Zumindest an der Chausseestraße.
Der schlichte Satz im Schaufenster: „Unser Mietverhältnis wurde nicht verlängert.“ In den letzten dreizehn Jahren war das Good Time Restaurant an der Chausseestraße stets ein zuverlässiger Ort für erfrischende Einkehr und sehr gute Thai-Küche. Eine bewährte Adresse in dem Quartier nördlich der Oranienburger Straße, noch lange bevor die obere Friedrichstraße oder die Torstraße eine solide Auswahl an spannenden kulinarischen Orten erhielt.
Wehmut macht sich zuweilen breit, wenn vertraute, teils lieb gewonnene Orte schließen, oder auf ähnliche Verluste zurückgeblickt wird. Sei es das Cantamaggio und das Cibo Matto in Mitte oder das Tims am Winterfeldtplatz in Schöneberg. Gentrifizierte Gier, sonderbare Prozesse oder kühn kalkulierte Mieterwartungen liessen so manche kulinarische Kultstätte auf fragwürdige Weise verschwinden. (Gleiches gilt natürlich auch für weitere alteingesessene Orte, seien es Blumenläden, Schneider, Schuster und so weiter.) Oft sind es die Pioniere, die Trendsetter und Wegbereiter, die das Feld, das sie bereiteten, aufgeben müssen. Im Sommer war das Tacheles fällig, nun ist es das Good Time. Mal sehen, welche „Bereicherung“ ihre Nachfolger für die Berliner bedeuten werden.
Die einzig gute Nachricht ist, dass die Macher vom Good Time noch über weitere kulinarische Standorte in der Stadt verfügen und jene Thai-Küche wiedererlebbar bleibt, wenn man sich beispielsweise dem Hausvogteiplatz zuwendet.
Tja, Zeit sich auf spannende Neueröffnungen und bewährte Klassiker in 2014 zu freuen. Die Betreiber der Good Time Restaurants haben mit dem „Prince“ in der Rosa-Luxemburg-Straße in Mitte bereits eine interessante Nachfolgeadresse geschaffen.
Schade drum. Ich kannte einige Leute, die dort gern eingekehrt sind. Nur wenn man mehr Miete einnehmen möchte, kann sich das beste Lokal nicht halten.
Das sollte wohl nicht gefallen!