Was für ein Idiot bin ich, der die deutlichsten Warnsignale übersieht. Draußen hängt die Leuchtreklame, die besagt: Entenkönig! Peking-Ente! Warum nennt sich das Lokal dann Shanghai? Sollten wir uns vor Shanghai-Enten in acht nehmen? Nein, das aufrechte Shanghai kann nichts dafür, wir sollten nur diese eine Adresse an der Kantstraße meiden.
Geiz ist grottig, aber der doofe Eichi musste ja auch den Tip-Gastroheft-Gutschein für das Peking-Ente-Menü ausschneiden, um dann an dem Lokal (beim fluchtartigen verlassen, erst) die Tafel zu entziffern, die besagt: Entenmenü 50% für jeden. Gehässig skandiert bestimmt das Personal: Sparfuchs, wir wissen wo die Ente hängt.
Die Inneneinrichtung ist relativ uninspiriert und unterkühlt. Eine grelle Lichterkette über dem tresen bildet das optische Highlight (sic!). Wer so ein fades Ambiente wagt, kann ja dann nur durch Kochkunst punkten? Nein. Nein!
In der Karte steht in maximalen Lettern: „Unser Koch hat die Goldmedaille.“ Oho! Aha! Beeindruckend. Nein?? Diese hier entpuppte sich beim näheren lesen des Kleingedruckten als Auszeichnung für das bereiten einer Platte im Jahre 1970(!).
Aus diesem Jahr stammten womöglich die Dekorationsbeigaben auf dem Teller. Meine Sinnesorgane wollten sich den gelb-bräunlich dahinwelkenden Elementen nicht so weit nähern, um zu erfahren, ob es sich um alte Petersilie oder gammeligen Koriander handelte. Weiterlesen