Überschäumend – Wurst & Bier in der Markthalle IX

Der Bericht muss beginnen mit den Worten: Ein Riesen-Erfolg. Der Veranstalter spricht von 12.000 Besuchern an jenem Sonntag in der Markthalle IX in Kreuzberg. Etliche Wurstsorten wurden restlos verzehrt, die meisten Biere komplett ausgetrunken. Wow, was für eine Nachfrage, was für ein Andrang.

Die Rahmenbedingungen sind nie leicht, wenn es als Genuss deklariert wird, um dann im Massenveranstaltungs-Charakter zu münden. Das Gedränge war immens. Teilweise standen die Besucher in den Gängen fest und nichts bewegte sich nach vorn oder hinten. Die Verständigung mit den Standbetreibern gestaltete sich mühsam, wer möchte schon schreiend verkosten?

Und da dachte ich, nach diversen Street-Food-Thursdays in der Halle wäre man abgehärtet und auf jede Form von Massen-Foodie-Veranstaltung vorbereitet. Nein, der Wurst & Bier Tag hat mich weichgekocht, geschrotet und durch den Fleischwolf gedreht.

Nach der Günen Woche mit all dem Geschiebe und Gedränge wähnt der Berliner sich entsprechend hartgesotten erprobt. An dem Grünen Tag in Kreuzberg war das Publikum zwar angenehmer, aber eben auch überreichlich. Vorteil der Grünen Woche: Es gibt ein Garderobe. Eine solche war in der Halle nicht verfügbar, wo Mäntel, Rucksäcke oder Kinderwagen hätten untergebracht werden können. Die Hitze in der Halle nahm zu, zumindest unter den bemantelten Besuchern.

Die Aussteller im Bierbereich waren großartig ausgewählt. Organisator Johannes Heidenpeter, der seine vorzügliche Brauerei in der Markthalle betreibt, hatte einige der spannendsten Craft-Brauer aus dem deutschsprachigen Raum zur Teilnahme gewinnen können. Alemania (ehemlas Fritz Ale) kam aus Bonn, die Kreativbrauerei Kehrwieder aus Hamburg, die Bierzauberei aus Österreich, der Braukunstkeller aus dem Odenwald und viele der Berliner Brauer, wie Hops & Barley, Schoppe Bräu, Vagabund Brauerei, Beer4Wedding, Rollberger oder Flessa Bräu (mit einem hervorragenden Pils).

Die Gesprächssituation war mühsam, auch an den Ständen der Händler, oder bei der Berlin Beer Academy, die ein schönes Portfolio von Wurst-Bier-Kombinationen zur Verkostung präsentierte.

Gibt es etwas, wie: ZU erfolgreich? Diese Veranstaltung kann dies allemal für sich in Anspruch nehmen. Glückwunsch. Eine Neuauflage wäre absolut wünschenswert. Dann vielleicht an zwei Tagen? Oder mit einer Garderobe? Oder eventuell ein kleiner Obulus als Eintritt? Wie auch immer, der Andrang zeigt die Nachfrage nach Veranstaltungen rings um den Genuss. Und natürlich nach den immer interessanter werdenden Gebräuen aus den Fässern der Craft-Bier-Brauer.

www.markthalleneun.de/wurst-bier-markt

3 Kommentare zu “Überschäumend – Wurst & Bier in der Markthalle IX

  1. richensa sagt:

    Tja, noch voller als am Donnerstag abend? Oh-ha!
    Leider kann ich Donnerstags nun nicht mehr, aber ich bin, wenn denn dann, immer recht früh gegangen, so zu Zeiten, wenn’s im Altenheim Abendessen gibt 😉

  2. Mich hat’s auch etwas vor den Massen gegrauselt. Einer der Gründe, warum ich nicht gern zum Streetfood-Thursday gehe… Den Wurst- und Bier-Event wollte ich mir aber nicht entgehen lassen. Zum Glück lichtete sich das Publikum am späten Nachmittag (als wir ankamen) merklich, so dass wir sowohl kommunizieren, als auch in netter Gesellschaft ein Bierchen schlürfen konnten.
    Schade, dass wir 2 Beiden uns noch nicht persönlich kennen. Hätte gern ein paar Worte gewechselt. Falls möglich. 😉

  3. kormoranflug sagt:

    Ja, ich fühle die Gentrifizierung durch die vielen Touristen in meiner alten Heimat SO36.

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