Berlin Infostore Tourist Information

„Jeder einmal in Berlin“ lautete der Tourismus-Slogan vor 80 Jahren. Heute wirbt die Berlin Tourismus Marketing mit „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“.

Ob es tatsächlich diese Botschaft ist, die Besucher in die Hauptstadt lockt, mag ich nicht kommentieren. Jedoch: sie kommen, sie strömen gar.

Nun gilt es, einen Ort der Information zu finden. Wer nach der Tourist Information fragt, wird mit etwas Glück zum neudeutschen „Infostore“ gewegwiesen.

Früher befand sich diese Informationsstelle im Europa-Center, wurde dort abgeworben, wohl um das wenig besuchte Neue Kranzler Eck aufzuwerten, das sich bislang meist nur durch eine hohe Fluktuation bei den Mietern und den steten windigen Zug durch die gläserne Gasse auszeichnete.

Schlau also, wenigsten einige der Touristen zum Stadtplankauf und Souvenirkonsum an dieser Stelle zu animieren. Die Stadt hat weite Teile des Tourismus privatisiert, daher bilden im „Infostore“ die Bereiche Beratung und Verkauf einen recht fließenden Übergang. Manche behaupten gar, Weiterlesen

Gasthaus Wiesenstein (Schöneberg)

Geheimnisvolle Bestellungen? „Ich hätte gerne ein Elefantenohr!“ Verkündet der Herr am Nebentisch. Wenig später wird ihm ein sehr großes Schnitzel überreicht. Weitere codierte Inhalte sind auf der Speisekarte nicht zu befürchten. Gut, Fremdsprachenkenntnisse in Schwäbisch sind in Berlin nie verkehrt, aber der Schwerpunkt der Küche ist schnell erklärt: Maultaschen und Spätzle in etlichen Variationen. Ergänzt durch Schupfnudeln, traditionelle Innereiengerichte und riesige Salate.

Die Portionen sind reichlich, hungrig geht hier keiner raus.

Dass ich dieses Restaurant entdecken durfte ergab sich aus einem der wenigen Lichtblicke auf der glanzlosen Weinmesse im Rathaus Schöneberg am zweiten Januarwochenende 2009. Mit einer Winzerin aus Ilsfeld entwickelte sich ein munteres Gespräch über Weiterlesen

Green Door Cocktail Bar (Schöneberg)

Sehr schlau ist die hiesige Wandornamentik im Betrunkenheits-Verschleierungs-Design. Psychodelische Wellenlinien und braune Maserungen lassen auch nüchtern ein leichtes, wirres high erblühen. Bewusstseinsveränderung im Notfall also auch alkoholfrei, macht aber weniger Vergnügen.

Also: Platz nehmen an der Bar, bestellen, Mixvorgang bewundern, genießen – und dann wieder von vorn.

Als es mich Mitte der 90er Jahre nach Berlin zog, war gerade ein neues Buch erschienen: Berliner werden in 55 Schritten. Überfordert von der Metropole (Umsteigen am Alexanderplatz von der S-Bahn zur U2, Horror!) ergriff ich flugs jenes Hilfsmittel. Nach ersten relevanten Informationen – der Berliner Taxifahrer; der Berliner und sein Hund; besser schwarze Kleidung tragen; die BVG… – kam der wesentliche Punkt: „Schritt 11: suchen Sie sich eine Lieblingsbar!“
Diesen Aufruf nahm ich sehr ernst. Und entdeckte, selbstverständlich, die Green Door.

Heute, etliche Jahre und Drinks später, Weiterlesen

Paprikant – Ungarisches Restaurant (Charlottenburg)

Aktualisierung im Herbst 2009: Das Paprikant hat die Segel gestrichen. Die sympathische Familie hatte wohl doch mehr mit Theater, als mit Gastronomie am Hut. Wieder Leerstand also……

Endlich einmal wieder frischer Wind am Sophie-Charlotte-Platz.

Eine wundervolle historische Räumlichkeit wird wiederbelebt, und wie! Ein junges, engagiertes und sympathisches Team bietet seit wenigen Tagen frische ungarische Küche im alten Gewölbe an.

Bereits beim hereinkommen merkt man, dass die Leute richtig Lust haben, das es hier losgeht. Herzlich wird man begrüsst und herumgeführt. Vieles vom alten Charme des ehemaligen „Spitzbogen“ wurde belassen, lediglich mit einigen aktuellen Farbtupfern aufgepeppt. Neue Bilder und frische Farbe an den Wänden lässt das famose Tresenensemble aus dunkelstem Holz nun noch mehr zur Geltung kommen.
Noch ist nicht alles fertig. Die Fußmatten werden noch zurechtgeschnitten, Flaschen verschoben, ein Stellbereich für Kinderwagen wird eingerichtet – ja, man möchte den Ort verjüngen.

Die k.u.k. Küche in der Hauptstadt wird österreichisch dominiert, daher ist es an der Zeit, dass sich die Magyaren einmal zu Wort melden. Sie tun dies selbstverständlich mit den Klassikern, wie Gulaschsuppe und Weiterlesen

MINI Berlin (Mitte)

Mode macht Mobil oder Mobil macht Mode? Mit Mini Berlin präsentiert sich eine weitere Automarke mit Vehikeln und „Lifestyle“-Requisiten in der Friedrichstraße.
Am Eingang hängt ein Fahrzeug seitlich befestigt von der Wand, so dass man das Dach sieht. Darauf grüßt die Berliner Flagge den Besucher, Fan und Interessierten.
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Mini ist Kult. Mini ist auch nicht ganz billig. Daher gibt es den Mini auch in Mini zu kaufen. Es gibt Modellautos, T-Shirts, Sonnenbrillen, Krawatten und weiteren lustigen Kram.
Vor allem Taschen, die hier „trendige Bags“ genannt werden. Hm, vor dem Hintergrund, dass Mini ja mittlerweile keine britische, sondern eine bajuwarische Motorenwerk-Marke ist, müssten wir ja eigentlich „pfundige Doaschn“ kaufen?!

Ab und an werden im keineswegs kleinen Mini-Raum auch Veranstaltungen, meistens mit künstlerischem Bezug, durchgeführt.

Friedrichstraße 191, 10117 Berlin-Mitte
http://www.mini.de/de/partner/nl_berlin/Mini/index.html

Rossia Supermarkt (Charlottenburg)

Charlottengrad am S-Bahnhof

Charlottengrad am S-Bahnhof

Russia around the clock.
Geheimnisvolles Russland in Berlin. Heute denkt man meist spontan an Vladimir Kaminer und seine Russendisko in der Hauptstadt. Allerdings hat gerade der Bereich zwischen Wittengergplatz und Halensee eine viel längere russische Vergangenheit, denn hier landeten-strandeten nach der Revolution 1917 etliche zaristische Flüchlinge.
Allein 1923 suchten in Berlin 360.000 Russen Asyl. Die „Dritte Hauptstadt Russlands“ wurde Berlin damals genannt.
Russendisko vor 85 Jahren bedeutete demnach russische Offiziere aus Adelsfamilien, die im „Russischen Bären“ kellnern; Geschäfte und Tanz im „Café Ruscho“; die Tauentzienstraße heißt Weiterlesen

Trattoria Cucina Comoda (Charlottenburg)

Wenn nur dieser eine Kellner nicht gewesen wäre….

Traditionelle italienische Küche trifft auf ein modernes, bemerkenswertes Design. Originell und fantasiereich kommt das Interieur daher. Moderne weiße Leuchten hängen von der weißen Decke, umgeben von roten Wänden.
Nanu, auf den roten Wänden sind ja weiße Flecken?! Diese Flecken entpuppen sich bei genauerer Betrachtung als auf die Wand gemalte Umrisse von allen möglich Gegenständen, die man in einer Trattoria erwarten würde: Töpfe, Pfannen, Pfeffermühlen, Wasserkessel, Messer, Katze, Knoblauch…
Mit einer aufwändigen Folientechnik angebracht und inszeniert. Der Blick wird durch Sitznischen gelenkt, die dann wie Bilderrahmen funktionieren.

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Hat man sich erstmal ausreichend umgeschaut, fällt der Grund des Hierseins spontan ein: Speisenverzehr! Nun würde gerne der Blick auf eine Speisekarte gelenkt werden, diese allerdings wird zunächst nicht gereicht. Der Kellner ist ja beschäftigt (der Koch hat uns daher zu unserem Tisch geführt) mit allerlei Weiterlesen

Gourmétage (Charlottenburg)

Direkt am Außen-Rauch-Bereich der Wilmersdorfer Arkaden sind Laden und Schaufenster reichlich gefüllt mit allerlei Zutaten für den potentiellen Genussmenschen. Hustend begibt man sich hinein – auch drinnen gibt es Geräuchertes – und stößt auf ein Sortiment von gourmettechnischer Durchschnittlichkeit zu ziemlich hohen Preisen.

Gewürze, frische Antipasti, viel Wein, Weiterlesen