Leider ist dies ein Nachruf mit einer Träne im Knopfloch. Denn: die Zwiwwel gibt es seit einem knappen Jahr nicht mehr und das ist ein wahrer Verlust.
Drei Gründe:
1. Das über Jahre beständig gute Essen (wo finde ich nun nur ein vergleichbares Steak?)
2. Die Weine. Was für eine liebevolle Weinkarte, was für ein Leidenschaftlicher Weinwirt. Bei guter Laune und netten Gästen wurde schon mal ein 94-er Brunello Val di Suga geköpft und für 5.- Euro das Glas ausgegeben. Andächtige Ruhe im Lokal. (Solche Flaschen gab es dann allerdings stets nicht sehr lange).
3. Der Raum. Eintauchen in die gediegene Atmosphäre eines kaiserzeitlichen Hinterzimmers. Dunkles Holz, ein wenig Plüsch, alte Lampen und Uhren. Einfach eine kleine Zeitreise.
Schon länger hatte es ein auf und ab der Besitzstruktur gegeben. Wer hatte das sagen hinter dem Tresen? Karte verändert, Klassiker gestrichen (Steak!). Aber alles rückgängig gemacht, alles wieder gut. Bis…
Die gute Nachricht: zumindest der Raum ist noch fast so wie früher erhalten. Reuters heißt das Lokal mittlerweile und wird sehr freundlich-osteuropäisch geführt.
Nur: man tritt noch etwas unbeholfen in recht große Fußstapfen.