Champagner in der Bahnhofskneipe?

Was für ein wundervoller Bahnhof ist doch St. Pancras, gleich neben King´s Cross in London. Seit November 2007 erstrahlt diese Perle der Victorianischen Architektur in neuem Glanz. Die Eurostar-Züge nach Paris und Brüssel fahren hier ab.

Roter Backstein, elegante Träger aus filigranem Eisen, da reicht eine ordinäre Bahnhofspinte nicht aus. Da darf es schon etwas eleganter zugehen. Wie wäre es mit Champagner? Wie wäre es mit der längsten Champagner-Bar des Kontinents?

Über 100 verschieden Sorten enthalten die Kühlschränke, die das Herzstück des Tresens bilden, 20 davon werden offen eingeschenkt, ab 8 Pfund das Glas. Wer etwas Besonderes wünscht, ordert womöglich den Krug Clos du Mesnil 1996 zu 880 Pfund. Die Gäste können sich um diesen zentralen Würfel scharen, oder sich an Tische setzen, die entlang des Gleises aufgereiht stehen. So lässt sich die Wartezeit hervorragend totschlagen, fast wünscht man sich eine Zugverspätung, um noch ein Gläschen mehr zu verkosten.

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Eine großartige Idee sind die Aktionen, mit einem Verkostungsset zum günstigen Preis. In diesem Fall gab es die vier Jahreszeiten-Champagner von Pommery auf einem Tablett für ein Vergleichstrinken.

Für einen hübschen Imbiss, passend zu den prickelnden Weinen, ist ebenfalls gesorgt. Austern, Fischplatte, Käseteller und Sandwich wären die Klassiker. Das aktuelle Steckenpferd von Küchenchef Franck Pontais ist das Konzept Terrines & Verrines, bei dem ungewöhnliche Mini-Gerichte in kleinen Gläsern serviert werden.

Bahnhof und Bar:

st-pancras-grand-champagne-bar

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Merkwürdige Britische Bar

Ein Speakeasy war das nicht. Scheint sich herumgesprochen zu haben, diese Location in London. Der Reiseführer versprach Trunkenheit nach ungemeiner Vielfalt, Auswahl an Kultur und Trinkgefäße aus mehreren Jahrtausenden.

Reading Room – sie sagten mir, Dichter, Musiker und Revolutionäre hätten sich hier berauscht. Enlightenment Gallery – sie versprechen Erleuchtung. Dann kann es sich doch nur um Rum handeln!

Bedrohliche Türsteher:

blieben erstaunlich friedlich und gewährten Einlass.

Ich bin durstig und möchte etwas bestellen. Wo ist das Bar Menu? Anscheinend ist nur ein Exemplar vorhanden, alle fragen nach der Karte von Rosetta, oder so ähnlich. Begehrte Kellnerin, anscheinend. Das Gedränge ist gewaltig, man reicht mir Weiterlesen

Umu = Sprachlos

Nein, nicht wirklich. Zumindest jetzt nicht mehr. „Lasse die Welt, die Du kennst, hinter Dir!“ rät die Homepage dem Besucher. Also auf nach Mayfair.

James Bond lässt grüßen, wenn am Eingang eine geheimnisvolle Taste betätigt werden muss, die eine versteckte Schiebetür betätigt und den Weg frei gibt.

Rechts die helle Taste zum öffnen der Tür

Rechts die helle Taste zum öffnen der Tür

Kann ein Ort glamourös-entspannt sein? Wenn ja, dann dieser. Gedämpfte Gespräche, greller Strass, edle Hölzer, dunkle Anzüge und zerrissene Jeans. Sie alle wollen diese großartige japanische Küche, Kyoto-Style.

Japanische Eleganz

Japanische Eleganz

Der Mittagstisch empfiehlt sich für den begrenzten Geldbeutel, da ab 25 Pfund ein Menü zu haben ist. Die großen 8-Gänge Kaiseki-Menüs für 95 Weiterlesen

Fürstliche Martinis in London

…in einer Bar ohne Shaker. Für diesen Martini wäre ich beinahe gejoggt. Andererseits kann man auch ganz lässig in die merkwürdige Sackgasse am St. Jame´s Place schlendern, an deren Ende das kleine Dukes Hotel durch eine gigantische Union Jack Fahne markiert wird.

Streng blicken die Dukes von den Wänden

Streng blicken die Dukes von den Wänden

Die Bar öffnet um 14 Uhr (spätestens). Der Raum der Dukes Bar im ersten Stock vibriert nur so vor Mythen und Legenden. Ist dem Stammgast Ian Fleming tatsächlich genau hier der Satz eingefallen: „Geschüttelt, nicht gerührt!“? Wird dem Gast tatsächlich ein dritter Martini verweigert? Gehört eine Zitronen- oder doch eine Orangenzeste in den Vesper Martini? Es ist mir egal.

Ich lasse mich von plüschigen blauen Sesseln verschlucken, tauche ein in etwas, was nur der Begriff „sophisticated“ treffend beschreibt und würde jede(n) umbringen, der an diesem Ort ein Mobiltelefon zückt.

Wer hier sitzt, ist wegen eines Martini Cocktails gekommen. Die Karte verzeichnet einige sehr interessante Variationen des Klassikers (wie der Wildflower Martini mit Holunder und Chili), aber der Drink, der ganz oben auf der Seite steht, der Drink für den ich mich her begeben habe, ist der „Ian

Ins Glas getan, nicht gerührt...

Ins Glas getan, nicht gerührt…

Fleming´s Classic Vesper“. Polnischer Vodka, hochprozentiger Gin und Lillet Vermouth. Die ursprüngliche Rezeptur enthielt „Kina Lillet“, der dunkler und wohl weniger süß war. Den es heute aber nicht mehr gibt (außer man gehört zu den Glücklichen, die in der Berliner Triobar verkehren), daher gibt der Bartender einen Schuss Angostura Bitters in das Glas.

Apropos Glas! Auf einen Shaker wird verzichtet. Ein Wagen mit den Mixzutaten gleitet geschmeidig zum Tisch des Gastes. Die Spirituosen werden bei ca. minus 17 Grad aufbewahrt. Ein Schütteln, ein Rühren ist nicht notwendig. Die Zubereitung erfolgt im Glas. Eine Freude, zuzusehen bei den eleganten Handgriffen des Barmannes.

Unter uns: Ein Shaker steht durchaus am Bartresen bereit (poliertes Sterling-Silber würde nicht überraschen), aber während meines Verweilens in der Duke Bar habe ich keinen einzigen Eiswürfeln klackern gehört. Die Gäste kommen für einen Martini. Aber das sagte ich bereits.

Potacki Vodka, Beefeater Gin, Lillet Blanc, Angostura, Eichi

Potacki Vodka, Beefeater Gin, Lillet Blanc, Orangenzeste, Angostura, Eichi

Dukes Bar at Dukes Hotel, St. Jame´s Lace, London, SW1A 1 NY

www.dukeshotel.com