Tim Raue – Fernsehstar!?

Genau jetzt, Anfang September eröffnet Tim Raue sein neues Restaurant mit dem originellen Namen „Restaurant Tim Raue“. Der Name macht Sinn, denn bislang unterhielt man sich eher mit den Worten: „Wir gehen zu Tim Raue“, als dass man verkündete: „Wir gehen ins Ma“.

Interessante Lage, die er sich ausgesucht hat, die Rudi-Dutschke-Straße (ehemals Koch(!)-Straße). Zurück zu den Wurzeln, nach Kreuzberg und zugleich gefühlte Mitte. Ich selbst scharre bereits neugierig und ungeduldig mit den Füßen, gespannt, wie es wird. Vieles wird vertraut bleiben: Die großartige asiatisch inspirierte Küche natürlich, und das Küchen- und Serviceteam, das mit Raue und seiner Frau mit zieht und ihm ins neue Haus folgte.

Tim Raue ist noch jung und für eine Restaurant Neueröffnung braucht man das Geld. Das wird der Hauptgrund sein, warum er sich für das wenig originelle Sat 1 Format hergegeben hat, in dem Menschen nicht vor einer Jury singen, sondern kochen.

Mit militärischer Strenge und angemessener Skepsis urteilt die Jury

Mit militärischer Strenge und angemessener Skepsis urteilt die Jury

Man nehme das erfolgreiche Konzept einer Casting-Show, mische es mit dem gleichfalls beliebten Phänomen der Kochsendung, würze es mit dramaturgisch abgestimmter Musik und klopfe vorher einige Menschen weich. Menschen wie Du und ich? Nee, ein bisserl bunter, schriller, dramatischer darf es schon sein. Der sympathische schwule Pleitegeier, der harte Tätowierte, die Alleinerziehende, die Mutter der Magersüchtigen, die rheinische Frohnatur und ein paar Alibi-Graue-Mäuse.

Dann kommt das Highlight der freitäglichen 20.15 Uhr Unterhaltung: Trommelwirbel, Spannung, mit-fiebern beim….na?….was wohl?…..Klar: Zwiebeln schälen.

Tim Raue muss den Bohlen mimen und mit diabolischer Strenge und eleganter Autorität verkünden: „Das Messer kann euer größter Feind sein. Oder die Verlängerung eures Armes!“ Ui! Ich werde schmerzvoll erinnert an meine Zeit bei der Bundeswehr in Schongau, als der Hauptfeldwebel verkündete: „Männer, morgen geht es in den Sauwald. Da scheint niemals die Sonne. Besonders nicht für Sie!“

Möge im neuen Restaurant Tim Raue ganz viel Sonne scheinen! Alles Gute zum Auftakt.

Tim Raue Restaurant, Rudi-Dutschke-Straße26, 10969 Berlin-Kreuzberg

Dienstag bis Samstag
12.00 – 14.00 Uhr und  19.00 – 22.00 Uhr

Telefon: 030 – 2 59 3 79 30

www.tim-raue.com

www.sat1.de/deutschlands-meisterkoch/video/

Werbung

Dos Palillos: Nachtschwärmer im (Wan-Tan-Tapas) Diner

Von außen betrachtet wirkt das Restaurant „Dos Palillos“ tatsächlich ein wenig, wie das berühmte Gemälde von Edward Hopper. Aufgereiht sitzen die Gäste an einem langen Tresen, durch die Fenster blickt man auf ihre Kehrseiten.

Brett vor dem....Fenster

Brett vor dem….Fenster

Dieser erste Eindruck kommt eher kühl daher, was sich rasch verflüchtigt, wenn man den Gastraum mit den merkwürdigen goldenen Decken (also im Sinne von Stoff) betritt und sich ebenfalls an den Tresen platziert.

Köstliche asiatische Happen erwarten die Gäste, was zunächst einmal wenig offensichtlich scheint. Denn: Wir sitzen im Casa Camper, dem Hotel einer spanischen Schuhfirma. Dos Palillos bedeutet übersetzt „zwei Zahnstocher“, oder umgangssprachlich: „Ess-Stäbchen“. Das Innendesign stammt von den Pariser Designern Ronan und Erwan

Blick in die Küche

Blick in die Küche

Bouroullec, das Kulinarische Vorbild/ Stammhaus befindet sich in Barcelona, der eigentliche Createur der Speisen ebenfalls, Albert Raurich, der zuvor ca. 10 Jahre Chef de Cuisine im ElBulli von Ferran Adria war, uns aber weder mit molekularen Experimenten, noch spanischen Tapas konfrontieren möchte.

Der Zahnstocher an sich schlägt womöglich die Brücke. Schließlich stammt Weiterlesen

Shiro I Shiro (Mitte)

Die längste Tafel Berlins. Bis zu 56 Gäste können an der langen Tafel im „Weißen Schloß“ Platz nehmen und ungewöhnliche Kreationen mit asiatischem Einfluss probieren.

Leider nicht mehr lange. Wer den aufregenden Raum in klarem Weiß, mit Preußisch Blau gemischt, noch erleben möchte, hat nur noch bis Ende Mai 2009 dazu Gelegenheit.
Dann schließt das Schloss seine Pforten.

Schade. Doofe Wirtschaftskrise. Wieder ein optisch-kulinarisches Highlight weniger in Berlin.

Rosa-Luxemburg-Straße 11, 10178 Berlin-Mitte
http://www.shiroishiro.com

Samadhi (Mitte)

Ausschließlich vegetarische Asia Kost wird hier geboten. Frisches Gemüse und originelle Tofu-Gerichte lassen Fleisch auch gar nicht vermissen. Die grüne Curry-Sauce könnte schärfer sein. Sehr freundliches Personal sorgt dafür, dass man sich familiär-herzlich willkommen fühlt. Gerade zur Mittagszeit sieht man an den Gästen, dass wir uns im Regierungsviertel befinden. Genau gegenüber ist ja immerhin das Verbraucherschutzministerium und sorgt für ministeriale Überprüfung.

Wenn man Pech hat, platzt das Lokal aufgrund einer anwesenden Reisebusladung aus allen Nähten.
Abends ist es hier atmosphärisch dann ruhiger und intimer, wenngleich das Interieur eher belanglos daher kommt. Nicht wirklich preiswert, 200 Meter vom Brandenburger Tor zahlt man die Lage halt mit.

Wilhelmstraße 77, 10117 Berlin-Mitte
samadhi-vegetarian.de/