Rossia Supermarkt (Charlottenburg)

Charlottengrad am S-Bahnhof

Charlottengrad am S-Bahnhof

Russia around the clock.
Geheimnisvolles Russland in Berlin. Heute denkt man meist spontan an Vladimir Kaminer und seine Russendisko in der Hauptstadt. Allerdings hat gerade der Bereich zwischen Wittengergplatz und Halensee eine viel längere russische Vergangenheit, denn hier landeten-strandeten nach der Revolution 1917 etliche zaristische Flüchlinge.
Allein 1923 suchten in Berlin 360.000 Russen Asyl. Die „Dritte Hauptstadt Russlands“ wurde Berlin damals genannt.
Russendisko vor 85 Jahren bedeutete demnach russische Offiziere aus Adelsfamilien, die im „Russischen Bären“ kellnern; Geschäfte und Tanz im „Café Ruscho“; die Tauentzienstraße heißt Weiterlesen

Gourmétage (Charlottenburg)

Direkt am Außen-Rauch-Bereich der Wilmersdorfer Arkaden sind Laden und Schaufenster reichlich gefüllt mit allerlei Zutaten für den potentiellen Genussmenschen. Hustend begibt man sich hinein – auch drinnen gibt es Geräuchertes – und stößt auf ein Sortiment von gourmettechnischer Durchschnittlichkeit zu ziemlich hohen Preisen.

Gewürze, frische Antipasti, viel Wein, Weiterlesen

Fleischerei Bachhuber (Wilmersdorf)

Wir sind unwürdig, wir sind unwürdig.

„Wie, se wollen für Weihnachten etwas vorbestellen? Da hättn se ma vor fünf Wochen kommen müssen. Wir schreiben nix mehr auf. Müssen se halt nächste Woche nochma vorbeischaunkommn, aber geben wirds da wohl ooch nüscht mehr.“

„Wie, Fleisch kleinschneiden? Hamwa keene Zeit füa.“
Wir können uns doch nich um allet kümmarn, wo kämwa denn dahin, wenn jeder Kunde, nee Störenfried, mit irgendsonem Kram kommt?

Einsichtig verlasse ich das Geschäft und hinterlasse drei bestürzte Fleischhandelfachkräfte, deren Fassungslosigkeit, ob meines Ansinnens, mir nahe geht.

Sind das nicht famose Nachrichten im gebeutelten Berlin? Es lebe der Einzelhandel. Solange er noch kann. Nicht allen Händlern geht es in diesen Zeiten schlecht. Manchen geht es noch gut. Manchen geht es zu gut.

Güntzelstraße 47, Berlin-Wilmersdorf

Sweden Shoppa (Wilmersdorf)

Da bildet man sich ein, der Große Kurfürst hätte 1675 nach der Schlacht von Fehrbellin die Schweden aus der Umgebung verjagt, und darf heute feststellen: Irrtum!

Heimlich, still und leise haben sie ausgerechnet in Wilmersdorf, gar nicht so weit weg vom Fehrbelliner Platz, eine neue Bastion errichtet. Diesmal glücklicherweise in friedlicher Absicht.

Bewaffnet mit Topflappen, Schweden-Clogs, Rentierfleisch und sehr würzigem Käse verschanzen sich die Nordmänner in einem Mini-Supermarkt mit ihren diversen Produkten aus Wolle, Milch, Fisch und Rentier.
Alles ist ziemlich durcheinander Weiterlesen

Bellwinkel – Feine Kost und Zubehör (Wilmersdorf)

Die Dekoration sticht ins Auge. Sehr geschmackvoll und sehr abwechslungsreich. Zunächst sieht man ein Geschäft. Kulinarisches Zubehör wird gehandelt. Kochbücher, Salze, Öle, Chutneys und auch Geschirr. Alles handverlesen, sorgfältig ausgesucht.

Je nach Lust und Saison wird die Dekoration und das Sortiment einem Leitmotiv unterworfen und die Weiterlesen

Vinum Spezialitätenkontor (Charlottenburg)

Hereinspaziert in die ehemalige Metzgerei. Alte Kacheln und Fleischerhaken sind der Rahmen für eine schöne Auswahl europäischer Weine.

Herr Schiechel ist Frankreich-Experte und Liebhaber. Das merkt man an dem Sortiment und an seinen Erklärungen.

Vinum - Wein

Vinum - Wein

Bordeaux, Burgund, Loire, Sauternes. Hier liegt der Schwerpunkt. Cremant: vielleicht der Bouvet? Champagner: natürlich der Ruinart Rosé!
Auch Deutschland und weitere europäische Regionen (Italien, Spanien, Österreich, sehr schön: Portugal) sind vertreten. Übersee sucht man vergebens.
Besser, man wählt sich einen Schwerpunkt, hinter dem man voller Überzeugung steht!
Lassen Sie sich beraten, Sie werden womöglich begeistert sein. Gerade bei Empfehlungen zu komplizierten Menüfolgen und seltsamen kulinarischen Kombinationen empfiehlt man Weiterlesen

Likörfabrik am IfgB (Wedding)

Konkurrenz für Leydicke. Neue Liköre braucht das Land. Hier kann jeder nicht nur verkosten und kaufen, nein: es gibt auch Seminare, Führungen und Kurse zur Likörherstellung.

Lustig ist die Verkostung, bei der es heitere fünf Destillate ins Glas gibt. Mühsamer ist da schon das Produktionsseminar. Unter fachkundiger und sehr geduldiger Anleitung geht es in gut drei Stunden vom Ausmessen, Destillieren und Abfüllen bis zum eigenen Etikett. Prost.

Das Faszinierende ist: ein moderner Fabrikationsbetrieb, der auf historischen Geräten und Maschinen arbeitet und schult – am Institut für Gärungsgewerbe und Biotechnologie (so die Entschlüsselung der Abk.)

So bekommt der Likör womöglich eine Wiedergeburt und wird Trendgetränk: Bockbierlikör, Edel-Pomeranze und natürlich Saurer mit Persico werden ergänzt durch Kurfürstlichen Magenbitter, Gin und Vodka.
Einige der Produkte schenkt selbst Käfer im Reichstag aus. Für die Abgeordneten?

Seestraße 13, 13353 Berlin-Wedding
www.likoerfabrik-berlin.de

The Nature of Spirit Experience – the N.O.S.E.

Update 2009/2010: Die Trennung von Cadenhead und der Umzug in die Uhlandstraße 179/180 haben anscheinend nicht funktioniert. In dem neuen Laden war von Anfang an der Wurm drin. Jetzt (Januar 2010) ist geschlossen.

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Kompetent geführter Spezialhandel zu diversen Destillaten. Vor allem die Bandbreite von Rum als Genussmittel wird hier deutlich. Wer Rum bislang nur im Zusammenhang mit Mixgetränken oder Backwaren konsumiert hat, wird überrascht sein. Ja, ich bin mittlerweile Rum-Fan geworden (El Dorado 15, Ron Zacapa 23, Angostura 1919, etc.)
Auch gibt es eine breite Auswahl an Ginsorten. Seit neuestem auch den Gin aus Berlin – Adler Gin.
Freundlicherweise darf vor einer Kaufentscheidung auch zuweilen probiert werden (in den neuen Räumlichkeiten nur noch gegen Bezahlung).

Die Kenntnisse kamen vor dem Umzug in die Uhlandstraße in regelmäßigen Abständen auch bei Verkostungen und Seminaren zur Geltung.
Das Preisniveau ist angemessen und fair, man zahlt in Charlottenburg halt keinen „Mitte-Zuschlag“.
Für Whisky ist der Nachbar, Cadenhead, zuständig.

Fasanenstraße 4, 10623 Berlin-Charlottenburg

Spirituosen Wolfgang Koch (Mitte)

Der Alexanderplatz und ein kleines Geschäft mit 50-jähriger Familiengeschichte – geht das zusammen?
Es geht tatsächlich und zwar im Berlin Carré.
Berlin Carré? Das ist eine Art Markthalle an der Karl-Liebknecht-Straße. Auch das Kabarett Syndikat befindet sich hier im Hause.

Von außen ist das Carré am besten durch den bekannten Burger-Brater mit dem goldenen M wahrzunehmen (hat da gerade jemand „ach sooo…“ gesagt?)
Im Inneren wehrt man sich aber auf sozialistische Art und Weise gegen die kapitalistische Übernahme. Im Obergeschoss findet sich tatsächlich noch ein Supermarkt mit DDR Produkten. Wer braucht noch Tempo-Linsen oder Weiterlesen

Whisky Laden W. Hertwig (Schöneberg)

Auf den „Weinhändler“ will ich nicht weiter eingehen. Sofort wenn man den Laden betritt ist sicher über deutlich, wieso!
360 Grad Whisky (und Whiskey).

Hier ist womöglich der engagierteste Whiskyfachmann Berlins zugange. Eine phänomenale Auswahl von der bekannten Destilleriestandardabfüllung bis hin zu den exklusiven Raritäten der erloschenen Destillerien. (Ich glaube allerdings, Port Ellen Anfragen begeistern Herrn Hertwig nicht sonderlich, auch wenn er sie führt.)
Vorbildlich (und fast komplett) steht beispielsweise Weiterlesen