Schöne U-Bahnhof Werbung

Wenn Werbung wirbt.

Schnieke!

Schnieke!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Knorke finde ich prima, beinahe dufte. Ein Wort wie Berlin, ruppig und herzlich zugleich. Knorke war auch der Name eines populären Gorillas im Berliner Zoo, der 1963 erstarb und eine beinahe knutige Anteilnahme unter den Berlinern hervorrief.

Lustig liest sich der Duden, bei dem Versuch, Knorke zu deklinieren. Duden mutmasst die Urheberschaft des Begriffes bei Claire Waldoff.

Einleuchtender kommt da die Erklärung Peter Panters (aka Kurt Tucholsky) daher, der uns erklärt: “

Eines Tages beschloß der Berliner, etwas Schönes, Angenehmes, Liebliches, etwas, das das Herz erfreut, mit  Knorke zu bezeichnen….Eines Tages war das Wort da.“ Um kurz darauf zu ergänzen: „Unmöglich, etwa ein ganz kleines Kind knorke zu nennen – etwas widerstrebt da dem feinen Sprachempfinden. Knorke ist nichts Winziges – ein Marienkäfer ist nicht knorke. Knorke ist: bunt, laut, glänzend, ersten Ranges, über das Maß zufriedenstellend, imponierend, die Erwartungen eines guten Hausvaters voll erfüllend. Klara ist knorke.“

Sagt man heute noch Knorke?

Wir rocken Rum!!!

„Ich liege hier so Cognac….Nein, Rum, Rum!!“ erklärte uns der unvergessene Heinz Erhardt.

Nun gilt es, am Wochenende des 8. und 9. Oktober dem Ruf in die Station-Hallen am Gleisdreieck zu folgen, wo uns erstmalig in Deutschland ein Rum-Paradies bevorsteht. Bislang schielten wir Rum-Connaisseure eifersüchtig nach London und in die USA, wenn es daRum ging, die unglaubliche Vielfalt des köstlichen Destillats zu verkosten. Schluss damit! Berlin ist an der Reihe!!

Da Rum

Da Rum

Ein Einzelner hat dieses Event gestemmt und legte sich für uns alle k(Rum)m: Dirk Becker, Rum Ambassador und Kenner der internationalen Szene. Ein zurückhaltendes Schmunzeln und ein diskreter Griff unter den Tresen, so kannten wir bislang den Mann des Rum Clubs, der dann aber plötzlich ein ums andere Mal eine geniale und teilweise unbekannte Bouteille hervorzauberte. Einer der nicht laut rumpelstilzte, sondern im Hintergrund einfach effektiv war.

Nun ist es an der Zeit, dass auch ausserhalb der Bartenderszene und der eingeweihten Geniesser, jenes Produkt eine Plattform erhält. Zwei Tage lang wird die ehemalige Eisenbahnhalle Messe-Station den Ruf hören: „I hear the train a-comin´“ und einen rumigen Chattanooga ChooChoo, einen Rum-Orange-Blossom-Special, Smoke along the track und einen Rum-Sonderzug nach Pankow empfangen.

Wir springen auf den fahrenden Zug. Lasst uns Hobos along the track werden. Hobo? Havana, Opthimus, Bacardi, Old Barbados? Wasauchimmer. Es wird köstlich.

Dieses Projekt verdient es, unterstützt zu werden. Eifersüchtige Neider und zaghafte Besserwisser mögen verstummen. Determined Dirk bringt uns das ultimative Rum-Erlebnis in die Hauptstadt. Tiki-Wettbewerb, Vorträge, Seminare und ein halbes Dutzend Proben des goldenen (manchmal weissen) Getränks, sind im Eintritt inbegriffen. Dazu gilt es, hunderte weitere Destillate zu sondieren.

Seniorum - köstlich

Seniorum - köstlich

Kommt zu diesem einmaligen KulinariRum! Eine Premiere, eine Veranstaltung voller Herzblut mit ungewöhnlichen Raritätenverkostungen. Stoßt mit mir an. Gerne mit einem El Dorado, einem Plantation, einem Matusalem, einem Brugal oder einem Tres Hombres.

Womöglich darf ich Euch sogar begrüßen zu meinem kleinen Beitrag am Samstag: Wie der Rum nach Preußen kam – Eine getränkehistorische Reise in die Geschichte Berlins.

Tickets und Infrumation: rumfestival-berlin.de

P.S.: http://www.youtube.com/watch?v=6gZiEJSYQOg

Zum fünften Mal: Bar Convent Berlin

Give me five! Der Countdown tickt herab, bis sich am 10. und 11. Oktober die Pforten einer der wichtigsten Barmessen öffnen und die Fachbesucher aus aller Welt in den Postbahnhof am Ostbahnhof strömen werden. Es ist also schon Fünf vor Zwölf.

Voller Vorfreude blättere ich durch das Programm und suche mir die interessantesten Veranstaltungen heraus. Gleichzeitig schmunzele ich in den Erinnerungen der vergangenen Jahre mit dem BCB und seinen unvergesslichen Augenblicken, Vorträgen, Drinks, Indiskretionen und Begegnungen.

Dass ausgerechnet die jubiläumsträchtige fünfte Ausgabe ein erneutes Highlight bedeutet, kann sich ein jeder an den Fingern einer Hand abzählen. Dürfen wir sie wieder erwarten, die glorreichen Fünf, die fünf Samurai, die fünf Geschworenen, Stirb Langsam 5, die Fünf von der Tankstelle, fünf Mixologen auf dem Kontrabass und mindestens fünf cl Gin in meinem Tonic?

Die Zahl der Gläser muss jeweils durch 5 teilbar sein

Die Zahl der Gläser muss jeweils durch 5 teilbar sein

Das Team von Mixology steht erneut hinter der Organisation und Planung und verleiht am 11. Oktober die Mixology Bar Awards. Sinniger Weise bemühte man sich jeweils um fünf Nominierte in den Kategorien Barteam, Newcomer, Mixologe, Gastgeber, Bar und Hotelbar des Jahres. Eine rebellische und nominierungsunwillige Bar in Berlin Mitte verweigert jedoch die Nominierung in gleich zwei Kategorien und sabotiert somit meine ambitionierte  pentagonische Darstellung.

Die Aufregung hoch Fünf zu Weiterlesen

Plötzlich: Ein Schultheiss aus der Vergangenheit

Neulich konnte ich nachlesen, dass John F. Kennedy unmittelbar vor der Verkündung des Embargos gegen Kuba, sich angeblich von einem Mitarbeiter 1.200 kubanische Zigarren besorgen ließ. Das war sehr schlau und zeigt: Wissen ist Macht.

21 Zacken

21 Zacken

Ich hingegen verpasste stets die Einstellung der vielen Berliner Biermarken, die ich zwar trank, aber nicht horten konnte. Nur in meiner Erinnerung sitze ich noch vor einem wundervollen Patzenhofer, einem Bürgerbräu Bock und einer Schultheiss Berliner Weisse. Bereits diverse Male betrauerte ich (in Foren oder dem Buch „Berlin schenkt ein“) den Verlust der Weisse Tradition in Berlin und das womögliche bevorstehende Verschwinden dieser ursprünglichen Berliner Brautradition. Viele der Kleinbrauereien scheuen zudem die Verwendung der erforderlichen Milchsäurebakterien, deren Rückstände ja andere Bierstile leicht verderben können.

Kürzliche berichtete ich von einer Veranstaltung im BerlinBierShop in Moabit, bei dem Brewbaker und Stone Brewing ihre Biere präsentierten (Arrogantes Bier für Berlin), erwähnte dabei jedoch nicht den Ausklang der schönen Veranstaltung. Jeder Teilnehmer war aufgefordert, ein interessantes Bier beizusteuern, was dann im Anschluss an die Brauerprobe gesellig ausgeschenkt wurde. Unter den belgischen Lambic und Kriek Bieren, hochprozentigen Barley Wines und allerlei (mitunter anstrengenden) Kuriositäten, mutete mein mitgebrachtes englisches Bitter Ale vermutlich eher durchschnittlich an. Mein persönliches Highlight an jenem Abend war dann ein Bier, dessen Existenz ich kaum mehr glauben konnte.

Auf einmal standen da einige Flaschen Schultheiss original Berliner Weisse herum. Das MHD war 2005

Mehr davon !!

Mehr davon !!

erloschen, aber die Weisse ist ja bekanntlich extrem haltbar (was mir einige der anderen Biergesellen glücklicherweise nicht glaubten).

Was für ein Genuss! Kein Vergleich zu dem einzigen noch verbliebenen Gebräu in Berlin, der Kindl Weisse. Letztere ist pur dermassen sauer, dass man sie in doofem Sirup förmlich ertränken muss, um ein halbwegs akzeptables Getränk zu erzielen. Die Schultheiss Weisse kann pur genossen werden, wie es sich gehört(e). Ein spannendes Getränk mit milden und erfrischenden Noten, mit Kräutrigkeit und Zitrusfrische.

Der Gast, der diese Flaschen mitbrachte, war zu diesem späten Zeitpunkt leider bereits entfleucht und so kann ich nur auf diesem Wege von Herzen „DANKE!“ sagen. Danke, für dieses sensorische Erlebnis, das zeigte, was für ein formidables Getränk eine Berliner Weisse darstellt(e) und das bitte, bitte nicht in der derzeitigen Vergessenheit und belanglosen Verpanschtheit verharren darf.

 

Pech mit Wilson´s kesser Rippe

Und immer lockt das Steak…

Endlich mehr Steak in der Hauptstadt. Wie haben es doch die Amerikaner besser, wenn Sie die grandiose Auswahl an diversen Stücken und Schnitten haben, von denen uns in Deutschland viele vorenthalten werden. Immerhin findet sich in Berlin bereits ein sehr ordentliches Porterhouse Steak oder das feine Fleisch des italienischen Chianina -Rinds. Nun offeriert uns das Wilson´s also auch ein Prime Rib, eine Hochrippe, die im Niedrigtemperatur-Verfahren gegart wird. Von Konsitzenz und Aroma haben wir es somit eher mit einem Braten zu tun.

„Best Steak in town“ verspricht das Lokal vollmundig. Anscheinend hatte ich großes Pech an diesem Abend. Leider muss ich für meinen Besuch konstatieren: Not today.
In der Räumlichkeit bemerkt man rasch, dass sich zu dem Hotel-Restaurant der sachlich-funktionale Hölzernes LeitmotivCharakter des benachbarten, nur dezent abgeteilten Frühstücks-Bereiches mit niedrigen Decken und fader Stromsparbirnenbeleuchtung gesellt.Ansonsten verfügt die Inneneinrichtung durchaus über ein paar schöne Details, wie die Holzstück-Wand mit durchsägten Ästen, deren Rund sich als Leitmotiv über Teppiche und gläserne Raumteiler geschickt durch das Restaurant zieht.
Die Begrüßung erfolgte schematisch-ruppig durch einen mäßig motivierten Lehrlings-Praktikanten. Hastig wurde ein Pflicht-Schema abgearbeitet: Gnabensiereserviertneindannmirfolgenmomentdochhierentlangzumkatzentischaperitif? Glücklicherweise löste ein kundiger, freundlicher und sehr kenntnisreicher kalifornischer Restaurantleiter den ruppigen Jüngling ab und führt den Gast behutsam in die Tiefen der Hochrippe ein.

Verschieden Größen und Dicken werden offeriert, in der Regel im Bereich 35 bis 45 Euro. Drei Beilagen sind inklusive und beliebig wählbar, beispielsweise Kartoffelgratin, Bohnen, Spinat, Kartofelpürree oder ein Teller vom Salatbüffett. Eine zu feste Sauce Bernaise, eine zu intensive Portweinreduktion und sehr passende Meerrettichspäne kommen zusätzlich dazu. Auf dem Tisch ergänzt eine Schokoladen-Salz-Mischung und ein Kräuterpfeffer das Ensemble.
Traurig ist, wenn man nach dem Besuch eines Steak-Restaurants urteilen muss: Das Beste war das Salat-Büfett. Weiterlesen

Tückisches Trunkenheits Treffen – Biermeile Berlin Teil 2

Teil 2: Was war eher mau und unbefriedigend auf der Berliner Biermeile 2011?  In Teil 1 ging ich ja bereits auf die guten Momente dieser großen Gerstenveranstaltung ein und bekomme jetzt noch Durst, wenn ich an so

Die dunkle Seite

Die dunkle Seite

manch schönes Gebräu erinnere. Allerdings gab es auch fragwürdige und rätselhafte Begebenheiten, die ich natürlich auch berichten mag.

A) Eine Gruppierung, die zu den frühen Vögeln auf der Veranstaltung zählte, waren die Sammler von Bierdevotionalien. Nun gibt es dabei hochspannende Aspekte, wie beispielsweise historische Bieretiketten als kulturell-künstlerische Zeitreise. (Das Sammeln von diesen Mini-Biertrucks hingegen, leuchtet mir nur mäßig ein, allerdings ist es natürlich sehr preiswert.) Aasgeiergleich kreisten jedoch die Kronkorkensammler über der Biermeile. Grimmig und penetrant belagerten sie die Stände, deren Faßbierausschank jedoch ihre Sammelleidenschaft offensichtlich teilsabotierte. Ewig belagerten sie die Tresen und hielten die Zapfer von wichtigeren Aufgaben ab, um die Herausgabe von gezacktem Metall zu erzwingen. Sehr oft langten sie ungehemmt hinter den Tresen und griffen sich alles, was lose herumlag und erwiesen dem Ruf der ehrenwerten Sammlerschaft damit keinen guten Dienst. Man greift nicht ungefragt hinter einen Tresen!

B) Bitter bereuen musste das Hofbräuhaus Traunstein eine sehr überflüssige flüssige Aktion. Man hatte anscheinend das eigentliche Thema des Bierfestes missverstanden, dafür aber wohl ein Sonderangebot von Erdbeeren abgestaubt. Flugs panschte man eine fröhliche Erdbeerbowle zusammen, die dann vorportioniert in Bechern auf dem Tresen herumstand. So erfuhr das unbedarfte Personal des Traunsteiner

Stimmungsvolle Dekoration?

Stimmungsvolle Dekoration?

Höfbräus aus erster Hand, dass die Berliner Wespen Weiterlesen

Geselliges Gerstensaft Gewusel – Biermeile Berlin Teil 1

Teil 1: Was war richtig prima auf der Biermeile? Zum 15. Mal fand in diesem Jahr das Internationale Berliner Bierfestival auf der Karl-Marx-Allee (aka Stalinallee) in Friedrichshain statt. Glücklicherweise zähle ich nicht zu den Anwohnern dort, die sich einer dreitägigen…na, nennen wir es neutral einfach „Veranstaltung“….ausgesetzt sahen. Sehen mussten. Der Veranstalter bat die Einheimischen um Verständnis, wenn es ab und an einmal etwas „lauter und fröhlicher wird, als sonst“.

Berliner Universalkrügerl

Berliner Universalkrügerl

Meine Besuche erfolgten recht früh, um die Mittagszeit herum, als die Wege und Stände noch einigermassen frei zugänglich waren, die teilweise köstlichen Biere mit Ruhe und Sorgfalt gezapft wurden und die Zahl von Schnapsleichen, uniformierten Saufexpeditionen und Junggesellenabschieden noch im Rahmen blieb.

Unter diesen Bedingungen war die Biermeile richtig toll und bot zahlreiche Genüsse. (Die Abgründe werde ich in Teil 2 skizzieren.)

1. Eine schöne Idee ist der Biermeilen-Krug mit dem hässlichen Bären-Logo und einem Inhalt von 0,2 Litern. An vielen Ständen, die durch ein Symbol gekenntzeichnet sind, kann man sich den Krug zum Vorzugspreis von 1,50 Euro befüllen lassen. An absolut jedem Stand wurde der Krug vorher sorgfältig gereinigt und ausgespült.

2. Ein Highlight war die Brauerei Riegele aus meiner Geburtsstadt Augsburg, die unter anderem ihr vielfach ausgezeichnetes, großartiges „Commerzienrat“ Festbier ausschenkte.

3. Ein Bier, welches mich in den letzten Monaten sehr begeistert hat, das aber ganz selten vom Hahn zu haben ist, durfte ich extrem frisch und wohltemperiert geniessen: Hoegaarden Bière Blanche. Eine wunderbare Varition eines Weißbieres aus Belgien.

4. Die beste Weiterlesen

The Piano has been drinking – Envy Bar

Wer möchte nicht ein wenig Musik in sein Leben lassen? Die Hope-Universität in Liverpool bietet immerhin einen Studiengang „Beatles“ an. Berlin verfügt hingegen seit kurzem über ein musikalisches Hotel, klangvoll gelegen zwischen mtv und Universal Music. Zwischen viva und der o2 Konzertarena.

Das stylische Hotel an der Spree mit seinem komplizierten Design, trendigen Gästen und bandrelevanten Besonderheiten verfügt zudem über eine bemerkenswerte Getränkeversorgung in der Envy Bar. Ob der Name von dem Song „Envy“ von Ash kommt? Immerhin gibt es dort Textzeilen wie: „Here´s a taste of the seven sins….you leave my mouth dry….I couldn´t get much higher….envy, envy, envy….“ Neid, Neid, Neid…

Die Envy-Bar platziert ihre beneidenswerten Gäste um einen runden Tresenbereich mit Sichtachsen, quer durch die Räumlichkeiten zwischen Rezeption und Restaurant. Diverse unterschiedliche Sitzgruppen bieten Plätze als diskrete Rückzugsräume oder öffentlichwirksame Bühne. Das Design von Karim Rashid ist Geschmackssache. Plastik-bunt erinnert so einiges an Weiterlesen

Guten Tag, Feuertopf

Die Empfehlung eines chinesischen Gastronomen von der Kantstraße führte mich in dieses äusserlich eher unspektakuläre Restaurant, einen Steinwurf von der Deutschen Oper entfernt.

Nin Hao wäre zu deutsch die Begrüßung „Guten Tag“. Der somit willkommen geheissene nimmt Platz in einem Raum, der in die Kategorie der üblichen, mit chinesischen Attributen bestückten Durchschnittschina-Restaurants, das seit mindestens einem Jahrzehnt optisch nur unwesentlich aktualisiert wurde.

Der vordere Gastraum zur Bismarckstraße wird ergänzt durch einen zweiten Bereich mit den großen runden Drehtischen für eine größere Gruppe.

Die Spezialität im Hause sind die chinesischen Fondues, auch als Feuertöpfe bekannt, wie sie beispielsweise im Tian Fu in der Uhlandstraße oder in der Ming Dynastie an der Jannowitzbrücke sehr ordentlich zubereitet werden.

Allerdings hat mir der Topf hier im Nin Hao noch mehr Spaß bereitet. Und das keineswegs nur deshalb, weil die Töpfe reichlich und preiswert sind. Der Tisch wird üppig befüllt. Zum einen mit dem Topf, der in zwei Kammern getrennt ist, für eine pikante und eine milde Brühe, in denen die verschiedenen Zutaten gegart werden. Weiterlesen

Alles neu macht der Juli!?

So, endlich kommt wieder Leben in die Bude.

Im Eichi Blog war es in den vergangenen Wochen eher ruhig. Zu ruhig. Das wird sich jetzt wieder ändern.

Was habe ich in der Zwischenzeit getrieben? Natürlich habe ich das üblich nutzlose Wissen angesammelt und erfahren, dass der Slogan „Yes we can“ eigentlich von Bob dem Baumeister stammt, dass jeder sechste Internist in Deutschland schon einmal von einem Patienten verprügelt wurde und dass Eichhörnchen auf Litauisch Wowereit heißt.

Gefunden hinterm Kino Babylon in Mitte

Gefunden hinterm Kino Babylon in Mitte

Wenn es im Blog still ist, dann schreibt Eichi meist an anderen Projekten. Gut möglich, dass das Thema Bier hier in der nächsten Zeit ein wenig mehr Raum einnimmt, denn in den vergangenen Monaten habe ich mich aufopferungsvoll durch allerlei Gerstensäfte getrunken, woraus nun tatsächlich zum Herbst ein Buch wird. Bier kann ein wirkliches Vergnügen sein und wenn wir Glück haben, wird Deutschland und auch Berlin künftig die Gelegenheit haben, besser und interessanter zu trinken, als bisher. Wer beispielsweise in der Arminiushalle in Moabit zum „Brewbaker“ geht, oder am Alexanderplatz im Kaufhof die Biere am „Braufactum“-Stand probiert, ist im Bilde.

Ansonsten habe ich hier im Blog erstmal frisch begonnen, indem ich meine Favoriten-Empfehlungen überdacht und überarbeitet habe (angeregt durch die Frage von dondecomer nach dem Mao Thai). Man merkt doch, wie schnell es mit der Gastronomie oft geht. Wie schade, wie schnell so manche Neueröffnung abbaut. Und wie großartig, wenn Beständigkeit auf Dauer hervorragenden Genuss garantiert.

Hier die Ergebnisse meiner Überarbeitung (die Neuzugänge sind fett markiert):

Das Noodles & Figli ist aus der Empfehlungsliste geflogen. Unverständlicherweise hat sich das großartige Betreiberpaar von der Spree an die Isar begeben. Ein Entschluss, der maximal aus bierrelevanter Hinsicht nachvollziehbar ist. Sehr schade, dass es auch das L´Ulivo di Elio im Bergmannkiez nicht mehr gibt.

Das Uma ist nach dem Weggang von Tim Raue nach wie vor eine solide Adresse mit inspirierter Küche in sehr besonderem Ambiente. Die benachbarte Shochu Bar scheint sich hingegen auf einem absteigenden Ast zu befinden. Zu filigranen Sake Grundgedanken wird nun polterig Berlinert. Das passt nicht so recht.

Dafür sorgt der neue Barchef, Herr Heißen, im Curtain Club im Ritz Carlton Hotel dafür, dass diese Bar wieder uneingeschränkt unter meinen Empfehlungen aufgelistet wird. Etwas unschlüssig bin ich noch bei der neuen Catwalk Bar im benachbarten Marriott. Sehr interessante Drinks, aber mehr Schatten als Licht beim Service-Personal.

Dann lieber demnächst wieder öfter zu Beckett´s Kopf. Was hier in die Gläser kommt, ist allerfeinste Mix-Kultur. Jedes Detail ist perfekt. Das Glas, das Eis und besonders diese fantastische Minze. Unbedingt einen Julep probieren! Und der Cognac-Sazerac ist für mich der beste der Stadt. Neuerdings überrascht Oliver Ebert durch die Verwendung von Arrak aus Indonesien als basis-Spirituose. Faszinierend.

Mein definitiver Lieblings-Japaner läßt mich regelmäßig nach Steglitz pilgern, wo das Udagawa ein unschlagbares traditionelles Sukiyaki bereitet. Die Konstante Qualität des Daitokai im Europa-Center macht sich derzeit dadurch bemerkbar, dass dort der 30. Geburtstag gefeiert wird. Leider sind die Preise am Abend doch sehr hoch, aber der Mittagstisch lohnt sich immer. Zum Jubiläum bietet dieses japanische Restaurant bis Ende August zudem ein recht lohnendes Geburtstags-Menü an.

Mit dem Kuchi (vor allem der Filiale in Charlottenburg) hält ein alter Klassiker Wiedereinzug in die Bestenliste. Die durchgearbeiteten Nächte der letzten Wochen haben deren Sushi und den Lieferdienst wieder extrem schätzen gelernt. Auf der Kippe steht gerade Mr. Hai Kabuki. Eine Unsitte greift derzeit in etlichen Restaurants um sich, die ich hier eigentlich nicht erwartet hätte. In letzter Zeit ist es mir öfters wiederfahren, dass ein Getränk oder ein Teller angeboten wird, bei dem der Gast den Eindruck bekommt, es handele sich dabei um eine freundliche Geste des Hauses. Die Geste findet sich dann anschliessend eher unfreundlich auf der Rechnung wieder. Bei Mr. Hai waren dies dann knappe 30.- Euronen. Eine Mail-Anfrage dazu blieb unbeantwortet. Allein aus nostalgischen Gründen steht diese Sushi Bar noch in der Bestenliste, das Sushi ist ja nach wie vor gut. Auf einen Besuch dort habe ich aktuell aber keine Lust.

Bei einem meiner China-Favoriten, dem Good Friends, schliesst die Küche jetzt eine Stunde früher, nämlich schon um 01.00 Uhr. Plötzlich merke ich, wie entscheidend diese Stunde zwischen ein und zwei Uhr Nachts für hungrige Nachtschwärmer doch sein kann. Den Ernst der Lage habe ich dem Herrn des Hauses dargelegt. Er versprach halbherzig, die Öffnungszeiten zu überdenken. Nun gut, eine Ecke weiter kocht das Aroma bis nachts um drei Uhr ebenfalls sehr gute kantonesische Küche. Dann geht es hungrig nächstens nächtens halt dorthin.

Zwei Orte schaffen es derzeit, mich jedes Mal mehr als glücklich zu machen, weswegen ich an dieser Stelle noch einmal ganz explizit das Dos Palillos mit seinen asiatischen Tapas loben möchte. Neu gibt es jetzt das Menü Tres Palillos, mit 20 umwerfenden Gängen. Und am Südstern das famose Noi Quattro, wenn es um frische und sehr inspirierte italienische Küche geht. Immer mit der Qual der Wahl zwischen den bewährten Klassikern und dem Überraschungsmenü.

Für Pizzafreunde kommt eine neue Adresse in die Liste, nämlich das Restaurant Paul am Kurfürstendamm. Zuweilen lese ich Beschwerden über das Servicepersonal, die ich keineswegs bestätigen kann. Freundlich und engagiert werde ich beraten und bekomme eine der besten Pizzen des Kontinents.

So, nun bekomme ich wieder Bierdurst und erwäge einen Besuch in der famosen Kneipe Goldesel in Charlottenburg, wo das Motto lautet: Stullen, Bier und Rock´n´Roll. Zu den leckeren Stullen werden 18 Biere angeboten. Darunter Köstlichkeiten wie Tegernseer Spezial und Hell, Aventinus Weizenbock, Andechser, Reissdorf Kölsch, Schlappe Seppel und – vor allem – das geniale Unertl Weißbier!

So. Jetzt aber Prost! Und bis bald!!