Schweighofer’s Weinstube Heuriger (Charlottenburg)

Was bin ich froh. Endlich gibt es hier ein österreichisches Bier zur Brettljause am schönen Kachelofen im Bauernstuben Ambiente. Gösser Bier hat das unpassende Veltins ersetzt. Das fehlte noch zur alpenländischen Glückseligkeit, da nicht immer ein Veltliner oder Blaufränkischer erwünscht ist.

Wobei: die Auswahl der offenen Weine ist ordentlich und die Preise fair.

Allein: die Küche macht´s. Nicht nur Dienstags, wenn all-you-can-eat-Backhendl auf dem Programm steht.
Die Küche hat mich hier noch nie enttäuscht. Die Frittatensuppe ist fein (3,50). Ich liebe das Ottakringer Bratl-Carpaccio, welches ein dünn aufgeschnittener Weiterlesen

La Pignata (Charlottenburg)

Unauffälliger Geheimtipp nahe der ansonsten gastronomisch trostlosen nördlichen Wilmersdorfer Straße. Winzig ist dieser Italiener (besser reservieren) in Landhausoptik mit hervorragender Speisenqualität zu angemessenen Preisen. Will sagen: nicht ganz billig.
Sehr gut ist die Weinauswahl und -beratung(!)Es werden 14 offene Weissweine und 8 offene Rote ausgeschenkt. Ein Glas kostet 5-6 Euro und auch die Flaschenpreise sind recht günstig.
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Vertraute Stammgast-Atmosphäre. Viele der Anwesenden begrüssen sich untereinander. Hier wird gelacht und gefeiert, aber auch ein intimes Rendezvous hat hier einen romantischen Ort.

Unbedingt probieren: Lammkarree in Salzkruste für um die 25.-. Lecker waren ebenfalls die getrüffelten Teigtaschen mit Linsen und Estragon zu 13.-
Danach dann ein Pflaumen Pannacotta mit Birnenscheiben.

Spielhagenstraße 2, 10585 Berlin-Charlottenburg

Trattoria la Bottega (Charlottenburg)

Sardische Küche, die Freude macht.
Glücklicherweise ist die Anschrift eines Lokals keine Verpflichtung, entsprechende Küche anzubieten.
Der Volksstamm der Turonen hätte uns ansonsten schlichte Bratwurst aufgenötigt. Meiningen befindet sich im Süden Thüringens, die Allee auch noch an der Ecke zur Reichsstraße.

Besser ist es, wenn noch südlichere Küche frisch auf den Tisch kommt.
Zunächst kommt eine große Tafel auf einem Aufsteller an den Tisch, auf der die tagesfrischen Gerichte aufgeschrieben stehen. Diese ergänzen die Weiterlesen

Maximilian am Stutti (Charlottenburg)

Verschieden Varianten der nächtlichen Stimulation sind am Stuttgarter Platz erhältlich. Der Hungrige freut sich über die Currywurst bei Maximilian.
Maximilian ist als Curryversorger in Berlin x-fach vorhanden, stets mit zuverlässiger Qualität. Die Bude am Stutti hingegen ist einmalig.
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Zu nächtlicher Stunde gesellen sich gerne auch hungrige, oft gelangweilte Damen der nächtlichen Umtriebigkeit aus den hier befindlichen Etablissements hinzu. Table-dance und sonstige Erotik ist hier etwas in die Jahre gekommen. Reifere Damen mit Reibeisenstimme bestellen es hier dann „etwas schärfer“ – hoppla, da rutscht die Gabel von der Pappschale.

Schöne Show für 1,30 Euro.
Wenn man sich nur wegen der Wurst hier aufhält….

Stuttgarter Platz 12, 10627 Berlin-Charlottenburg
www.maximilian.de/

Spitzbogen

Im schönsten Gebäude am Kaiserdamm an der Ecke zur Suarez Straße stößt man auf eine klassische, alte Berliner Restauration im Stile der Zeit um 1910. Und – findet sie seit wenigen Tagen leider geschlossen vor.
Aus dem Restaurant war in letzter Zeit leider eine traurige Anlaufstelle für trostlose Tresentrinker geworden. Die Küche hatte nachgelassen, dabei befindet sich hinter der Schankstube, wenn man durch den namens gebenden Spitzbogen tritt, ein geräumiges Speisezimmer mit Fenstern zum ruhigen Hof. Ordentliche Schnitzel hatte es hier früher gegeben.

Ein Blick durch das Fenster vermittelt die Idee, dass der Spitzbogen gleich morgen wieder eröffnen könnte. Gläser und Flaschen stehen noch im Regal, die Theke ist frisch geputzt.

Draußen hängt das „zu Vermieten“ Schild. Es bleibt abzuwarten, ob ein engagierter Wirt die Ärmel aufkrempelt, sich diesem Ort widmet, durchlüftet, entstaubt und mit neuem Schwung in den Spitzbogen lädt.
Ich eile dann sofort herbei…

Kaiserdamm 118, 14057 Berlin-Charlottenburg

Kiwi Pub (Steglitz)

Ab nach Neuseeland, oder Maori: Aotearoa. In das Land der „großen weißen Wolke“ geht es gleich hinter dem S-Bahnhof Steglitz.
Der Pub kommt optisch polynesisch daher: ein Bambusdach über dem Tresen, ansonsten dominiert die Farbe Grün, Kiwi-Grün.
Desweiteren sorgt Wirt „Kiwi John“ dafür, dass hier Fernwehen auf Heimwehen nach Neusseeland stossen.
Treffpunkt für die kleine Kolonie Exil-Neuseeländer in Berlin und großartige Anlaufstelle für Reisetipps für die beiden Inseln (Ein Straßenatlas NZ liegt immer griffbereit). Gerne lauscht John auch den Reiseerinnerungen der Heimgekehrten.

Dank Direktimport gibt es eine Vielzahl an Produkten: Kiwi Wein (trocken oder medium), drei Sorten Whisky Weiterlesen

Restaurant Seehase (Wannsee)

Nachdenklich und ernster Stimmung schlendere ich durch den Garten einer Villa am Wannsee, dem Haus der Wannsee Konferenz.
Da weht über den Zaun hinweg ein Duft nach frischem, gegrilltem Fisch.
dsc00897Neugierig und plötzlich hungrig umrunde ich das Areal und finde direkt am Wasser unterhalb des Flensburger Löwen ein orginelles, von der türkischen Küche inspiriertes Fischrestaurant Weiterlesen

Weltrestaurant Markthalle (Kreuzberg)

Es wäre auch ohne Herrn Lehmann gegangen. Nicht nur in Buch und Film, sondern auch in der wirklichen Welt ist der Schweinebraten mit Semmelknödeln eine wahre Wonne.

Jedesmal wieder lautet die Gewissensfrage: Braten oder Schnitzel, beides gut, beides um 11 Euro, beides solide handwerkliche Küche.
Es ist zudem eine frische Küche, tagesaktueller Mittagstisch mit zwei Gängen zu 7,50 wird geboten. Jeden Tag eine neue Suppe. Jetzt ist es aber bitte genug mit Hektik, Neuerungen, Veränderungen.

Der Zauber vom Weltrestaurant Markthalle liegt in der gelassenen Beständigkeit: Alles ist wie immer. Zeitlos. Unhip. Wundervoll.

Die alte Volksspeisehalle mit dunklen Wandpaneelen, Kerben in den Tischen, der düster blickenden Kreatur (nein, nicht hinterm Tresen) auf dem Weiterlesen

Die Quadriga im Brandenburger Hof (Wilmersdorf)

Ein Viergespann auf jedem Teller! Aber keine Sorge: es ist nicht zwangsläufig vom Pferd. Vier kulinarische Sequenzen werden jeweils miteinander kombiniert. Es ist schon spannend, diese Geschmacksvariationen dann jeweils miteinander zu vermengen.
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6-Gang-Menü zu 122.- war toll. Zum Beispiel der Fischgang: Thunfisch, Sesam, Paprika-Chutney, bittere Salatmischung. Dann Angelkabeljau, Lauch, Tartar, Stracciatella Eis. Wow.
Oder vorher noch: Sauerampfer, Brühe, Fisch in Gelee, Gurke.

Bei den Amuse bouche wurde die magische „Vier“ vernachlässigt: So grüsste uns ein Vogelbeerorbet und später ein…..Achtung! Trommelwirbel!..Pfiff!…Mini- Weiterlesen

Le Lamian (Friedrichshain)

Ach wie schön, dass ich mich heute für chinesische Nudeln in den Friedrichshain begeben habe.
Neugierig, sehr gespannt, schritt ich, animiert von lobenden Berichten, in den nördlichen Teil der Simon Dach Straße, um das Lamian erstmals auszuprobieren.
Nun mag ich einstimmen in den Chor der gesättigten, zufriedenen und gar glücklichen, die in der weitestgehend kulinarischen Ödnis dieser Gegend eine Anlaufstelle gefunden haben.

Was für ein seltenes Glück in einem Stadtviertel, wo sich Kinder mit Körperbemalung bei klebrigen Burritos, halbherziger Pizza und Flaschenbier sättigen.
Sie gehen nicht ins Le Lamian – gut so!

Ein modern-minimalistisches Design mit weißen Wänden, roten Weiterlesen