Paranoia im Reisfeld

Alle paar Jahre packt mich wieder ein Verfolgungswahn und ich fühle mich umzingelt von feindlich gesonnenen Orten und Gestalten im öffentlichen Raum.

Irgendwie ging es los mit Matratzengeschäften, die plötzlich in jedweden freigewordenen Gewerberaum einzogen und mir mantramäßig zuflüsterten: „Du kannst billiger schlafen, du kannst billiger schlafen…“

Es folgte die Latte-Macchiatisierung Berlins und plötzlich drohte überall der Steuermann aus Moby Dick mit half-half-decaf und weiteren Kaffeespezialitäten. Es folgten fernöstlich geführte Blumenläden, Spielautomaten der Marke Novo-Line II und eine sonderbare Frau mittleren Alters, die rings um die Hackeschen Höfe auf Stadtführer lauert, um sie willkürlich des Antisemitismus zu bezichtigen.

Meine aktuelle Paranoia nimmt eine Bewegung wahr, die sich krakengleich in horrendem Tempo über Berlin ausdehnt:  Die Thai-Viet-Sushi50%-Läden.

Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass überall dort, wo ein Geschäft, Imbiss, Lokal, Matratzenladen schließt, ein Thai-Viet-Sushi50% einzieht und mit glutamatigen gastronomischen Gruselprodukten den Gaumen vergewaltigt.

Mal sehen, was mein Psychiater dazu meint.

Die Casa der Fledermaus in Berlin

Wer sich in Berlin für die Fledermaus interessiert, dem fällt meist zuerst die Zitadelle Spandau mit der reichlichen Population in ihrem Fledermauskeller und speziellen Führungen mit den Artenschützern des BAT e.V. ein, die sich um die Fledermaus kümmern, einem hochsozialen, nachtaktiven Tier mit geringer Fortpflanzungsrate.

Oder fühlen wir uns an die fröhliche Techtelmechtel-Operette eines  Johann Strauss erinnert, die zwischen Gefängnismauern und glamourösen Salons Treulose und Zecher behandelt? Aha, wir nähern uns dem Thema.

DIE Fledermaus

DIE Fledermaus

Wer bei Fledermäusen jedoch an eine legendäre Rum-Marke denkt, die von Don Facundo Bacardi 1862 ins Leben gerufen wurde, ist in diesem Artikel auf der richtigen Fährte. Ich hatte das Vergnügen, dem Ruf der Fledermaus in die im szenigen Osten Berlins versteckte „Casa Bacardi“ folgen zu dürfen, wo  Fachpublikum, wie Barkeeper und Eventveranstalter, Einblicke in die Barcardi-Schatztruhe erhalten.

Ich folgte dem Ruf der Fledermaus (Microchiroptera)

und kann nur jedem empfehlen, die Gelegenheit eines Besuchs in der Casa Bacardi zu ergreifen, so sie sich bietet. Es gibt eine Menge zu entdecken und in die Geschichte des Rums einzutauchen, mit all seinen Mythen und Legenden. Für so manche davon zeichnet die Marke mit der Fledermaus verantwortlich.

Unser Gastgeber ist Weiterlesen

Palazzo – Rat-Pack und Vier-Gang

Es mag nicht Jedermanns und-fraus Sache sein, beim üppigen speisen auf schlanke und sportliche Körper zu starren, aber bei der diesjährigen Palazzo-Saison kann man selbiges durchaus in Erwägung ziehen.

Im Spiegelpalast

Im Spiegelpalast

Das Zelt mit dem schönen Spiegelpalast hat wieder Quartier am Humboldthafen neben dem Hauptbahnhof bezogen und serviert von November 2010 bis März 2011 die Gourmet-Show „Herzensbrecher und Gaumenkitzel“ zu einem Vier-Gang-Menü des zwei Sterne Küchenmeisters Christian Lohse aus dem Restaurant Fischers Fritz.

Der Palazzo-Produzent Hans-Peter Wodarz gilt seit Jahren als einer der leidenschaftlichsten Schöpfer von Verbindungen zwischen Show und Kulinarik. Die Ente ist dabei nicht Wegzudenken, Ente-rtainment bekommt bei diesem Vorreiter der Erlebnisgastronomie einen ganz völlig eigenen Klang. Ein Confit von der Ente bildet somit den Mittelpunkt des Menüs, welches von einer abwechslungsreichen fünfteiligen Vorspeisenplatte, einem gebackenen Onsenei mit Berliner Grüner Soß und zum Nachtisch Dulce die Leche eingerahmt wird.

Ästhetische Artistik, netter Stepptanz und endlich wieder eine gute Live-Band mit bezaubernder Sängerin begleiten durch den Abend. Drei Moderatoren/Entertainer, die sich als Rat-Pack verstanden wissen möchten, führen durch selbigen. Sehr angenehm dabei, der muntere Daniel Reinsberg mit seiner gewinnenden Art. Einer der drei möchte als Geräuschkünstler überzeugen und erzeugt mit den Händen Furzgeräusche, die „My Way“ auf eine Weise erklingen lassen, dass Frank Sinatra sich im Grabe wälzt. Glücklicherweise folgt rasch wieder eine artistische Darbietung über den Köpfen der Gäste.

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Eine aufmerksame Servicebrigade, ordentliches Essen, gute Getränke und die magische Atmosphäre des Raumes sorgen für einen unterhaltsamen und genussvollen Abend, der sicher in Erinnerung bleiben wird. Die Preise richten sich nach Wochentag und Platzqualität und liegen zwischen 79,90 und 139,90 Euro.

Weitere Information und Buchung: palazzo.org

Invalidenstraße, Ecke Friedrich-List-Ufer, 10557 Berlin

Ei(n) Erlebnis: Facil

Eigentlich müsste ich, der nie joggt (wegen Martini verschütten, ihr wisst schon…) diesem Küchenchef misstrauen. Er läuft Marathon. Ich will es nicht gegen ihn verwenden, im Gegenteil. Er bleibt mitunter dadurch jung, frisch, kreativ, leistungsfähig, kreativ, ausdauernd. Und, wie ich finde, genial in seiner Kreativität der Küche. Beispielsweise beim Thema Ei.

In den vergangen zwei Jahren schenkte mir kein anderes Restaurant in Berlin so viele kulinarische Glücksmomente, wie das Facil. Und gerade fällt mir auf, dass ich diese Tatsache in meinem Blog bislang völlig ungenügend gewürdigt habe. Ich mag es hier.

Ich mag den Raum. Er besitzt eine wundervolle Mischung aus Eleganz und Leichtigkeit. Helles, modernes Design im licht durchfluteten Raum, ganz ohne Barocke Schwere, die noch immer viel zu viele gehobene Lokale durchwabert. Auch in Jeans bin ich willkommen.

Ich mag den Service. Professionell und kundig, aber willens, auch einmal locker zu lachen. Niemand lauert penetrant hinter mir, um Weiterlesen

Bar Convent Berlin – BCB 2010

Der Postbahnhof am Ostbahnhof stellte auch in diesem Jahr wieder die Bühne für ein grandioses Treffen der Barkultur. Die Damen und Herren von Mixology stellten erneut ein umfangreiches Programm zusammen und konnten Barprominenz und Experten aus aller Welt gewinnen, um Fachwissen zu verbreiten, Produktneuheiten zu präsentieren,  fachzusimpeln und netzzuwerken, schöne Drinks zu bereiten und Durchhaltevermögen zu beweisen.

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Was gefiel mir besonders? Oder auch nicht?!

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