Die Sonne geht schon fast unter. Jetzt aber hurtig in die Bar. Und nur nicht das falsche Hochhaus erwischen. Wir wollen heute ins „John Hancock Center“, nicht zum „Sears Tower“. Beide Gebäude sind ähnlich hoch und sehen sich ja doch auch gewaltig ähnlich.
Das mag daran liegen, dass beide Gebäude Ende der 1960er Jahre von Bruce Graham entworfen wurden.
Husch, husch jagen wir den Taxifahrer zu „Big John“ und dann zügig in die 95ste Etage. Schlange vor dem Fahrstuhl. Zum Glück geht´s schnell. Oben angekommen, endlich, jetzt aber los, um die Ecke…..Schlange vor den Platzanweiserfiguren, Mist.
Der überaus charmanten Begleiterin platzt der Kragen. Los jetzt! Schneller. Sonnenuntergang naht. „Für zwei? Ist die Bar recht?“ Es gibt gefühlte zehn Räume, Bars, Restaurants. In alle Himmelsrichtungen. Die Bar ist recht. Nur sieht man nix. Aha, da gehen zwei, direkt am Fenster. Schnell hin. Der Barmann lässt uns gewähren, bringt gelassen unsere Drinks.
Wir schlürfen. Eben waren wir noch durstig. Jetzt sind wir bereits trunken. Trunken vom Ausblick. Aus dem 95sten Stock. Blick nach Westen. Sonnenuntergang. Uuuiiiiiii!
Noch nie war mir ein Cocktail so egal. Ich habe die Rechnung noch da. Darauf steht: Ultimate Margarita 12$ und Chicago Sidecar 13,50. Whatever…
Dieser Blick ist grandios. Atemberaubend. Kaum zu glauben: Neulich war ich in Hamburg noch vom „zwanzigsten Stock“ beeindruckt.
Hier blicke ich auf….einfach alles. Dem Himmel so nah. Auf der Rechnung verkündet der understatement-Leitsatz: „The Restaurant Chicago looks up to“. Auf der Rechnung steht auch, wer heute mein Kellner war: Jesus A. Das passt.
Ratsam ist es, etwas mehr Zeit einzuplanen, oder im Restaurant zu reservieren. Oder, wie ich, eine energisch-entschlossene Dame voranzuschicken.
N. Michigan Avenue 875, 60611 Chicago
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