Wir sind unwürdig, wir sind unwürdig.
„Wie, se wollen für Weihnachten etwas vorbestellen? Da hättn se ma vor fünf Wochen kommen müssen. Wir schreiben nix mehr auf. Müssen se halt nächste Woche nochma vorbeischaunkommn, aber geben wirds da wohl ooch nüscht mehr.“
„Wie, Fleisch kleinschneiden? Hamwa keene Zeit füa.“
Wir können uns doch nich um allet kümmarn, wo kämwa denn dahin, wenn jeder Kunde, nee Störenfried, mit irgendsonem Kram kommt?
Einsichtig verlasse ich das Geschäft und hinterlasse drei bestürzte Fleischhandelfachkräfte, deren Fassungslosigkeit, ob meines Ansinnens, mir nahe geht.
Sind das nicht famose Nachrichten im gebeutelten Berlin? Es lebe der Einzelhandel. Solange er noch kann. Nicht allen Händlern geht es in diesen Zeiten schlecht. Manchen geht es noch gut. Manchen geht es zu gut.
Güntzelstraße 47, Berlin-Wilmersdorf