Eichhorn/Götz: Berlin beisst sich durch

Martin Luther hat gesagt: „Iss, was gar ist, trink, was klar ist, red‘ was wahr ist.“ Da lässt man sich doch gerne Missionieren.

Mir selbst steht natürlich geburtsbedingt die Weißwurst näher als die Weisheit, dennoch wollte ich gerne die Anleitung des großen Reformators befolgen, als mir das Glück auf den Teller hüpfte und ich an einem Buch mitwirken durfte, von dem ich stets der Meinung war, es fehle noch auf Berlins kulinarischen Büchertischen.

Jetzt ist es erschienen und man gestatte mir eine kurze Werbeeinblendung für diese gedruckte gastronomische Gebrauchsanweisung:

Berlin beißt sich durch – Kulinarische Kuriositäten in der Hauptstadt“ von Thomas Götz und Peter Eichhorn

Und darum geht es: So schmeckt Berlin – Die vielseitigste Stadt Deutschlands. Hier treffen die Extreme, Widersprüchlichkeit, Internationalität, Lebendigkeit, Tradition und auch das Chaos aufeinander.

CoverGAstroNicht nur auf den Straßen der Metropole, sondern genauso auf den Tellern, in den Gläsern und an den Tresen der Hauptstadt.

Maultaschen und Heuschrecken, It-Girl und Punk, Zyankali Cocktail und Berliner Weiße.

Stil oder Stilbruch? Extrem köstlich oder kolossal schräg? Lassen Sie sich führen, lassen Sie sich verführen, zu den versteckten kulinarischen Merkwürdigkeiten ebenso wie zu den bewährten schlemmerhaften Besonderheiten.

Ob bewährter Berliner oder Neuling in der Stadt, dieses Buch wird Ihr Leitfaden sein für die ganz besonderen gastronomischen Augenblicke und Abenteuer: Wer wagt, genießt!
Erschienen im Grebennikov-Verlag (ISBN 9783 9417 84017) zum Preis von 14,90 Euro. Erhältlich im gut sortierten Buchhandel!

Eine englischsprachige Ausgabe kommt in diesen Tagen unter dem Titel „Berlin Bites“ ebenfalls auf den Markt.

Werbung

Go Asia, vorher: Amazing Oriental Asien Supermarkt (Charlottenburg)

Feinkost Albrecht hat hier die Segel gestrichen und nach der Renovierung des Gebäudes ist der „Amazing Oriental Asien Supermarkt“ in den ehemaligen Aldimarkt eingezogen.

Immens irrtumte ich zu denken, dass in den üppigen Räumlichkeiten zur dsc01965aAbwechslung einmal ein großzügig arrangierter Waren -präsentationsbereich eingerichtet würde. Nein, anscheinend gibt es eine geheime Verpflichtungserklärung, welche von jedem Asiamarkt fordert, egal wie groß er sein mag, die Gänge mit ausreichender Enge zu versehen, um die Bewegungsabläufe der Kunden zu behindern. Oder nenne ich es doch lieber „Entschleunigung“?!

Riesige Einkaufsvehikel in zwei Größen erfreuen die Fraktion der Tetris-Spieler, denn ebensolches Geschick ist vonnöten, um sich voran zu bewegen. Weiterlesen

Rossia Supermarkt (Charlottenburg)

Charlottengrad am S-Bahnhof

Charlottengrad am S-Bahnhof

Russia around the clock.
Geheimnisvolles Russland in Berlin. Heute denkt man meist spontan an Vladimir Kaminer und seine Russendisko in der Hauptstadt. Allerdings hat gerade der Bereich zwischen Wittengergplatz und Halensee eine viel längere russische Vergangenheit, denn hier landeten-strandeten nach der Revolution 1917 etliche zaristische Flüchlinge.
Allein 1923 suchten in Berlin 360.000 Russen Asyl. Die „Dritte Hauptstadt Russlands“ wurde Berlin damals genannt.
Russendisko vor 85 Jahren bedeutete demnach russische Offiziere aus Adelsfamilien, die im „Russischen Bären“ kellnern; Geschäfte und Tanz im „Café Ruscho“; die Tauentzienstraße heißt Weiterlesen