Der Garten des Einstein (Tiergarten)

„Das gab´s nur einmal“.  So lautet 1958 der Titel des letzten Films, in dem man Henny Porten erleben konnte. Die Villa der Grande Dame des deutschen Stummfilms, die sich 1933 tapfer weigerte, sich von ihrem jüdischen Mann zu trennen und deshalb von den Nazis boykottiert wurde, DSC03012ist heute für alle offen zugänglich und bildet für viele Berliner einen herrlichen, entspannten Rückzugsraum mit Wiener Kaffeehauscharme.

„Einstein“ mit Kaffee gibt es in Berlin ja diverse. Dieses, an der seltsamen Kurfürstenstraße, gibt´s definitiv nur einmal und es ist auch das einzig Wahre. Diese Meinung zahlreicher Stammgäste teile ich durchaus und vor allem in den Sommermonaten, wenn auf der herrlichen Terrasse Platz genommen werden kann und der Alltag zur Nebensächlichkeit wird.

Im Garten der Villa möchte man sich ach so gerne vorstellen, wie Henny Porten mit Pola Negri und Asta Nielsen einen Champagner zu sich nimmt und die Augen rollt, wenn die Damen den aktuellen Auftritt von Hans Albers im Hebbel-Theater kritisch resümieren.

Ein Schnitzel hätte sie womöglich nicht so dringend benötigt, wie ich an einem hungrigen Samstag.

Zu jDSC03015eder Tageszeit vermag das Einstein glücklich zu machen, egal ob zum Tee, zum Frühstück, zum Dinner, mit einem Kaffee der eigenen Rösterei.

Die Küche ist klassisch, bewährt und frisch. Knackige Salate, deftiges Entrecôte, üppiger Apfelstrudel oder eine geniale Patisserie verwöhnen den Gaumen. Das Schnitzel geht übrigens immer, so verraten es die kontinuierlichen Klopfgeräusche aus der Küche. Weiterlesen

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Schweighofer’s Weinstube Heuriger (Charlottenburg)

Was bin ich froh. Endlich gibt es hier ein österreichisches Bier zur Brettljause am schönen Kachelofen im Bauernstuben Ambiente. Gösser Bier hat das unpassende Veltins ersetzt. Das fehlte noch zur alpenländischen Glückseligkeit, da nicht immer ein Veltliner oder Blaufränkischer erwünscht ist.

Wobei: die Auswahl der offenen Weine ist ordentlich und die Preise fair.

Allein: die Küche macht´s. Nicht nur Dienstags, wenn all-you-can-eat-Backhendl auf dem Programm steht.
Die Küche hat mich hier noch nie enttäuscht. Die Frittatensuppe ist fein (3,50). Ich liebe das Ottakringer Bratl-Carpaccio, welches ein dünn aufgeschnittener Weiterlesen

No Kangaroo (Kreuzberg)

Bei diesem Namen denken wir alle ganz selbstverständlich….an??
Na, Österreich natürlich!!
Weder ist das No Kangaroo ein Schuhladen, noch erwartet uns vegetarische Pazifik-Küche. Nein, nein, wir tauchen ein ins alpine Berlin in KreuzBERG (66 Meter).

Wenn weltreisende Wirte wütend werden: „Ah, yes, you´re from Austria, great: Mel Gibson, lovely: Sydney, fabulous: Ayers Rock.“
No Kangaroo ist da genau die richtige Antwort.

Ganz frisch eröffnet in der dritten Augustwoche 2008 mit viel Engagement und Liebe zum Detail.
Je nachdem, welche Eingangstür man wählt, kommt man entweder in eine freundliche Heurigen-Weinstube, oder in eine deftige Alpenhütte mit Skiern an den Wänden, holzgescheuerten Tischen und Schemeln.
Mutig probierte ich die Sitzmöbel am Tresen, nachdem mir glaubwürdig versichert wurde, sie würden selbst meiner einer aushalten, was sie dann auch taten: es sind Skilifte, die von der Decke hängen!

Peter, der Wirt, begrüsst Weiterlesen