Ma Tim Raue

Update: das Restaurant exisitert in dieser Form nicht mehr. An gleicher Stelle befindet sich nun das Sra Bua, ebenfalls beraten von Tim Raue.

Das für den Gaumen aufregendste Restaurant Berlins ist derzeit für mich -mit Abstand- das Ma von Tim Raue.

Ich möchte atmosphärisch die Welt da draußen hinter mir lassen!
Ein ausgeklügeltes Design verbindet auf asiatische Art Klassik und Moderne. Weiche grün-goldene Sitzkissen erwarten mich und kontrastieren mit der besonderen Ausstrahlung von Schiefer an der Wand und nachher auch auf dem Tisch. Allgegenwärtig ist das stolze Pferd, das Logo des Restaurants (Ma=Pferd) von der großen Raumskulptur bis zur Serviette.

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Ich möchte gut behandelt werden!
Mit lässiger Eleganz gibt mir der Service ein gutes Gefühl. Kein devotes Gekrieche, keine arrogante Sterneattitüde, nein, auf Augenhöhe besprechen wir den nächsten Wein, wird mir meine unbeholfene Detailfrage beantwortet oder gegebenenfalls recherchiert. Diese Art von Küche fordert den Service, der sich gerne fordern lässt. Es muss erklärt werden, es darf auch gescherzt werden, wir lachen gemeinsam.

Ich möchte aromatische Herausforderungen erleben!
Nicht ohne Grund heißt das zentrale Menü im Ma „Aromen Revolution“. Zusammenstellungen und Konsistenzen fordern Zunge und Gaumen heraus.
Der erste Blick ins Menü verrät nicht allzu viel, wenn da steht: „Aal mit Spinat, Muskatapfel und Trüffel“, „Kabeljau mit Tonicsud, Gurke und Zitrone“ oder „Diamond Label Beef mit Feige, Brunnenkresse und Bohnensaft“. Man muss der Küche vertrauen, sich in die Hände von Tim Raue begeben. Dann erfährt man die ganze Geschichte von dem köstlichen Kalbskamm der 14 Stunden geschmort wurde; von der Roten Beete in verschiedenen Konsistenzen zwischen Creme und Knolle; von dem Pfefferextrakt, der optisch und aromatisch wie ein Wasabi-Häufchen wirken soll.
Will ich jedes Detail einzeln verkosten? Soll ich alles durchmengen? Ich muss konzentriert mit diesem Essen arbeiten. Ich will genau das auch tun. Mit Pfeffer gebeizte Makrele auf Miso-Jus und Entenstopfmus. Jedes Detail ein Genuss, die Kombination eine Explosion.

Ich möchte Genaueres wissen!
Tim Raue und seine charmante Frau sind vortreffliche Gastgeber, die gerne jede Frage beantworten, so der Betrieb es zulässt. So erfährt der Neugierige von zufälligen Aromaentdeckungen, komplexen Zulieferabläufen und Küchentechniken, die Laborverfahren gleichen. Ein Blick in die ohnehin offene Küche verrät die Exaktheit der Abläufe und die Organisation eines Perfektionisten. Es geht ruhig und Diszipliniert zu, chaotische Hektik oder herumalbernde Kumpanei ist ausgeschlossen.

Ich möchte etwas trinken!
Die Flasche Gerolsteiner Medium kommt mit 8.- Euro daher, der Hauswein ist ein speziell für das Ma abgefüllter Riesling aus 2007 zu 36.- Euro, der ganz hervorragend schmeckt und mit seiner frischen Säure und ausgewogener Frucht mit einer gewaltigen Bandbreite der asiatisch-komplexen Aromen harmoniert. Zu den diversen Menüs ist eine abgestimmte Weinbegleitung selbstverständlich ebenfalls möglich.

Ich möchte, dass meine Kreditkarte irgendwann ausschließlich aus kulinarischen Gründen explodiert.
Dafür müsste ich an fünf Tagen in der Woche im Ma einkehren (oder, alternativ, in der japanischeren Variante – dem ebenfalls prächtigen „Uma“, an mehr Tagen ist nicht geöffnet. Die Menüs liegen preislich im Bereich zwischen 90 und 130 Euro.

Ich möchte ein Schnäppchen machen!
Das geht seit Februar 2009 in Form des neuen Mittagsmenüs, wo um die vier Gänge mit um die 40-50 Euro bepreist sind. Auch Mittags ist die Küche extrem aufregend und diverse Grüsse aus der Küche fordern oder entspannen den Gaumen. Sinnvoller Weise wird erfragt, ob man in Eile ist, oder in Ruhe genießen kann. Interessant, dass Mittags die Atmosphäre und das Raumgefühl doch anders ist, als am Abend.

Ich möchte satt werden!
Ich bin es!
Ich möchte wiederkehren, ganz bald!!

Behrenstraße 72, 10117 Berlin-Mitte

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