Speedy Gonzales hat seinen Sombrero einmal zu Hause gelassen und sich etwas schicker gemacht. In Deutschland gänzlich unbekannt: Mexikanische Küche auf hohem Niveau und in schickem, modernen Design, ganz ohne folkloristisches Gerassel.
Wer bisher dachte, Tacos müssen hart sein, wird mit den frisch bereiteten und eben weichen Teighüllen überrascht. Knapp 20 verschiedene Taco-Varianten bietet die Karte an, zu jeweils ca. $4. Zu zweit teilt man sich am sinnvollsten eine gemischte Taco Platte zu $29, bei der acht ausgewählt werden können.
Die Annahme, Bohnen auf Mexikanische Art kommen ausschließlich in Dosen daher, erweist sich als Irrtum. Frische Salsas, pikante Vorspeisensalate (in diesem Fall ein Meeresfrüchtesalat mit Jalapeno und Zitrone an prachtvollen Tomaten zu $8) und feinste Nachos beweisen, dass mexican cuisine deutlich mehr zu bieten hat, als die fröhliche fast-food Abspeisung mit Erdbeer Margaritas aus Eimern.
Apropos Getränke: Zu mexikanischen Bieren mag man stehen, wie man will, es gibt jedenfalls vier davon, alternativ 13 offene Weine.
Als Aperitif oder Digestif (oder beides) kommt natürlich nur Tequila in Frage. Auch dabei sollte man sich eiligst lösen von mittelmäßigen Destillaten mit blödem Hutaufsatz. 22 Sorten in allen Aroma- und Qualitätsstufen werden fachkundig erklärt und verkostet. Entweder pur, oder als Margarita.
Das macht Spaß, das macht neugierig, das macht traurig – weil: zurück in Deutschland – beinahe undenkbar.
Also Speedy, bring schnell noch vier Margaritas mit Don Julio 1942 Anejo Tequila und hoch die Tassen, wir trinken auf Pancho Villa – und auf De Cero.
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