Es ist doch zum heulen. Da kommt man nach Mailand, der Stadt der Mode, möchte den eleganten Schick um den filigranen Körper hüllen, aber trotz eingezogenem Bauch mag so recht nix passen. Der Begriff “fashion victim” bekommt hier eine neue Bedeutung.
Trotzdem vermag ich pralerisch zu trällern: ”…hach…was habe ich bei Armani wieder Geld gelassen….”
Denn: Armani hat ein Restaurant im Obergeschoss.
(Zusätzlich gibt es übrigens auch noch eine Filiale der bekannten Nobu-Kette im Hause).
Recht schick, sehr hell, nicht billig, viel zu gucken (Mode halt an anderer Leute Körper).
Es gibt einen zweigang Mittagstisch zu ca. 23.- Euro. Wir bestellten allerdings aus der regulären Karte. Perfekter Auftakt war das Risotto Milanese (16.-) das unglaublich schmackhaft und auf den Punkt gekocht war.
Mühsamst entlockten wir dem Restaurantleiter eine Weinempfehlung. Ungern sprechen die Kellner hier englisch. Die Reiseführer-Bände haben in ihrem deutsch-italienisch Teil auch immer zu wenig kulinarische Hilfestellungen. Da stehen nur Übersetzungen für Sätze wie: “Bitte helfen Sie mir, mein Auto ist aufgebrochen worden.”
Anyway: Der gereichte Rotwein, ein Giome aus der Lombardei (26.-) war sehr lecker. Zunächst war er auch sehr warm, aber ein Kühler wurde anstandslos gereicht.
Nach dem vielversprechenden Auftakt wollten wir es ganz landestypisch und wurden mutig – zu mutig! Das Ossobuco (zu 23.-) sah nett aus, stellte sich trotz gewinnender Optik als zäh und bitter heraus, es war kein Vergnügen. Verständnisvoll (oder weil man auf englisch nicht diskutieren wollte) wurde es zurück genommen. Wir mussten auch keinen zweiten Versuch des gleichen Gerichts ertragen, sondern deuteten lebhaft auf den Nachbartisch, wo das Rinderfilet hinreißend aussah und hingerissen aufgeschmatzt wurde. Sowas wollten wir auch!
Alles wurde gut. Wir wurden satt. Caffe ging aufs Haus.
Arrivederci.
Auf einem Vorplatz hinter Hecken ist außerdem auch ein netter Außenbereich eingerichtet, von dem aus man das aus und ein rings um die Türen des Designerladens beobachten kann.
Dolce&Gabbana soll übrigens eine Martini Bar bewirtschaften…
Via Croce Rossa 2, 20121 Milano
Wir können dort ja immerhin noch Schuhe kaufen.
Und Schals.
(Noch lieber aber dann doch Wein, Caffe und Olivenöl…)
Ich passe in italienische Mode auch nicht rein, obwohl normal (deutsch) gebaut. Dieser Versuchung erliege ich in Itlien also schon deswegen nicht. Den anderen, hier geschilderten, dafür aber leicht.
Ja genau. Hauchdünn ausgerollt, dann frittiert und dabei überraschend aromatisch.
Allerdings sehr schwer in dieser Form nachzumachen. Es funktioniert aber auch mit etwas dickeren Scheiben.
Ein sehr einladender und schöner Artikel. Unter keinen Umständen jedoch, darf man ihn hungrig lesen. Gefährlich!
Was steht denn da für ein gelbes Segel auf dem Ossobuco? Frittierte Polenta?
Ossobuco ist nach meinen Erlebnissen normalerweise in Italien sehr gut. Es gibt aber andere Köstlichkeiten. In Mailand gibt es das fabelhafte Restaurant Il Luogo di Aimo e Nadia. Bei meinem letzten Besuch mit zwei Michelin-Sternen bedacht.
(http://www.qype.com/place/41104-Il-Luogo-di-Aimo-e-Nadia-Milano)
hat sich ja nichts geändert….Ich war vor 2 Jahren dort, fand die Leute alle sehr fashion, aber das Essen war, von allen Armanie Caffée der Welt, wirklich super gut!!!