochgenuss in Bars und Restaurants zu etablieren. Rum ist Trend und selbst viele Whisky-Händler schaffen in ihren Regalen Platz, um ihrer Kundschaft die Vorzüge wundervoller Produkte aus Guyana, Venezuela, Kuba, Puerto Rico, Barbados etc. zu präsentieren.

Zacapa Room Berlin_au+ƒen2Nach temporären Stationen in Rom, Madrid, Mexico City oder Hamburg, bekommt nun endlich auch Berlin die Möglichkeit, bis zum 9. März die eleganteste Form einer Pop-Up Bar zu erproben. Darf man nun über jene diskret-verschwiegene Bar berichten und mehr verraten? Heine will´s wissen und kennt das Konzept „Speakeasy“, der geheimnisvollen Flüsterkneipe:

Ich will dir schwören jeden Eid, den du nur magst begehren.
Mein Schweigen zu verbürgen dir – Sag an, wie soll ich schwören?

Na jut. Dort wo früher Weiterlesen

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Brunch Royal – Ein Hoch auf unsere Mütter

Das sonntägliche Brunch in der Brasserie Desbrosses im Hotel Ritz-Carlton am Potsdamer Platz ist schon längst kein Geheimtipp mehr. Die üppige Auswahl an feinen Spezialitäten von der Fischtheke bis zum Dessertbüfett sprach sich in den letzten Jahren unter den Hauptstadtgourmets herum und konkurriert Woche für Woche mit dem gleichsam schlaraffigen Brunch des Hotel Adlon.

Ein Traum: die altehrwürdige Brasserie-Atmosphäre

Ein Traum: die altehrwürdige Brasserie-Atmosphäre

Besondere Tage erfordern besondere Ideen! So dachte das Team der Brasserie Desbrosses bereits zu Ostern und nun, zum Muttertag, legen Sie noch eine Schippe (bzw. noch eine Perlage)  zu: Für den Muttertag wird Moët Chandon von dem aufmerkasamen Service-Team reichlich in die Gläser gegossen. Auf Wunsch (und gegen entsprechenden Aufpreis) erfolgt der prickelnde Nachschub auch aus Flaschen mit Dom Perignon.

Prickelnde Durstlöscher

Prickelnde Durstlöscher

Das österliche Verwöhn- programm beinhaltete beispielsweise eine vortreffliche Ochsenschwanz Consomme mit Ravioli, rosa gebratene Lammkeule mit Olivenkruste und herrlich frischen Kaisergranat.

Neben dem Aufenthalt in dem wunderschönen historischen, seinerzeit aus Frankreich herbei geholten Gastraum einer klassischen Brasserie, lädt zudem die Außenterrasse die Sonnenhungrigen zum entspannten genießen.

Ganz groß auch für die Kleinsten

Ganz groß auch für die Kleinsten

Auch an die Kleinsten wurde gedacht. Der Osterhase versteckte kleine Leckereien und schickte die Nachwuchs-Gourmets auf die Suche. Zuweilen gewährte Herr Hase auch den älteren Kindern einen Griff in den Osterkorb.

Kommt der Osterhase, sind wir alle Kinder

Kommt der Osterhase, sind wir alle Kinder

Zum Abschluss belagerten die Gäste die Stationen mit den süßen Kreationen der Patisserie. Was für eine Auswahl von Dessert-Varianten, man wollte gar nicht satt werden. Eine Crepe-Station mit endlosen Toppings (großartiges Mango-Eis), eine crispy Schokoladentorte zum hineinsetzen, Champagnersüppchen, Mascarpone-Aprikosen-Schaum, Strawberry-Cheesecake und reichlich Pralinen-Trüffel.

Ohne Worte

Ohne Worte

Mal Ostern, mal Muttertag. Gerne darf ein jeder Sonntag ein Brunch-Feiertag sein. Und eigentlich ist er das bereits. Jeden Sonntag zum Champagner-Brunch im Ritz Carlton.

www.desbrosses.de

Bloggin´ on the Ritz

Umberto Eco beschreibt in seiner wunderbaren Geschichte: „Wie man mit einem Lachs verreist“, seine Schwierigkeiten in einem Londoner Luxushotel, in dem das Computersystem ständig zusammenbricht und zudem sprachliche Schwierigkeiten die Klärung seines Problems verhindern. („Ich verlangte einen Advokaten und man brachte mir eine Avocado.“)

Er war aus Stockholm angereist, wo er einen Räucherlachs erworben hatte, den er zum Zwecke der Kühlung in dem Minibar-Kühlschrank in seinem Hotelzimmer aufbewahren wollte. Den Getränke-Inhalt der Minibar hatte er zuvor in einen der Schränke geräumt. Täglich aufs Neue liegt, wenn er sein Zimmer wieder betritt, der Lachs oben auf dem Kühlschrank und die Minibar ist wieder üppig neu befüllt. Am Ende hat er laut Computer acht Liter Gin und mehrere Hektoliter Veuve Cliquot  vertilgt.

Folgerichtig bemühen sich Hotels, gegenüber Menschen die gerne schreiben, klar zustellen, dass ihnen vergleichbares Unbill nicht droht und sie getrost anreisen können. Ob mit Lachs oder ohne.

Am vergangenen Dienstag lud das Ritz-Carlton Berlin am Potsdamer Platz eine muntere Schar illustrer Berlin-Blogger ein, um entsprechende Überzeugungsarbeit zu leisten. Eine feine Idee. Drei Wochen zuvor war eine mysteriöse Einladung ergangen, in der verraten wurde, der geheimnisvolle Mister RC würde den Blog begeistert verfolgen und gerne die Verfasser zu einer exklusiven Hausführung laden.

Mister RC habe ich nicht kennen gelernt, dafür gaben andere charmante Damen und Herren den anwesenden Bloggern einige faszinierende und genussvolle Einblicke in das Tun und Treiben und die Philosophie des Hauses und suchten den Austausch mit den verschiedenen Berichterstattern der 2.0 Lektüren.

Ich halte es für einen klugen Gedanken, wenn Hotels oder auch andere Unternehmen den Kontakt mit Weiterlesen

Andere Zeiten, andere Besetzer

Das Lenné-Dreieck. Hier macht das Besetzen anscheinend am allermeisten Freude. Wer erinnert sich noch? Bis zum Juli 1988 war das Grundstück am Potsdamer Platz eines der merkwürdigen Areale, die auf der Westseite der Berliner Mauer lagen, aber zu Ostberlin gehörten.

Rare Spirituosen...

Die Polizei (West) durfte Gelände dieser Art nicht betreten, so hatte sich dort eine Zeltstadt mit einigen Hundert besetzenden Gestalten gegründet, die sich dem linksalternativen Kosmos zuordneten und fröhlich vermummt zu lauter Musik um brennende Mülltonnen tanzten. Im Sommer 1988 kaufte der Westen dem Osten ein gutes Dutzend derartiger Gelände für einen ansehnlichen zweistelligen Millionenbetrag (DM) ab.

Vier Hundertschaften der Polizei kamen angetrabt, um den Besetzern ihr Gewohnheitsrecht des Campierens streitig zu machen. Knapp zweihundert der seltsamen Bewohner kletterten daraufhin über die Mauer gen Osten, eine Fluchtrichtung, die bis dahin eher unter repräsentiert war. Die ex-Besetzer bekamen ein DDR-Frühstück serviert und ließen sich danach diskret über die Grenzübergänge in den Westen abschieben. (Meine Vermutung: Es lag am Kaffee. Frei nach dem Spruch: Jakobs ist die Krönung, Mokka Fix ist der Gipfel!) Die West-Schupos fanden die vermeintlich größte Ansammlung an gestohlenen Fahrrädern,

Schwaben sind derzeit gerne unwillkommen in Berlin, selbst auf dem Lenné-Dreieck...

die sich bis dato angesammelt hatte.

Die Zeiten ändern sich. Auf exakt jenem Gelände gibt es heute anstelle eines autonomen Zeltlagers, Edelherbergen à la Ritz-Carlton und Marriott; statt selbst gefangener Kaninchen über Lagerfeuer, werden feinste Austern und geniale Steaks serviert.

Besetzer gibt es immer noch, nur ein wenig anders. Nämlich ohne Vermummung und Irokesen-Frisur (würde jedoch auch nicht überraschen…). Einmal im Monat wird in diesem Jahr die Weiterlesen

(Bisschen) Trauriger kulinarischer Jahresrückblick

Ich vermag gerade nicht zu sagen, ob es Jürgen Klinsmann oder Hermann Hesse war, der uns seinerzeit ermunterte: “ Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.“

Seien wir optimistisch und gehen davon aus, das dieser Satz auch 2010 Gültigkeit besitzen wird. Mein heutiger kulinarischer Rückblick auf das Jahr 09 geschieht mit einer Träne im Knopfloch. Denn: Berlin ist um einige schöne, originelle, legendäre, kuriose Adressen ärmer geworden. An ein paar davon, die mir fehlen, mag ich kurz erinnern.

China Restaurant Tai Tung

Eingang zum Tai Tung

Eingang zum Tai Tung

Das älteste chinesische Restaurant gibt es nicht mehr. (Also das älteste erhaltene. Chinesische Restaurants in Berlin, vor allem an der Kantstraße, haben sich bereits seit 1923 angesiedelt.)

Über 50 Jahre hielt sich das Restaurant im Bikini-Haus an der Budapester Straße. Damals eine Sensation mit vielen prominenten Stammgästen von Peter Zadek bis Willy Brandt.

Zuletzt kannten viele Berliner das Lokal weniger über die servierten Speisen, sondern vor allem wegen des Plakates in einem der Schaukästen unter den Arkaden, auf dem Harald Juhnke für das Restaurant seines Schwiegervaters wirbt. Warb. Das Plakat wurde entfernt, nichts

Ente

Ente

erinnert mehr an das Tai Tung. Nun gut: Ein filmisches Denkmal gibt es noch. In „Goodbye Lenin“ fährt Daniel Brühl mit Moped in den Westen und hält genau neben dem berühmten Schaukasten. Godbye Tai Tung.

Pata Negra

Die Nachbarn sagen, die gewaltige Baustelle direkt vor der Tür konnte das Restaurant im Instituto Cervantes an der Rosenstraße, gleich hinter dem Hackeschen Markt, nicht verkraften.

Tisch abgeräumt

Tisch abgeräumt

Oder lag es doch an der Tatsache, dass die Bundesdeutsche Skepsis und Ablehnung bezüglich molekularer Küchenexperimente doch zu groß ist. Feiges Deutschland? Langweilige Küchenspießer? Ich glaube, ja. Wenn es hierzulande einmal kreativer molekular zugeht, als mit Hilfe der Fritteuse, gebt mir bitte Bescheid.

Ich habe im Pata Negra gelernt, wie aufregend und kreativ Küche mit molekularen Momenten sein kann. Verspielt, ja, aber stets mit den besten Zutaten. Herrlich chaotische Tischdeko – ich möchte gar nicht erahnen, wieviele der gestapelten und kühn drapierten Gläser zu Bruch gegangen sind – empfing den Gast, der mit besten Weinen versorgt wurde, erstklassig zu den Gängen abgeschmeckt.

Schutzbrille nötig

Schutzbrille nötig

Es schäumte, es dampfte, es war aufregend und intensiv. Wenn beispielsweise zur Kühlung eines Fruchtsorbets flüssiger Stickstoff verwendet wird, anstatt Wasser, so wird mit -196 Grad gekühlt, aber nicht verwässert. Dieses Geschmackserlebnis hat es in sich. Ihr habt es verpasst? Schade.

Diekmann im Weinhaus Huth

Daimler-Areal und Sony-Center sind für mich eine kulinarische Schauderzone. Jedenfalls wenn es um Alltagstauglichkeit geht. Das Facil ist fantastisch und macht mich glücklich, wirkt sich auf Dauer gesehen aber monetär

Gleich geht das Licht aus

Gleich geht das Licht aus

ruinös aus. Da war das Diekmann eine schöne Alternative zu den Touri-Deppen-Neppen-Einrichtungen, den halbherzigen Imbissen und den standardisierten Orten des mächtigen Laggner-Imperiums (Oscars, Lutter&Wegner etc.)

Prachtvolle Weine zu solidem Essen war die Devise. In zahlreichen Publikationen fanden sich Jahr für Jahr 2für1-Gutscheine, die einen Besuch erschwinglich gestalteten.

Einmal begleitete ich eine Gruppe Damen durch ein abwechslungsreiches Berlinprogramm. Für den Abend war ein Musical Besuch am Marlene-Dietrich-Platz vorgesehen. Davor hatte ich ein Abendessen im Weinhaus Huth anempfohlen, welches die anspruchsvollen Ladies glücklicherweise zufrieden stellte. Am Musical-

Servus (leise)

Servus (leise)

Theater stellte sich heraus, das die Aufführung ausfallen musste, wegen Erkrankung wichtiger Darsteller.

Statt mich grimmig zu rügen und die Panne zu bejammern, strahlte die Runde fröhlich und beschloss, zurück ins Diekmann zu kehren, um doch noch ein Dessert zu bestellen. Der Kellner guckte schon ein wenig seltsam….

Vitrum im Ritz Carlton

„Ladies und Gentlemen kümmern sich um Ladies und Gentlemen.“ Diese Philosophie im Ritz-Carlton Hotel hat mir von Anfang an gefallen. In diesem Jahr konnten mich die Ritz-Carlton nicht wirklich glücklich machen. „Wer meine Erlebnisse in Wolfsburg gelesen hat, ist im Bilde.)

2008 löste Hendrik Otto seinen Vorgänger Thomas Kellermann ab, den es aus der Metropole nach Wernberg-Köblitz verschlug. In Windeseile erkochte Otto den Michelin-Stern für das Hotel zurück, der mit dem Weggang  Kellermanns vakant geworden war. Respekt.

Der großartige Koch und wundervolle Gastgeber, Hendrik Otto, gemeinsam mit dem einmaligen Weinfachmann Rakshan Zhouleh (heute im Tantris in München) bescherte mir eines der schönsten kulinarischen Erlebnisse meines Lebens. Ich werde es nie vergessen.

Eine Kochmütze von diesem Abend halte ich in besonderen Ehren und die „Ladies und Gentlemen“ des Ritz-Carlton können sich überlegen, wie sie diesen Verlust wieder gut machen (derzeit sind Mode-Lädchen geplant. Sehr originell.) Man munkelt, Hendrik Otto wird demnächst auf Sylt wieder Gäste verwöhnen. Wo immer er es tut, ich jedenfalls wünsche ihm alles Gute!

Café Möhring

Möhring- vorbei

Möhring- vorbei

1898 eröffnete das erste Café Möhring am Kurfürstendamm, Ecke Uhlandstraße. Nun sind die letzten verschwunden. Am Kudamm sind die Schließungen schon ein wenig länger her, es folgte das Ende der Filiale am Schloss Charlottenburg und als letztes musste das Haus am Gendarmenmarkt dran glauben.

Die Betreiber hatten es hier versäumt, mit der Zeit zu gehen. Formfleisch-Mief  und mittelmäßige Torten in angestaubtem Ambiente konnten den Wettbewerb mit Fassbender&Rausch, Aigner & Co. nicht mehr bestreiten.

geschlossen (Eckhaus)

geschlossen (Eckhaus)

Schade, so ist ein weiterer Traditionsname der Hauptstadt Vergangenheit. Auch wenn die Firma Pfennig die Namensrechte noch besitzt und weiterhin original Berliner Möhring-Produkte bei Hannover produziert.

Demnächst soll an dieser Stelle ein bajuwarischer Brauereiausschank Besucher mit einem Humpen Augustiner erquicken. Joseph Laggner macht es mal wieder möglich. Dem gehört bald die gesamte Charlottenstraße.

So! Genug gejammert. Genug. Genug! Schließlich gab es 2009 auch grandiose kulinarische Augenblicke, glanzvolle Neueröffnungen und schmackhafte Erlebnisse. Und daher freue ich mich auf den Zauber – ab Januar 2010 – und weiteren regen kulinarischen Austausch. Virtuell, reell, Prost!

Aqua (Wolfsburg)

Aqua ist Wasser, Wasser ist Leben, Leben wird durch Essen erst schön. Allerdings auch durch angemessenes Trinken!

Eichi braucht einen Aqua-vit, Schnaps hilft über die schlimmsten Momente des Lebens hinweg (sagt Hemingway). Schlimm war….nein: nicht die Rechnung und vor allem auch nicht das Essen. Es war der Weinbringer, den ich nicht Sommelier nennen möchte.

Ich möchte mich vorab beim Küchenchef Sven Elverfeld und bei dem sehr freundlichen Sericepersonal, allen voran dem sympathischen, aufmerksamen und aufgeweckten Jimmy Ledemazel, entschuldigen: Ich kann das Aqua nicht angemessen loben, denn der Weinbringer hat mir alles verdorben.

Es sollte mein erstes drei-Sterne-Menü werden. Die DSC02330Vorfreude war groß, einen Tag Wolfsburg nimmt man in kauf. Autos finde ich tatsächlich nur mäßig interessant.

Der Raum ist fein akzentuiert: Unterschiedlich farbige Stühle, schöne Gläser und extravagante Dekorationsimpulse, ergänzt durch schlicht-moderne Licht-Effekte.

Zum ersten Probieren kam ein Wein zum erraten werden in schwarzen Gläsern. Wir haben uns gar nicht so dumm angestellt. Die Auflösung: „Ein 100%-iger Cuveé;“ was denn sonst? Ein 75%-iges Cuveé verkostet man selten….

Das Essen war phänomenal. Kreativität, Ästhetik, Geschmack – inspirierend, bravourös, genial. Angefangen bei den legendären Knusperillos in eigens angefertigten Glasgefäßen, dann kam der Orkney Lachs in Kohlrabi mit süß-saurem Rhabarber. Dann die Rochenflügel in Pekanusskrokant mit Spitzmorcheln an Kopfsalatmousse und -vinaigrette. Zum Champagner-Cremesorbet vom Grand Vintage Rosé 2000 von Moet-Chandon hätte man allerdings ruhig ein Glas des Elixiers begleitend reichen können. Weiterlesen

Chefs Table im Vitrum (Mitte)

Besondere Anlässe erfordern außergewöhnliche Maßnahmen. Stürmen wir also die heiligen Hallen, auf zum Herd, hinein in die Arbeitsstätte von Meisterkoch Hendrik Otto.

DSC01589Die Küche im Restaurant Vitrum im Ritz-Carlton Hotel darf „gestürmt“ werden. Den Gästen wird hier ein ganz besonderes Kocherlebnis zuteil, denn es wird bestuhlt, gleich zwischen Soßenposten und Patisserie, um dem Bereiten der Speisen beizuwohnen und auch gleich zu verzehren. In Chicago, bei Charlie Trotter, durfte ich schon einmal ein solches Küchenerlebnis bestaunen und gierte seither nach einer Wiederholung.

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Ein 6-Gänge-Menü mit Weinbegleitung steht auf dem Programm, bzw. auf der Kochmütze. Eine sehr hübsche Idee: Auf einer Kochmütze ist die Speiseabfolge aufgeführt, genau wie die Weinfolge und alle personell Mitwirkenden haben unterschrieben. DSC01600

Lese ich heute das Menü durch, so klingt das meiste eher schlicht, ganz ohne Tamtam: Hummer Favorit, Steinbutt mit Austerngel, Rotbarbe mit Calamaretti,  Eintopf von Blumenkohl, Rehbockrücken, Passionsfrucht. Hole ich mir aber die Erinnerungsbilder an die wundervollen Geschmacks-Kombinationen, die kunstvollen Tellergestaltungen und die vielen Küchengrüsse vor Augen, dann wird das Understatement der Aufzählung deutlich.DSC01599

Hendrik Otto, der Küchenchef und Nachfolger von Thomas Kellermann, ist ein freundlicher und fröhlicher Mensch und außerdem ein sympathischer Gastgeber. Schnell verfliegt die erste Zurückhaltung, die man als Gast mitbringt, beim Eindringen an den Arbeitsplatz eines anderen. Weiterlesen