Ich hatte nicht erwartet, dass der erste Tag von „Taste of Berlin“ so schön sein würde. Der Sommergarten im Messegelände ist ein herrlicher Rahmen für jede Veranstaltung im Sommer, allerdings ließen die Grünanlage, die hervorragenden Weine, die abwechslungsreichen Speisen und die entspannte Stimmung den Tag vom Arbeitstag zum Urlaubstag werden.
Der Donnerstag kam sehr gemächlich in die Gänge. Die Standnachbarn beschnupperten sich, Köche fachsimpelten miteinander und prüften das Angebot der Konkurrenz. Einige ernsthafte Esser machten sich auf den Weg in das Rund der Stände und Zelte, um konsequent keinen Happen zu versäumen.
Sehr viel kann verkostet werden, da die Idee an den Kochständen daraus besteht, kleine Portionen für kleines Geld anzubieten. (Da es fein schmeckt und Lust auf mehr macht, können sich die Summen der ausgegebenen „Dukaten“ = Festivalwährung, rasch summieren!
Gegen Abend füllte sich das Areal rasch, vor allem das Hauptzelt, in dem eine „Gala“ mit kulinarischer Versorgung angekündigt war. Reichlich Schaumwein begleitete eine muntere Kochdarbietung, jedoch blieb meiner Schätzung nach, gut die Hälfte der Gäste ohne Häppchen. Vermutlich ein perfides Kalkül, damit sich die überraschten Hungrigen hernach auf die Stände stürzen sollten. Diese Rechnung ging tatsächlich auf. „Wo bekomme ich denn nun diese sonderbaren Drachmen, Dukaten, Dingens her??“
Meine Favoriten am ersten Tag:
- Safranrisotto mit geschmolzenem Thunfisch, Gremulata und Wildkräutern. Serviert von „Hugos“
- Weinente in Burgunder. Die „Blaue Ente“ bereitet zu.
- Blutwurst mit Linsen-Brotsalat. Der Klassiker im „Vau“.
- Ravioli von der Ente mit Ruccola Maracuja Vinaigrette. Von „Balthazar“
- Der Flight von drei kleinen Cocktails in Reagenzgläsern. An Harry´s New York Bar
Die beste Stimmung war den ganzen Tag über am Stand von „Coledampf´s“, wo nicht Messerschleifen für Fortgeschrittene vorgeführt wurde, sonder Betreiber Andreas Langholz hatte gleich noch zum Sommerfest für seine Kunden geladen, welche reichlich und fröhlich strömten.
Ich werde am heutigen Freitag auch wieder strömen und freue mich schon auf die nächste Verkostungsrunde. Mich findet man heute entweder vor zahlreichen Tellern, oder am „Tischlein Deck Dich“ Stand.
Info, Anreise und Kosten erfährt man auf http://www.tasteofberlin.de/
Mittlerweile gibt es Berichte darüber, dass der Veranstalter finanziell eher suboptimal abgeschlossen hat und etliche der beteiligten Restaurants ihre Dukaten nicht mehr in Euronen rücktauschen konnten. Das wäre tatsächlich schade, wenn dem so wäre.
Es war recht dünn besucht, hier hatten PR, Werbung und Kommunikation im Vorfeld ziemlich versagt. Es war relativ teuer. Es war dennoch sehr schön.
In London oder Chicago ist die „Taste of…“ Veranstaltung ein selbstläufer. Das hatte man wohl auch für Berlin angenommen. Ein Irrtum.
Ich hoffe, die Veranstalter nehmen die zahlreiche Kritik und Verbesserungsvorschläge ernst und wagen im nächsten Jahr eine verbesserte Wiederholung.
UNd wie wars?