Berlin isst und trinkt ausgezeichnet!

Es ist wieder soweit. Die alljährlichen Veröffentlichungen der großen Restaurant-Führer begleiten das letzte Herbstlaub und so, wie es Blätter rieselt, rieselt es Sterne, Punkte und Hauben an die Herde der Küchenkünstler.

Heute war zunächst der bewährte Guide Michelin an der Reihe und sorgte dafür, dass Deutschland mit nunmehr 11 Drei-Sterne-Restaurants (das Restaurant „Überfahrt“ in Rottach-Egern mit Chefkoch Christian Jürgens stieß neu in die Riege der Drei-Sterner hinzu,) seinen kulinarischen Ruf eindringlich verbessert.

Insbesondere auf den Reisen in meine Lieblingsstädte New York und London, begleiten mich stets die City-Editionen des Guide Michelin. Sie sind hervorragend geschrieben, ausführlich bebildert und sogar als Stadtführer bestens geeignet. Für Berlin ist eine solche Ausgabe wohl noch Zukunftsmusik, dennoch kann sich die Hauptstadt an der Spree im Reigen der urbanen kulinarischen Hochburgen durchaus sehen lassen.

Zwei Champagner auf das Facil!

Zwei Champagner auf das Facil!

Besonders freut mich, dass Michael Kempf im Restaurant „Facil“ den zweiten Stern zugesprochen erhielt. Ich bin seit Jahren ein großer Fan seiner Kochkunst (was ja auch in diesem Blog das eine und andere Mal zum Ausdruck kam) und gratuliere daher von Herzen.

Pauly Saal

Pauly Saal

Drei neue Ein-Stern Adressen kommen neu hinzu. Das „Les Solistes“ im Waldorf Astoria Hotel, konzipiert von Pierre Gagnaire und kulinarisch geführt von Roel Lintermans, erhält ein funkelndes Element des Nachthimmels. Ebenso erhalten einen Stern das „5 – cinco by Paco Pérez“ im Stue Hotel, wo avantgardistische Küchenkunst alle fünf Sinne ansprechen soll und der „Pauly Saal“ in Mitte, wo erst im April Küchenchef Michael Höpfl die Nachfolge von Siegfried Danler antrat.

Neben den Sternen empfiehlt der Gourmet-Guide des bewährten Reifenherstellers regelmäßig mit dem „Bib Gourmand“ die entspannten Feinschmecker Adressen mit Weiterlesen

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Villa Crespi (Orta San Giulio)

Der Guide Michelin vergibt zwei Sterne, bei mir reicht es leider nur für zwei Mal Schulterzucken.
Nicht weit vom wundervollen Orta-See mit seiner geheimnisvollen Insel und netten Hafen Cafés erhebt sich ein maurischer Turm als Blickfang für verwunderte Reisende, die sich für einen kurzen Augenblick im Orient DSC00526wähnen dürfen, bevor sie kopfschüttelnd weiterfahren.

Umgeben von einem großzügigen Park befindet sich im Gebäude ein kleines, feines Hotel und ein Restaurant, beides von der Familie Primatesta geführt.
Das Bauwerk aus 1000 und einer Nacht hat sich 1879 ein Mailänder Stofffabrikant erbauen lassen, der sein Herz an Bagdad verloren hatte und seine Gesundheit den Lüften am Orta See verdankte.

Das Ambiente also bezaubernd, die Lüfte appetitanregend, die Erwartungen hoch.

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Nun sitzen wir also in einem dieser Restaurants, die es nicht können oder wollen, jene veraltete Steifheit abzulegen, bei der dem Gast die Prügelstrafe droht, wenn er selber die Wasserflasche anrührt.
Glücklicherweise war das Restaurant im Terassenbereich gut gefüllt und ein konstanter Gesprächspegel wirkte entspannend.

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Die Karte bietet verschiedene Menüs von sechs bis zehn Gängen, mit oder ohne Weinbegleitung und eine Auswahl von der Karte. Wir entschieden uns für das sechs Gang Menü zu 100.- Euro ohne Weinbegleitung, sondern fragten den Kellner, der sich als Sommelier bezeichnete, nach einer Flasche Weißwein, die zunächst dem ersten Teil des Menüs standhält, um später gegebenenfalls auf glasweisen Rot- oder Süßwein zu wechseln.
Die Beratung war ideenlos und uninspiriert. Es lief quasi darauf hinaus, wir mögen doch die Weinbegleitung bestellen, oder einen Wein, der uns schmeckt. So, so…. Weiterlesen