Mitte trifft Meer – Seaside Restaurant

Für köstliche Fischgerichte gilt es zuweilen, weite Wege in Berlin zurückzulegen. Zuverlässige Qualität gepaart mit solidem Handwerk bei der Zubereitung sind keine Selbstverständlichkeit.

In zentrale Lage, zwischen Gendarmenmarkt und Friedrichstraße, bietet das „Seaside“ nun eine entspannte Option, köstliche Fische und Meeresfrüchte zu genießen. Das Konzept ist sehr einladend: neben einigen Klassiker-Gerichten von Fish & Chips bis zum halben Hummer, von Austern bis zum Zander, wählen die Gäste an der Frische-Theke ihre Wunschprodukte, die Menge davon und die Gar-Art, in der sie zubereitet werden sollen. Grillen, dämpfen, braten – alles ist möglich. Man stellt sich demnach seinen eigenen Fisch-Teller zusammen.

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In der Showküche hinter der Glaswand erfolgt die Zubereitung der Portionen, die dann Weiterlesen

Richard ruft! Ich folge gerne

Ich nehme es vorweg: mein aktuelles Lieblingsrestaurant für frische Küche mit regionaler und französischer Prägung, überraschenden Twists und großartiger Weinberatung, liegt in Kreuzberg. Gleich gegenüber des Geländes der Spedition Zapf mit der sonderbaren Lenin-Statue darauf.

Vom Offizierskasino zur Tarantel, vom Auerbach zum Richard, die prachtvollen Fesnsterbögen bleiben die gleichen.

Vom Offizierskasino zur Tarantel, vom Auerbach zum Richard, die prachtvollen Fensterbögen bleiben die gleichen.

Richard, genauer: Hans Richard, ist eigentlich Künstler, kommt aus der Schweiz und entwickelte ein Faible nicht nur für die Kunst der Malerei, sondern auch für die Küchenkunst. Er nahm sich den wundervollen und historischen Räumlichkeiten an der Köpenicker Straße an. Ursprünglich ein Offizierskasino, später eine sonderbare Kaschemme namens „Tarantel“, in der Kreuzberger Linke, Agenten, Kommunarden und V-Männer verkehrten. Später ein wagemutiges Gastro-Projekt namens Auerbach, in dem Koch-Genie Tim Raue sein Handwerk erlernte, dass verwegen mit weissen Tischdecken und edler Küche ausgestattet war, als es das frühe 90er-Jahre-Kreuzberg ertragen konnte, weswegen diverse bizarre Anschläge erfolgten. Sogar Handgranaten flogen.

Heute ist Kreuzberg durchaus im Stande, sich auf gutes Essen in gehobener Atmosphäre einzulassen (auch wenn kürzlich die Mauern der Long March Canteen mit der Parole: „geht doch Weiterlesen

Brunch Royal – Ein Hoch auf unsere Mütter

Das sonntägliche Brunch in der Brasserie Desbrosses im Hotel Ritz-Carlton am Potsdamer Platz ist schon längst kein Geheimtipp mehr. Die üppige Auswahl an feinen Spezialitäten von der Fischtheke bis zum Dessertbüfett sprach sich in den letzten Jahren unter den Hauptstadtgourmets herum und konkurriert Woche für Woche mit dem gleichsam schlaraffigen Brunch des Hotel Adlon.

Ein Traum: die altehrwürdige Brasserie-Atmosphäre

Ein Traum: die altehrwürdige Brasserie-Atmosphäre

Besondere Tage erfordern besondere Ideen! So dachte das Team der Brasserie Desbrosses bereits zu Ostern und nun, zum Muttertag, legen Sie noch eine Schippe (bzw. noch eine Perlage)  zu: Für den Muttertag wird Moët Chandon von dem aufmerkasamen Service-Team reichlich in die Gläser gegossen. Auf Wunsch (und gegen entsprechenden Aufpreis) erfolgt der prickelnde Nachschub auch aus Flaschen mit Dom Perignon.

Prickelnde Durstlöscher

Prickelnde Durstlöscher

Das österliche Verwöhn- programm beinhaltete beispielsweise eine vortreffliche Ochsenschwanz Consomme mit Ravioli, rosa gebratene Lammkeule mit Olivenkruste und herrlich frischen Kaisergranat.

Neben dem Aufenthalt in dem wunderschönen historischen, seinerzeit aus Frankreich herbei geholten Gastraum einer klassischen Brasserie, lädt zudem die Außenterrasse die Sonnenhungrigen zum entspannten genießen.

Ganz groß auch für die Kleinsten

Ganz groß auch für die Kleinsten

Auch an die Kleinsten wurde gedacht. Der Osterhase versteckte kleine Leckereien und schickte die Nachwuchs-Gourmets auf die Suche. Zuweilen gewährte Herr Hase auch den älteren Kindern einen Griff in den Osterkorb.

Kommt der Osterhase, sind wir alle Kinder

Kommt der Osterhase, sind wir alle Kinder

Zum Abschluss belagerten die Gäste die Stationen mit den süßen Kreationen der Patisserie. Was für eine Auswahl von Dessert-Varianten, man wollte gar nicht satt werden. Eine Crepe-Station mit endlosen Toppings (großartiges Mango-Eis), eine crispy Schokoladentorte zum hineinsetzen, Champagnersüppchen, Mascarpone-Aprikosen-Schaum, Strawberry-Cheesecake und reichlich Pralinen-Trüffel.

Ohne Worte

Ohne Worte

Mal Ostern, mal Muttertag. Gerne darf ein jeder Sonntag ein Brunch-Feiertag sein. Und eigentlich ist er das bereits. Jeden Sonntag zum Champagner-Brunch im Ritz Carlton.

www.desbrosses.de

Doping, wie ich es mag

Die Tour de France. Land der Gourmets, Sport der Blutbeutel. Von Jahr zu Jahr schaue ich es mir weniger an. Vielleicht würde ich es gar nicht mehr anschauen, gäbe es nicht Jens Voigt, den sympathischen Kämpfer, engagierten Teamstreiter und liebevollen Papa.

Gleich nach dem Ende der 12. Etappe, die ein Spanier vor einem Spanier gewann, zeigte das ZDF einen sehr netten Bericht über das diesjährige Küchenkonzept vom Team Saxo Bank, dem Jens Voigt angehört und das vom ewigen Recken Bjarne Riis geleitet wird.

Das Team hat einen Küchen Truck dabei, in dem Mahlzeiten für die Fahrer bereitet werden, die weit über die klassische Pasta-Reis-Bananen Verpflegung für Sportler hinaus gehen.

Der dänische Spitzenkoch Thorsten Schmidt bereitet für die Saxoradler abwechslungsreiche Speisen zu. Riis hat erkannt, dass gutes Essen deutlich zur Moral der Truppe und zu positiver Energie beitragen kann.

Der Gewinner einer Etappe darf sich ein Essen wünschen. Andy Schleck hat sich Weiterlesen

Bloggin´ on the Ritz

Umberto Eco beschreibt in seiner wunderbaren Geschichte: „Wie man mit einem Lachs verreist“, seine Schwierigkeiten in einem Londoner Luxushotel, in dem das Computersystem ständig zusammenbricht und zudem sprachliche Schwierigkeiten die Klärung seines Problems verhindern. („Ich verlangte einen Advokaten und man brachte mir eine Avocado.“)

Er war aus Stockholm angereist, wo er einen Räucherlachs erworben hatte, den er zum Zwecke der Kühlung in dem Minibar-Kühlschrank in seinem Hotelzimmer aufbewahren wollte. Den Getränke-Inhalt der Minibar hatte er zuvor in einen der Schränke geräumt. Täglich aufs Neue liegt, wenn er sein Zimmer wieder betritt, der Lachs oben auf dem Kühlschrank und die Minibar ist wieder üppig neu befüllt. Am Ende hat er laut Computer acht Liter Gin und mehrere Hektoliter Veuve Cliquot  vertilgt.

Folgerichtig bemühen sich Hotels, gegenüber Menschen die gerne schreiben, klar zustellen, dass ihnen vergleichbares Unbill nicht droht und sie getrost anreisen können. Ob mit Lachs oder ohne.

Am vergangenen Dienstag lud das Ritz-Carlton Berlin am Potsdamer Platz eine muntere Schar illustrer Berlin-Blogger ein, um entsprechende Überzeugungsarbeit zu leisten. Eine feine Idee. Drei Wochen zuvor war eine mysteriöse Einladung ergangen, in der verraten wurde, der geheimnisvolle Mister RC würde den Blog begeistert verfolgen und gerne die Verfasser zu einer exklusiven Hausführung laden.

Mister RC habe ich nicht kennen gelernt, dafür gaben andere charmante Damen und Herren den anwesenden Bloggern einige faszinierende und genussvolle Einblicke in das Tun und Treiben und die Philosophie des Hauses und suchten den Austausch mit den verschiedenen Berichterstattern der 2.0 Lektüren.

Ich halte es für einen klugen Gedanken, wenn Hotels oder auch andere Unternehmen den Kontakt mit Weiterlesen

Raclette in der Galeries Lafayette

Ich mag kein Veganer sein.

Wäre ich Veganer, dann hätte ich etwas gemeinsam, beispielsweise mit Woody Harrelson, Sinead O´Connor, Uri Geller, William Shatner und Carl Lewis.

Aber ich dürfte dann keinen Käse essen und das wäre unerträglich.

Einer meiner liebsten Orte für Käse ist die Feinkostabteilung der Galeries Lafayette. Ungefähr 190 Sorten werden dort angeboten oder auch gleich serviert. Besonders gerne lasse ich mir einen Raclette-Teller frisch zubereiten.

Der Käse-Laib wird unter dem Heizelement platziert und rasch entwickelt sich der betörende Duft zur Schmelze, während die Dame am Tresen den Teller vorbereitet mit Schinken, Salat und Kartoffeln.

Kurz verzichte ich auf den Duft, denn den passenden Wein hole ich mir von der gegenüber befindlichen Weinbar, wo Auswahl und Beratung deutlich interessanter und vielfältiger sind, als an den Speisebereichen.

Die heutige Empfehlung war ein Weißwein aus Crépy in Weiterlesen

The Shy Chef (Berlin)

Gourmetgenuß im Geheimen – Schlemmen mit dem scheuen Chef.

Ein kleines Abenteuer erwartet verwegene Gerneesser, denen es gelingt, ein Abendessen bei „The Shy Chef“ zu ergattern. Gar keine einfache Aufgabe, aber Mühe, kulinarischer Kampfgeist und Durchhaltevermögen werden erwartet, um sich einen Platz an der Tafel zu sichern, werden aber auch shychef menureichlich belohnt. Erst wenige Stunden vor dem eigentlichen Termin werden die Anschrift und weitere notwendige Geheiminformationen per Mail mitgeteilt.

Nicht weitersagen! „Speak easy, my friend, speak easy“ – sprich leise, hieß es in einer der finstersten Epochen US-Amerikanischer Geschichte, der Prohibitionszeit zwischen 1919 und 1933. Hinter vorgehaltener Hand wurden die geheimen, hochprozentigen Flüsterkneipen verraten, das Speakeasy. Gerade in New York City gibt es auch heute noch eine spannende Vielfalt von Orten mit geheimer Untergrundverköstigung. Mittlerweile ist dieses Phänomen auch in Berlin erlebbar, als Untergrundrestaurant, Geheimbar oder Eingeweihtensalon.

Recht mühsam gestaltete sich die Kommunikation mit den Berliner Küchenkünstlern. Der E-Briefkasten schien agentengerecht tot zu sein, am Ende sicherlich auch wegen eines Wasserschadens in der Küchendecke, der die Kochaktivität  zuletzt vereitelt hatte.

Nun stehen wir hier, irgendwo südlich des Landwehrkanals und sind gespannt, was uns erwartet. Die Klingel ist gefunden, die Türe wird sogar geöffnet, knarzige Altbautreppen führen hoch hinaus und in eine hübsche Wohnung, reichlich mit Kunst ausgestattet an einen Tisch, der für acht gedeckt ist.

Die Gäste sind rasch beschrieben: Alle sind wir absolute Foodies – begeisterte Genießer, neugierige Esser, weitgereiste Besteckwirbler. Alle sind ein wenig stolz, hierher gefunden zu haben – ein Koch aus Turin, eine Österreicherin aus Rom, zwei Berliner, weitere zwei Gäste aus dem Norden des Stiefels und unsere Ehrengäste: Ein Ehepaar aus Connecticut, die hier ihren 51sten Hochzeitstag feiern.

Eine gelungene Feier, denn das Essen ist tatsächlich großartig. Noch besser, als ich erwartet hatte. Orginelle Kreationen, hervorragende Zutaten, fein DSC03221abgestimmte Weine und sehr angenehme und unaufdringliche Gastgeber in einem unbeschwert-privaten Ambiente – ein perfekter Abend. Die zu entrichtende Spende (von 50 Währungseinheiten) am Ende des Abends ist sehr angemessen.

Die Konversation findet selbstverständlich auf Englisch statt. Dennoch hat der Herr aus Connecticut etwas missverstanden. Glücklich strahlt er von Gang zu Gang, froh nippt er am Weinglas und freut sich immer wieder darüber, Gast zu sein bei dem -wie er sagt- „Sly Chef“ (sly = verschlagen, hinterhältig). Wir können es ihm nicht abgewöhnen und auch das „Shy Chef“-Team lächelt nachsichtig.

Neue kulinarische Projekte stehen wohl demnächst an. Ich freue mich schon darauf.

Bis dahin aber: Pssst, hush, speak easy….

Restaurant Entrecôte (Mitte)

Nach der garstigen Behandlung in der obdessen hassenswerten „Gendarmerie“ neulich, loderte der Zorn und brannte der Hunger. Was tun?

Die Wahl fiel auf Fred´s Restaurant „Entrecôte“. Ich weiß nicht, wer Fred ist, aber er schlägt sich wirklich wacker seit längerem in einer Gegend, in der DSC02611nach Büroschluss die Hose stirbt. Immer wieder vernachlässige ich dieses feine französische Fleischlokal und vergesse es für drei Monate. Warum nur? Wahrscheinlich, weil der Weg nie zufällig abends dort vorbei führt. Hier flaniert keiner entlang, so á la Savigny- oder Kollwitzplatz. Man muß es sich vornehmen.

Der schöne Raum ist groß und langgestreckt und birgt einige unterschiedliche Sitzoptionen, Nischen und Atmosphären. Auch für grössere Gruppen ist Platz, wobei diese denjenigen Gast selten stören, der eine intimere Stimmung schätzt. Groß genug ist es hier, alles verteilt sich angemessen.

Immer wieder der übliche Konflikt: Soll ich das bewährte bestellen, oder etwas neues probieren? Weiterlesen

Les Copains (Charlottenburg)

Ich hasse Restaurants mit fantastischen Flaschenweinen und unsäglichen offenen Weinen. So, das musste einmal gesagt werden. „Die Kameraden“ machen es auch nicht wesentlich besser. (Der offene Picpoul ist bäh!)

dsc02153Dieses Restaurant zu kategorisieren ist nicht einfach, denn man ist mehrfach. Französisches Restaurant im gehobenen Preissegment, Tresensitzbereich unter der hochstaplerischen Bezeichnung „Bar Americain“ und gemütliche Raucherlounge im Obergeschoss. Was denn jetzt?

Ich mag den Gastraum mit seinen nackten Backsteinwänden und den Bildern, die auf leichte Art Bezug zur typisch französischen Brasserie nehmen. Die Servietten sind sehr genial gefaltet. Converse-beschuht schlurft eine dürre Servicekraft daher und nimmt unsere Wünsche entgegen, ohne überzeugend zu beraten.
Egal, die Tageskarte besticht durch fischlastige Kreationen – her damit. Keine Enttäuschung. Die Küche ist sehr, sehr gut. Weiterlesen

Restaurant Bistro Le Piaf (Charlottenburg)

Ich sag´ es gleich, ich bin ein Fan. Das Entrecote mit der Sauce Bernaise ist in Berlin unübertroffen.

Es geht quer durch Frankreichs Küche, auf bodenständige Art und Weise.
Die Tafel mit den tagesfrischen Empfehlungen konkurriert stets mit der ständigen Karte, die im Schallplattendesign Nostalgien herbeizaubert. Motto-Wochen, knackige Frische der Zutaten und die liebevolle Betreuung durch den Patron und seine engagierten Servicekräfte lassen viele der Gäste zu Wiederholungstätern werden.
Leider hat man Weiterlesen