Cigarrenmagazin Kaiserhöfe (Mitte)

Als wäre man beim kaiserlichen Hoflieferanten! Eine Neueröffnung im Juli 2008 im Ambiente des vielleicht schönsten Tabakwarengeschäftes im alten Berlin.

Erinnert sich noch jemand an Cigarren Junghans an der Chausseestraße? Wer war hier nicht alles zu Gast. Selbst Fidel Castro soll sich bei einem Berlinbesuch 1979 hier mit Rauchwaren eingedeckt haben. Bertolt Brecht, der Nachbar, war hingegen knauserig und hat wohl nur seine Streichhölzer hier erworben (die Zigarren ließ er sich schenken, sagt die Legende…)

Nun ist es etwa drei Jahre her, da schloss der schöne Laden. Die alte Einrichtung sollte gar bei Ebay Weiterlesen

Uma (Mitte)

Zwei Amerikaner am Nebentresen waren beinahe fassungslos: „Wie, es gibt keinen Reis? Ist dies nicht ein japanisches Restaurant?“
Ist es wohl, aber doch auch ganz anders.

Es ist aufregend, in der ersten Woche einer Neueröffnung Gast zu sein. Es ist eine besondere Atmosphäre. Es ist zu früh, um vor der Begleitung den routinierten Stammgast zu mimen. Sätze wie: „Sonst esse ich hier immer den….“, oder „Mit der …. kannst Du nichts falsch machen.“
Und: „Das Übliche!!“ geht schon gar nicht.
Alle dürfen sich neugierig und unbefangen umschauen und die Köche und Kellnerinnen mit Fragen löchern.
Aber jeder ist selbstverständlich extrem gespannt, wie Tim Raue Weiterlesen

Spirituosen Wolfgang Koch (Mitte)

Der Alexanderplatz und ein kleines Geschäft mit 50-jähriger Familiengeschichte – geht das zusammen?
Es geht tatsächlich und zwar im Berlin Carré.
Berlin Carré? Das ist eine Art Markthalle an der Karl-Liebknecht-Straße. Auch das Kabarett Syndikat befindet sich hier im Hause.

Von außen ist das Carré am besten durch den bekannten Burger-Brater mit dem goldenen M wahrzunehmen (hat da gerade jemand „ach sooo…“ gesagt?)
Im Inneren wehrt man sich aber auf sozialistische Art und Weise gegen die kapitalistische Übernahme. Im Obergeschoss findet sich tatsächlich noch ein Supermarkt mit DDR Produkten. Wer braucht noch Tempo-Linsen oder Weiterlesen

Kula Karma in den Rosenhöfen

Das Kula Karma in den Rosenhöfen war eines dieser Gastro-Projekte rings um Oranienburger Straße und Hackeschen Markt, die sehr ambitioniert begonnen haben, um dann leider nachzulassen.

Anfangs gab es viele gute Kritiken in der Hochglanzpresse und die Kundschaft strömte.
Anfangs gab es schöne Drinks mit frischen Zutaten.
Anfangs war ich Fan von dieser pazifischen Fusion-Küche in ungewöhnlichem Raumstyling.

Später wurde das Essen langweiliger. Ich hatte den Eindruck, auch die Zutaten veränderten sich.

Jetzt ist das Kula Karma an dieser Stelle geschlossen worden.

Es wird demnächst eine Neueröffnung geben und zwar in der Dorotheenstraße zwischen Maritim Hotel und future-ex-US-Botschaft.

Mal sehen, vielleicht wohnt diesem Neuanfang ja ein hoffnungsfroher kulinarischer Zauber inne.

Ming Dynastie (Mitte)

Auch in einem kulinarisch und szenig eher ruhigen Bereich der Stadt, an der Jannowitzbrücke, kann sich der Freund der chinesischen Küche freuen. Das Ambiente ist ein wenig china-klischee-style, aber sehr edel und nicht Plastiklampemitrotembommel (Sie wissen,was ich meine…).

Bei schönem Wetter sitzt man auch draußen mit Blick auf die Spree. Hier lassen sich endlich einmal die kleinen Dim-Sum Gerichte in Hülle und Fülle genießen. Auch in zahlreichen süßen Varianten.
Es gibt zudem diverse Fondue Variationen, die sind mal etwas anderes und machen gerade zu mehreren Personen Spaß. Aufmerksamer Service Weiterlesen

Cochin (Mitte)

Nachtrag im November 2009: Das Cochin ist geschlossen, die Schriftzüge abmontiert. Innen haben Umbaumaßnahmen begonnen. Mal sehe, was als nächstes kommt.

Panasiatische Küche mit dem Schwerpunkt auf Vietnam erwartet den Besucher.

Für eine derart touristische Lage, direkt vis-a-vis dem S-Bahnhof Hackescher Markt, sehr ordentlich, auch preislich. Innen modern-nüchternes Styling mit dem 90-er Jahre Pflicht Aquarium; Außenplätze mit Blick auf das trubelige Treiben am Platze.
Lecker und typisch sind die kalten Reisteig Rollen und die Suppen. Teils fleischlastig, aber auch gerne vegetarisch kommen die Hauptgerichte daher, Beachtung sollte man der Tageskarte mit ihren attraktiven Angeboten schenken.
Bei ca. 15 Besuchen hat es immer frisch geschmeckt und man wurde freundlich beraten und behandelt.
Sehr erfreulicher Lichtblick in einer Touri-relevanten Umgebung.

Neue Promenade 6, 10178 Berlin

Zum Fischerkietz (Mitte)

Eine ungewöhnliche Institution:
Zunächst mal die Formalitäten: Eine deutsche Bierkneipe mit einigen entsprechenden Gerichten (man sagt wohl: „gutbürgerlich“) auf der Karte.
Löblich sorgfältig wird das Pils gezapft und kredenzt.

Wir befinden uns in einer Art Bauernstube in einem Plattenbau, wobei die Atmosphäre des „Alt-Berlin“ über diverse Zille-Grafiken an den Wänden transportiert wird.
In der Tat ist dieses Lokal Weiterlesen

Riva Bar (Mitte)

Eigentlich ein Traum für Barflies. Grosser ovaler Bartresen im halbdunkel im Bahnbogen unter der Stadtbahn. Solide Barkultur mit hervorragenden Zutaten. Man pflegt die Klassiker und bereitet nicht nur bunte, tropische Blumentöpfe. Etwas Abseits der touristischen Trampelpfade am Hackeschen Markt, daher wenig Zufallskundschaft. Auch interessante Sounds bekommen ihren Raum, ohne zu belästigen. Extrem nervig: beinahe täglich andere Öffnungszeiten zwischen 19 und 21 Uhr. Welcher Gast mag sich das schon merken. Aperitif vor dem Essen gehen daher oft Fehlanzeige – rütteln an verschlossenen Türen bringt wenig Spaß.

Dircksenstraße Bogen 142, 10178 Berlin-Mitte

http://www.riva-berlin.de/

Corroboree Australian Bar & Restaurant (Mitte)

Die Möglichkeit, das Treiben im belebten Sony-Center bei einem Newcastle Ale zu beobachten ist wohl der überzeugendste Grund, diese Einrichtung aufzusuchen. Uninspiriertes Personal schleppt Essen über weite Strecken zu Gästen, die oft vergeblich auf Blickkontakt oder freundliches Lächeln hoffen. Nun gut, es ist ein Ort der flüchtigen touristischen Einkehr. Intensiv aromatisierte Soßen überdecken den Rest des Gerichtes, so dass eine Kontrolle der Frische schwer möglich ist. Wer interessante australische Küche in Berlin erleben möchte, hat glücklicherweise andere Alternativen. Für Schulklassen oder andere grössere Gruppen sicherlich ganz gut geeignet.

Bellevuestraße 5 (im Sony Center), 10785 Berlin-Tiergarten
www.corroboree.info

Samadhi (Mitte)

Ausschließlich vegetarische Asia Kost wird hier geboten. Frisches Gemüse und originelle Tofu-Gerichte lassen Fleisch auch gar nicht vermissen. Die grüne Curry-Sauce könnte schärfer sein. Sehr freundliches Personal sorgt dafür, dass man sich familiär-herzlich willkommen fühlt. Gerade zur Mittagszeit sieht man an den Gästen, dass wir uns im Regierungsviertel befinden. Genau gegenüber ist ja immerhin das Verbraucherschutzministerium und sorgt für ministeriale Überprüfung.

Wenn man Pech hat, platzt das Lokal aufgrund einer anwesenden Reisebusladung aus allen Nähten.
Abends ist es hier atmosphärisch dann ruhiger und intimer, wenngleich das Interieur eher belanglos daher kommt. Nicht wirklich preiswert, 200 Meter vom Brandenburger Tor zahlt man die Lage halt mit.

Wilhelmstraße 77, 10117 Berlin-Mitte
samadhi-vegetarian.de/